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12th Annual Independent Game Festival

Die Preisträger grüßen

Closure

Preis(e): Excellence in Audio
Entwickler: Closure Team
Plattform: Flash, voraussichtlich PC und Mac
Release: Flashversion jetzt, Neuauflage noch nicht bekannt

Ebenfalls schrecklich ist Closure. Als recht unbeweglicher junger Mann durchquert man das absolute Nichts auf der Suche nach einem Ausgang. Und wo man nichts sieht, da ist auch nichts. Nur Dinge im Lichtkegel existieren, wer einfach in die Schwärze läuft, fällt aus dem Bildschirm heraus ins Bodenlose. Das ist die Basis für ein abgründiges Puzzlespiel, in dem man mit nichts als ein paar kleinen Lichtquellen den Ausgang finden muss.

Besser spielt man Closure in gut erleuchteten Räumen. Wer im Dunkeln vor dem Monitor sitzt, spürt irgendwann, wie der Stuhl nach unten rutscht. Die erste Version, als Flashspiel veröffentlicht, ist immer noch online. Aus dem Einfachen entwickelte das Closure Team ein komplexeres Spiel, aber die Atmosphäre soll wieder so klaustrophobisch und bedrückend werden wie bei der Flashversion. Das Rauschen und Pfeifen ist jetzt schon unheimlich genug für den Award in der Audio-Kategorie.

Continuity

Preis(e): Student Showcase Award
Entwickler: Ragtime Games
Plattform: Flash
Release: Erhältlich

Wenn man spät in der Kneipe mehrere Bierdeckel im Halbdunkel zusammenlegt, die Brille absetzt und die Augen zusammenkneift, dann sieht das ungefähr so aus wie Continuity. Ein kleines Männchen zappelt durch leer geräumte Räume. Eigentlich muss es nur einen Schlüssel abholen und den zu einer Tür tragen.

Solange der gesamte Level auf drei Schiebekarten untergebracht ist, lacht man noch über die Wurmlöcher zum Hin- und Herschieben. Sobald sich die Labyrinthe über zehn und mehr Karten verteilen, lacht niemand mehr. Gegen die Präsentation von Continuity wirkt selbst Monaco opulent. Alles lenkt die Aufmerksamkeit auf die Unfähigkeit des Spielers, ein paar Karten richtig hin- und herzuschieben. Wer glaubt, das sei einfach, soll es ruhig mal ausprobieren.

Spider: The Secret Of Bryce Manor

Preis(e): IGF Mobile Best Game
Entwickler: Tiger Style
Plattform: iPhone
Release: Erhältlich

Spider: The Secret Of Bryce Manor ist ein perfektes iPhone-Spiel. Durch einfaches Tippen auf den Bildschirm steuert man eine Spinne durch die 38 Levels eines verlassenen Hauses und macht, was Spinnen eben tun - strategisch sinnvoll Netze aufspannen, Insekten fressen, und das Geheimnis von Bryce Manor lösen.

Die leeren Räume des Hauses erzählen eine Geschichte, die nicht die Spinne, sondern den Spieler fesselt. Mit verschiedenen Spielmodi, hübscher Grafik und einem kleinen Preis ist Spider längst ein Erfolg. Glühende Dankbarkeit versprühte auch die Delegation von Tiger Style, die auf der IGF-Bühne alle Entwickler in die Indieszene einlud: Hier finde man Anerkennung, und könne sogar die Rechnungen bezahlen. Das sagt sich leichter, wenn man einen iPhone-Hit entwickelt hat. Aber dann stimmt‘s auch.

Heroes of Newerth

Preis(e): Audience Award
Entwickler: S2 Games
Plattform: PC
Release: noch nicht bekannt

Heroes of Newerth würde anderswo als Nischenspiel durchgehen, in dieser Reihe wirkt es dagegen überraschend gewöhnlich: eine Variante des beliebten Defense of the Ancients (WC3). Für strategische Nieten wie mich wirkt der Trailer durchgehend abschreckend. Das ausgefeilte Replay-System würde meine taktische Kurzsicht beleuchten, und dank dem eingebauten VoIP-Chat könnte ich mir internationale Schmähungen anhören.

Aber der Gewinner des Audience Awards ist auch ohne IGF schon bekannt und hat sein Publikum gefunden. Die Formel: DotA neu entwickeln und alle modernen Funktionen integrieren, die gefehlt haben. Das Spiel ist bereits in einer (geschlossenen) Betaphase. Wer Kristians vorsichtig optimistische Erwähnung in der Strategie-Jahresvorschau gelesen hat, spielt vielleicht schon mit.

Max & The Magic Marker

Preis(e): D2D Vision Award
Entwickler: Press Play
Plattform: WiiWare, PC, Mac
Release: Erhätlich

Ein klassisches, kleines Jump‘n‘Run mit netter Mitschnippmusik und niedlicher Cartoonoptik. Max & the Magic Marker ist völlig unauffällig - bis man auf die erste Schlucht trifft, die der mäßig bewegliche Junge nicht überspringen kann.

Max ist nicht besonders fit, dafür kann er mit seinem Zauberstift neue Objekte in den Level zeichnen. Tinte ist nur begrenzt vorhanden, und die Liniengebilde verhalten sich nach den Gesetze der Physik. Die Konstruktion tragfähiger Brücken, Hebel und Heißluftballons ist schnell nicht mehr niedlich, sondern eine böse Kopfnuss. Aber einfacher als Continuity und seit Lost Winds eines der schönsten WiiWare-Spiele. Und wem die Steuerung zu frickelig ist, der spielt die PC-Version mit der Maus.

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Über den Autor

Jan Bojaryn

Contributor

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