Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

One Computer Core i7-870

Lohnt sich Selberbau noch?

Die Festplatte begutachtete ich jedoch mit ein wenig Argwohn. Hitachi ist jetzt nicht die Marke meiner Wahl. Sie sind so schnell wie alle anderen 7200er auch, sind zuverlässig, 1 TB dem System angemessen und insoweit ist alles schön. Jedoch gibt Hitachi meist nicht viel auf Geräuschdämmung. Das gilt leider immer noch, wie sich später zeigen wird. Der Multicard-Reader nimmt alles Mögliche und vor allem SD-Karten, unter ihm sitzt an der Gehäusefront auch noch ein Audio-Anschluss für ein Headset. Der DVD-Brenner ist das, was man erwartet. LG, schwarz, das Übliche.

Die Grafikkarte der Firma Colorful ist mit einem GeForce 470 GTX Chipsatz bestückt, bringt 1.280 MB DDR5-Speicher mit und wartet mit dem unspektakulären, aber bewährten Referenzdesign von NVIDIA auf. Zwei DVI-Ausgänge und ein HDMI können bestückt werden, wobei nur zwei Monitore gleichzeitig laufen können. DirectX11 ist natürlich dabei, 448 Shader und ein 320-Bit-Speicher-Interface werfe ich mal in den Deal des relativ langweiligen Tech-Talk. Was die Leistungswerte auf dem Papier angeht, lässt sich dieser Chipsatz mit dem ATI-Gegenstück 5870 vergleichen. Was nicht zu verachten ist.

Gehen wir in medias res und werfen den Power-Knopf an, hören wir erst einmal ... nichts. Halt, doch, die Hitachi meldet sich schnell zu Wort, sobald das mitgelieferte und vorinstallierte Windows 7 Home Professional 64-Bit in die Gänge kommt. Von den Lüftern ist im normalen Desktop-Betrieb sonst nichts zu vernehmen. Oder so wenig, dass sich daran wirklich niemand stoßen sollte. Selbst unter CPU-Last bleibt der Ventilator des i7 sehr friedlich.

Speed. Leider auch Sound. Colorful 470 GTX.

Mit der vorbildlichen Ruhe ist es aber leider vorbei, sobald die GeForce gefordert wird. Schnell dreht der große Lüfter hoch und arbeitet bei etwa 1,5 Meter Distanz noch gut hörbar vor sich hin. Das Gute, was ich darüber sagen kann, ist, dass es ein tiefes, nicht einmal unangenehmes Rauschen bleibt und keines dieser sirrend pfeifenden. Wer Musik laufen lässt oder gar ein Headset trägt, sollte damit gut leben können, aber man muss halt sagen, dass es deutlich leisere Karten gibt.

Gleichzeitig aber auch deutlich Schwächere. Die 470 GTX mag nicht mehr das Allerneueste sein und sie ist nicht im SLI-Betrieb hier – kann man aber nachrüsten –, und doch musste ich bei keinem Spiel in 1680x1050 Abstriche machen und selbst bei 1080p gab es bei einigen kaum etwas zu bemängeln. Ich brauche nicht immer 8- oder gar 16-faches Antialiasing und mit 2- oder auch 4-fachem AA kann man diesen Rechner nicht zu sehr beeindrucken. Dies bestätigte sich beim hardwarehungrigen Arcania, beim hektischem Split/Second und auch bei Metro 2033 mit DirectX11. Alle diese Games, wie auch ein Bad Company 2 oder Just Cause 2, bringen diesen Rechner nicht großartig ins Schwitzen, wenn man mit dem AA-Wert halbwegs auf realistischem Boden bleibt. Für die aktuelle Spielegeneration ist der One also bestens gerüstet.

Das Programm, das Grenzen aufzeigt: 3DMark 11.

Wie sieht es aber mit der Zukunft aus? Crysis 2? Hier muss der aktuelle Benchmark von Futuremark zeigen, was geht. Mutig stelle ich den 3DMark 11 einfach mal auf Extrem und siehe da, alles läuft dann doch nicht ohne Ruckler. Trotzdem war ich noch beeindruckt. Wir reden hier nicht von zwei oder drei Frames auf diesem Level, aber doch von sieben bis zwölf. Nicht flüssig, nicht mal nah dran, aber immerhin. X1223 3D-Mark Punkte. Also eine Stufe runter, von 1080p auf 720p und einfachem AA, dem, was Futuremark als Performance-Stufe betitelt. Butter. Perfekt. Ein Score von P4195 Punkten, der sagt, dass dieser Rechner besser ist als viele und schlechter als viele andere. Also ein wenig wertlos, deshalb drücke ich es so aus: Derzeit spielt ihr auf dem One mit Maximal-Einstellungen, in schon baldiger Zukunft kann es bei Extrem-Spielen, die alle Tricks nutzen, nötig sein, ein wenig herunterzuschrauben. Kein Beinbruch bei deutlich unter 1.000 Euro für das gesamte Paket, würde ich sagen.

Es ist dann auch der Preis, der das beste Argument für den One liefert. Meine Rechnung mit der Bestellung einzelner Komponenten ist am Ende sogar zu Ungunsten dieses Paktes ausgelegt, findet ihr hier doch noch eine Version von Windows 7 auf DVD – keine billige Recovery zum selber brennen, sondern eine echte von Microsoft, Bonuspunkte für den One – und die Vollversionen von Mafia 2 und H.A.W.X. 2, diese jedoch nur als Download. Trotzdem, für 850 Euro seid ihr in der derzeit besten Prozessorgeneration dabei, bekommt eine vielleicht nicht ganz leise, aber extrem leistungsfähige Grafikkarte und der Rest drum herum muss sich wirklich nicht verstecken. Hier findet sich kein No-Name-Artikel, auf alles gibt es eine Komplettgarantie mit Abholservice und aufrüstbar ist das Ganze in jede Richtung. Wer hier noch selber bastelt, ist selber schuld. Oder hat diesen Optimierungsdrang, den ich zwar noch von früher kenne, mir inzwischen aber doch eher verloren ging. Dieser PC kommt in euer Haus und in weniger als einer halben Stunde seid ihr bereit für alles, was ihr derzeit spielen könnt. Viel mehr kann man für das Geld wirklich nicht verlangen. Empfehlung also? Auf jeden Fall.

Das Angebot von One kann schwanken, meist jedoch wird es günstiger werden. Habt ihr Sonderwünsche, könnt ihr da anrufen und man wird euch helfen. Habs versucht, klappt ganz gut.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

Verwandte Themen
Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Kommentare