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LEGO Universe

Kindheitsträume erfüllen? Nur 10 Euro im Monat...

Durch das zweite Mini-Spiel müsst ihr durch, sofern ihr einen tierischen Begleiter an eurer Seite wissen möchtet. Etwas mehr als ein Dutzend Viecher, vom Stinktier bis zum Triceratops, wuseln herum. Um eines zu zähmen, damit es für euch halb-vergrabene Schatzkisten hebt, ist es nötig, die Steine, aus denen es besteht, richtig zu erkennen und aufzulisten. Das kann mitunter schwierig sein, da ein einzelner Stein gerne mal so aussieht wie drei zusammengesteckte, die dann nämlich in dem Tier untergebracht wurden. Kniffelig und stellenweise frustrierend. Aber was tut man nicht alles für ein Haustier. Selbst wenn es weitgehend, und von den Kisten abgesehen, mehr niedliche Deko als alles andere ist. Von einem Triceratops hätte ich jedenfalls deutlich mehr Kampfunterstützung erwartet.

Der Koop-Aspekt dieses MMOs bleibt dabei erstaunlich optional, was ich im Rahmen der Kinderfreundlichkeit gar nicht mal so schlecht finde. Schließlich soll ja nicht unbedingt der Druck entstehen, immer online sein zu müssen, um mit Freunden mitzuhalten und überhaupt etwas zu schaffen. Es gibt Missionen, die man am besten mit Freunden erledigt, einfach weil die Monster dann doch ein wenig härter sind, aber nicht so viele und mit der Zeit schafft man sie wahrscheinlich auch so. Man munkelt, dass es irgendwo schon PvP-Einlagen gibt, aber gefunden habe ich keine und auch noch niemanden getroffen, der sie selbst gespielt hätte. Daher komme ich für den Moment eher zum Schluss, dass diese noch folgen werden. Ich lasse mich hier aber gerne eines Besseren belehren, falls da jemand was entdecken konnte. Ansonsten tauscht man Steine oder Items - was gut und vor allem simpel funktioniert - oder lässt die Emoticons sprechen und damit die Figur einen ganzen Schwung witzig animierter Ausdrucksweisen veranstalten.

Der wichtigste Aspekt des gemeinsamen Daseins ist, neben der allgemeinen Lebhaftigkeit der Spielwelt, das Sehen und Gesehen werden der Eigenkonstruktionen in euren Realms. Es macht unglaublich viel Spaß zu erkunden, was andere schon bastelten, sich inspirieren zu lassen und selber loszulegen, damit man auch bewundert wird. Das ist ein wenig wie damals als Kind, als man mit Freunden um die Wette bastelte.

Die kindgerechte Auslegung betrifft auch den Chat. Ihr habt Leute um euch herum, die euch nichts bedeuten. Dann gibt es Freunde und schließlich noch einmal beste Freunde. Und nur mit letzteren dürft ihr euch frisch und frei austauschen. Zumindest fast. Mit allen anderen können nur Worte gewechselt werden, die LEGO selbst für angemessen hält. Das System dahinter dürfte beim normalen Chat eine Whitelist mit jeder Menge an Worten sein, die „gut" und erlaubt sind. Und es sind viele. Erst bei Fremdwörtern weigerte sich der Chat gelegentlich, jede normale Konversation sollte jedoch ungehindert laufen können. Bei besten Freunden scheint es immer noch eine Blacklist mit bekannten Schimpfwörtern zu geben, aber wer hier auf exotische Sprachen umsteigt, findet bestimmt ein paar Möglichkeiten. Für ein Spiel mit dem Anspruch, sich an eine junge Zielgruppe zu richten, ist dies ein fantastisches System, das hier auch gut umgesetzt wurde.

LEGO Universe - Bauwerke

Stimmt, Technik gibt es ja auch noch. Ich fasse mich kurz. Die Grafik überzeugt mit Charme, aber nicht durch High-End-Anspruch. LEGO halt und das Design stimmt von vorne bis hinten. Der Soundtrack lässt sich schlicht als glorreich bezeichnen und die Lags hielten sich beim Test in sehr erträglichen Grenzen, da sie sich generell rar machten. Quest-Bugs – einmal konnte ich ein Ziel nicht finden, aber beim nächsten Neustart war es da, sonst alles gut – und Abstürze blieben weitestgehend aus. Für einen recht frischen Launch fast schon erfrischend stabil das Ganze.

Liebäugelt man mit LEGO Universe, dann muss man die Zielausrichtung dieses Spiels im Auge behalten. Wenn es um ein Einstiegs-MMO mit kindgerechtem Anspruch geht, bei dem auch die Erwachsenen nicht einschlafen, sondern gerne mitmachen, ist LEGO Universe ganz vorne mit dabei. Wer gerne mit LEGO bastelt – dabei spielt das Alter ja bekanntlich keine Rolle –, bekommt hier einen soliden Gegenwert für die zehn Euro im Monat, zumal ja weiteres Material und damit neue Steinchen in der kommenden Zeit fest eingeplant sind. Aus dieser Sicht kann man sogar den derzeit etwas mageren Umfang in allen anderen MMO-Aspekten verzeihen und auch, dass das Steigerungssystem zwar freundlich, aber noch nicht ganz rund abläuft. Zumindest beim Umfang wird ja auch noch mal nachgeschenkt.

Seid ihr MMO-gestählte Pros, die Level hauptsächlich in Verbindung mit Caps kennen, weil ihr da ständig anstoßt, und braucht ihr komplexe Hintergrundwelten, die sich über endloses Terrain erstrecken und sich nur mit einem wohlstrukturierten Clan erobern lassen: Vorsicht! LEGO Universe... nicht eure Welt. Dafür jedoch könnt ihr, falls ihr zwischen zwei Raids Zeit hattet, Kinder zu zeugen, diese mit LEGO Universe wunderbar auf ihre Zukunft in anderen Welten vorbereiten. USK ab 6 passt hier perfekt. Und wenn ihr dann noch gerne mit LEGO spielt, geht das bis 99 und sogar darüber hinaus.

LEGO Universe ist für den PC ab sofort erhältlich. Das Spiel plus einen Monat Spielzeit kostet etwa 30 Euro, jeder weitere Monat zehn Euro.

7 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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LEGO Universe

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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