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Kinect Adventures, Joy Ride & Crossboard 7

Der Rest fürs Fest

Die normalen Rennen gegen sechs weitere Computer-Fahrer sind zwar ein bisschen chaotisch, das Spiel verzeiht es einem aber, wenn man von der Strecke rauscht, was hin und wieder durchaus passiert. Man wird aber zum Glück kaum langsamer und findet schnell Anschluss zum restlichen Fahrerfeld. Das bedeutet allerdings auch, dass sich selbst Sebastian Vettel kaum einen großen Vorsprung herausfahren wird.

In einem anderen Modus kommen noch Waffen hinzu, die das Spiel ein bisschen zerfahren wirken lassen. Um diese zu wählen und zu zünden, bedarf es einer Wischbewegung, zu der man das eingebildete Lenkrad gewissermaßen loslassen muss, was mir nicht besonders gefallen hat. Man kann das aber auch einfach ignorieren und sich aufs Fahren konzentrieren. Du sagst mir ja ohnehin immer, dass ich auf die Straße gucken soll. Lustig ist auch noch das Sprint-Rennen, bei dem es Kopf an Kopf über eine relativ gerade Strecke geht, auch für die anderen Rennen hätte ich mir die Möglichkeit gewünscht, die Strecken nur zu zweit befahren zu können. Aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert.

Ein bisschen nervig sind auch die Menüs, die nach jedem Rennen viel Gewurschtel verlangen, sofern man nicht denselben Kurs noch einmal fahren möchte. Zugegebenermaßen werden einem die Arme recht schnell müde davon, was aber nichts macht, denn der Titel ist eher etwas für zwischendurch. Er lebt eine Weile sogar ganz gut von der ersten Faszination, dass die Lenkung tatsächlich ganz gut anspricht, und natürlich davon, dass er wirklich hübsch aussieht. Man kann sogar einige Sachen freispielen, aber das interessiert an einem Familien-Spiele-Abend ja nicht besonders. Ich musste jedenfalls dabei an dich denken. Wir probieren es dieser Tage einfach mal aus. Vielleicht lässt du dieses Mal aber auch die anderen einmal spielen.


Bis dahin,


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Crossboard 7

Schwesterherz,


du weißt sicher schon von Papa, warum ich dir diese Zeilen schreibe. Es ist mal wieder Zeit für einen Spiele-Abend, finde ich, denn ich habe ein neues Gerät und irgendwie ist für jeden etwas dabei. Bitte verzeih, dass ich beim hässlichsten meiner drei Spiele an dich denken musste. Selbstverständlich könnte dir Crossboard 7 in Sachen Stil und Geschmack ferner nicht sein. Ich bin mir allerdings sicher, dass du den inneren Werten dieses Snowboard-Spiels durchaus zugetan bist.

Es ist auf alle Fälle die Sorte Spiel, bei der du besonders abends die Vorhänge zuziehen würdest. Die tierischen Snowboard-Wesen gehen ja noch, lassen aber jeglichen Charakter vermissen. Die Gestaltung der Menüs und Strecken scheint jedoch irgendwann um die Jahrtausendwende herum entstanden zu sein. Auch der Sound nervt mit einem pseudocoolen Kommentator, bei dem man eine mittelschwere Lawinenkatastrophe plötzlich nicht mehr für so eine üble Idee hält. Immerhin funktioniert das eigentliche Spiel dahinter die meiste Zeit wie erwartet.

Man stellt sich seitlich zur Kamera auf und lenkt sein Board durch das lehnen in entsprechende Richtungen. Teilweise war ich wirklich verblüfft, wie feine Kurskorrekturen schon durch ein leichtes Eindrehen der Schulter möglich sind. Wenn es funktioniert, funktioniert es wirklich gut und unterhaltsam. Dann wiederum gibt es hin und wieder Situationen, in denen entsprechende Manöver doch nicht hundertprozentig erkannt werden, was bitter ist, wenn man sich gerade mit seinem Bruder duelliert.

He framed Roger Rabbit

Positiv stechen neben den Slalom-Abfahrten und den Rennen vor allem die Ballonjagd hervor, bei der man möglichst viele der luftgefüllten Kugeln zum Platzen bringen muss. Hier wird man stellenweise wirklich gut motiviert, nicht zuletzt durch die freischaltbaren Boards. Und anders als in dem Sonic-"Brettspiel" von dem mir ein Kollege erzählt hat, nimmt einem Crossboard 7 auch leichtere Fehler und Kollisionen nicht so übel.

Weniger gut gelungen sind die Tricksereien, die durch artverwandte Gesten eingeleitet werden. Das passiert oft ungewollt, was dann ein wenig nervt, weil man an Tempo verliert. Bei den Abfahrten muss man sich trotz aller Zugänglichkeit ziemlich konzentrieren, sodass auch die aufsammelbaren Gegenstände, mit denen man die Computer-Konkurrenz von der Strecke schießen kann, buchstäblich auf der Strecke bleiben.

Auch wenn dir die Aufmachung des Titels die Schamesröte ins Gesicht treiben wird und es durchaus sein kann, dass es ohne die neue Steuerung niemanden jucken würde, so ist Crossboard 7 meistens problemlos spielbar. Gerade zu zweit ist es durchaus genießbar, sobald man sich ein bisschen auf die Eigenheiten eingestellt hat. Gerade für dich, wo doch der Skiurlaub fürs erste flachfallen muss, winken hier ein paar Stunden passende Unterhaltung. Und hey, du wolltest doch schon immer mal ins Fernsehen!


In Liebe,


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7 / 10

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Crossboard 7

Xbox 360

Kinect Adventures

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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