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Battle: Los Angeles

Nett, aber kurz

Spiele zu Filmen sind so eine Sache... Die wenigsten sind wirklich gut, sondern wurden vielmehr in einem vergleichsweise kurzen Zeitrahmen produziert, um auch möglichst zeitnah zum Filmstart fertig zu werden. Oder anders gesagt: Relativ wenig Budget, wenig Zeit und Termindruck. Keine guten Voraussetzungen für ein wirklich gutes Spiel.

Es gibt aber durchaus Titel, bei denen man sich wünscht, dass sie vielleicht etwas mehr Budget gehabt hätten, dass sie umfangreicher wären, weil sie eben durchaus Potential haben. Battle: Los Angeles von den zu Saber Interactive (TimeShift, Inversion) gehörenden Live Action Studios ist für mich so eines. Insbesondere für ein Arcade-Spiel kann es sich durchaus sehen lassen.

Größter Knackpunkt an dem für 800 Microsoft Punkte angebotenen Titel dürfte wohl die Länge sein. Wenn ihr die Kampagne, die sich um einen Angriff von außerirdischen auf Los Angeles dreht, auf allen drei Schwierigkeitsgraden durchspielt, seid ihr jeweils zwischen 30 und 60 Minuten beschäftigt. Möchte man also sämtliche Erfolge und Unlockables des Spiels – darunter Videos aus der Filmproduktion, Bilder und zusätzliche Spielmodi – freischalten, ist man vielleicht bis zu drei Stunden beschäftigt.

Was den eigentlichen Spielinhalt betrifft, präsentiert sich Battle: Los Angeles als solider First-Person-Shooter. Eure Aufgabe besteht erst darin, euch zu einer Polizeistation zu begeben, um dort eingesperrte Zivilisten zu retten, aber hauptsächlich nehmt ihr es mit den außerirdischen Invasoren auf. Ein richtiges Deckungssystem á la Gears gibt es dabei nicht, aber ihr könnt natürlich zum Beispiel hinter Vehikeln in die Hocke gehen und Gegner aufs Korn nehmen. Achtet aber auf das Fahrzeug, denn wenn es in Flammen aufgeht, explodiert es bald, was man wiederum auch einsetzen kann, um Feinde auszuschalten.

Battle: Los Angeles - Gameplay-Video

Im Hinblick auf das Gunplay und das Feeling in den Kämpfen kann es nicht ganz mit Spielen wie Call of Duty: Black Ops oder Battlefield: Bad Company 2 mithalten, was aber allen voran am deutlich geringeren Budget liegen dürfte. Nicht vergessen, es geht hier immerhin um ein Arcade-Spiel. Ihr kämpft euch jedenfalls über die Straßen, durch Häuser und Hinterhöfe, holt Fluggeräte der Aliens vom Himmel oder nehmt auch schon mal an einem montierten MG eines Humvees Platz, um Blei in Richtung der Widersacher zu spucken. Währenddessen sieht man im Hintergrund am Himmel, wie immer weitere Aliens landen, ein Passagierflugzeug rauscht im Tiefflug über die Stadt und stürzt ab und im Hintergrund fällt ein Hochhaus in sich zusammen.

Die Story zwischen den einzelnen Abschnitten des Spiels wird dabei in kleinen, rudimentär animierten Comic-Sequenzen erzählt. Besonders hierbei fällt zudem die eine oder andere Schwäche hinsichtlich der Übersetzung auf, die sich ausschließlich auf die Texte bezieht. Oder würdet ihr „Then they nailed us" etwa auch mit „Dann haben sie uns genagelt" übersetzen? Eher nicht.

Battle: Los Angeles ist ein wirklich netter Shooter für zwischendurch, von dem ich mir ehrlich wünschte, er hätte mehr Budget, Zeit und eine längere Spielzeit bekommen. Sicher, das Thema „Aliens greifen die Erde an" ist jetzt nicht sonderlich neu oder originell, aber für ein Arcade-Spiel haben die Macher hier ganz ordentliche Arbeit geleistet. Ich muss ehrlich sagen, dass ich im Vorfeld etwas Schlechteres erwartet hatte, von daher wurde ich letztlich doch positiv überrascht. Was den Preis von 800 Microsoft Punkten betrifft – das sind rund neun Euro –, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wollt ihr alle der (relativ einfachen) Erfolge haben und sucht für zwei, drei Stunden eine Beschäftigung? Dann wäre es eine Überlegung wert. Ansonsten einfach warten, bis vielleicht irgendwann einmal der Preis (vorübergehend) reduziert wird.

6 / 10

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In diesem artikel

Battle: Los Angeles

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor
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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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