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Street Fighter X Tekken

Kampf der Titanen

"Eigentlich ist so ein Crossover doch überhaupt kein Problem für uns. Ich meine, die Tekken-Figuren sind doch sowieso alle Kopien der Street-Fighter-Kämpfer", erklärt Yoshinori Ono, Produzent von Street Fighter IV und Super Street Fighter IV. Na hoppla aber auch! Eigentlich ist es doch sonst nur Dead-or-Alive-Macher Tomonobu Itagaki, der solch deutliche Worte findet und an Namco Bandais Tekken-Reihe kein gutes Haar lässt! Aber natürlich meint der gute Herr Ono seine spitze Bemerkung nicht so ganz ernst. Denn das momentane PR-Konzept für Street Fighter X Tekken (ausgesprochen heißt das Spiel übrigens "Street Fighter Cross Tekken") besteht in erster Linie darin, dass sich die beiden Serien-Produzenten Yoshinori Ono und Katsuhiro Harada gegenseitig in aller Öffentlichkeit in die Pfanne hauen.

Egal ob sie einen Kleinkrieg auf der Kommunikationsplattform Twitter vom Zaun brechen, sich gegenseitig ihre Pressekonferenzen stören (so geschehen auf der Comic-Con in San Diego), oder sich wie auf der gamescom in Köln gegenseitig die Kämpfer abspenstig machen, die Herren Harada und Ono verhalten sich so gar nicht, wie man es eigentlich von japanischen Spieleentwicklern kennt – eine erfrischende Abwechslung, wie ich meine, und ein spaßiger PR-Stunt für einen Multi-Plattform-Titel, der zwar noch etliche Monate von seinem Release entfernt ist, dann aber ohne Zweifel zur absoluten Créme de la Créme des Beat’em-Up-Genres zählen wird.

Wobei – eigentlich ist es falsch, von nur einem Titel zu sprechen, tatsächlich stehen uns zwei neue Prügler ins Haus. Bei Capcom entsteht Street Fighter X Tekken, während bei Namco Bandai an Tekken X Street Fighter gearbeitet wird. Allerdings werden diese beiden Titel nicht gleichzeitig an den Start gehen, die Entwicklung der Capcom-Variante ist bereits recht weit fortgeschritten, während die Namco-Bandai-Fassung momentan noch in einem frühen Design-Stadium befindet. Laut Produzent Harada liegt das vor allem daran, dass sein Team momentan noch an einem Tekken-Projekt arbeitet – ist das etwa die inoffizielle Ankündigung für eine siebte Tekken-Episode? Na, so weit wollen wir hier mal nicht spekulieren.

Halten wir uns doch lieber an die bekannten Fakten. Die sind: Street Fighter X Tekken – also die Episode, die im Hause Capcom entsteht – basiert auf der Engine von (Super) Street Fighter IV und schickt Charaktere aus dem Street-Fighter- und dem Tekken-Kosmos gemeinsam in den Ring. Und zwar nur Figuren aus Street Fighter und Tekken. Wer auf ein großes Multi-Crossover mit Kämpfern aus Mega Man, Onimusha, Lost Planet, Okami oder Devil May Cry auf der Capcom-Seite und Figuren aus Soul Calibur, Time Crisis, Mr Driller oder sogar der Katamari-Reihe hofft, der ist hier schief gewickelt.

Capcom und Namco Bandai wollen sich hier auf die Grundlagen konzentrieren und einen anspruchsvollen, technisch komplexen Prügler schaffen, kein überdrehtes Spaß-Geschwarte wie das gute, alte Marvel Vs. Capcom 2, in dem sich alles gegenseitig auf die Glocke haut, was bei drei nicht auf den Bäumen ist.

Genau wie bei den beiden Street-Fighter-IV-Episoden sind die Figuren und Hintergründe polygonaler Natur, das Spielgeschehen findet aber trotzdem auf einer 2D-Ebene statt. Grafisch bleibt das kommende Crossover dem schicken Street-Fighter-IV-Stil treu: Dicke Outlines, deutliche Schatten, ausdrucksstarke Mimik – es wird interessant zu sehen sein, wie sich die klassischen Tekken-Figuren denn im Capcom-Stil so machen.

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Street Fighter x Tekken

iOS, PS3, Xbox 360, PlayStation Vita, PC

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Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

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