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Brink

Update: PS3 mit PSN, Xbox mit Patches

Optisch muss man auf der PS3 mit reduziertem Anti-Aliasing und auf der Xbox mit nachladenden Texturen und zum Teil unsauberen Schatten leben. Auf der Xbox lohnt es sich deshalb, das Spiel zu installieren, es läuft dadurch viel sauberer und verschluckt sich nicht so schnell beim Streaming. Auf dem PC sieht es aber bei weitem am besten aus. Es gibt dort zwar nur einen neuen Grafik-Effekt, Screenspace Ambient Occlusion Mapping, doch die hochauflösenden Texturen sorgen zusammen mit der höheren Auflösung für das deutlich rundere Bild. Für mich überholt der Titel damit 08/15-Military-Shooter wie Black Ops mit Links.

In Kombination mit dem Server-Browser und dedizierten Servern ist die PC-Version den Konsolen-Fassungen also wirklich deutlich überlegen, auch wenn auf meinem System (Intel Core 2 Duo, Ati 5850, 4 GB RAM) mal wieder die OpenGL-Unterstützung Probleme bereitet und ich selbst mit neuesten Treibern im Durchschnitt nur knapp über 40 Frames erreiche. Speziell in den Außenarealen kommt es immer wieder zu Einbrüchen. Auf NVIDIA-Karten läuft das Spiel deutlich besser. Und ja, die Steam-Lösung macht nicht jeden Spieler glücklich, trotzdem ist sie tausendmal besser als GameSpy oder Games for Windows Live.

Update: Inzwischen hat Splash Damage für beide Konsolen-Varianten gleich mehrere Patches veröffentlicht. Dabei wurde nicht nur die Performance der Xbox-Fassung verbessert, sondern auch neue Online-Einstellungen im Free-Play-Modus aktiviert. In der Standard-Variante spielt man nun nur noch 4vs4 zusammen mit Bots. 16 Mann Gefechte gibt es dagegen in den Big Teams. Durch einen verbesserten Netzcode haben sich auch in diesen Auseinandersetzungen die Lags deutlich reduziert. Auf dem PC läuft es zwar immer noch flüssiger, aber das Spiel ist immerhin wieder spielbar.

Doch nicht nur im Multiplayer-Bereich hat Brink ein paar Updates verpasst bekommen. So wurden die Einstellung der KI verändert. Wie es sich nach Rücksprache mit Splash Damage herausgestellt hat, war das ungleiche Balancing im Singleplayer volle Absicht. Das Ziel: Ihr solltet euch wie ein Held fühlen. Eure KI-Kameraden wurden praktisch künstlich dümmer gemacht. Aktuell spielt sich das Ganze deutlich ausgeglichener. Vielleicht noch nicht ganz perfekt, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Außerdem wird Splash Damage den ersten DLC mit neuen Karten, Waffen und einem höheren Level-Cap kostenlos herausgeben. Das wird die Community zumindest etwas beruhigen.

Eine kleine Warnung vorab: Ich bewerte das Spiel aus der Sicht eines Hardcore-Team-Spielers. Mir gibt Deathmatch wenig und ich sehne mich schon länger nach einem vernünftigen Ersatz für Bad Company 2, das ich bis zum Erbrechen gespielt habe und noch heute verehre. Vor diesem Hintergrund ist Brink eine Offenbarung. Ein wahr gewordener Taktik-Traum, der auf den acht großen Karten immer wieder für einmalige Momente sorgt.

Man spürt förmlich, wie das Adrenalin durch die Adern gepumpt wird, wenn man in letzter Sekunde einen Sieg herausholt, einen scheinbar übermächtigen Gegner besiegt oder endlich einen wichtigen Teilerfolg erzielt. Selbst mit der KI entstehen packende Situationen, die man so schnell nicht wieder vergisst. Für mich ist Brink damit als Multiplayer-Shooter, wenn er denn läuft, trotz einiger Fehler, dem inkonsistenten Upgrade-System und den zum Teil ungewöhnlich engen Karten überragend. Besonders mit einem guten Team im Koop oder gegen rein menschliche Gegner entsteht ein Zusammenhalt, den ich so bisher nur selten erlebt habe.

Allein dem Anspruch, auch als Singleplayer-Erfahrung zu punkten, kann es nicht ganz gerecht werden. Dazu ist die Geschichte trotz einiger interessanter Blickwinkel nicht stringent genug, die KI trotz ihrer Qualitäten nicht so aufregend wie lachende und fluchende Mitspieler. Brink wird deshalb nicht jedem gefallen, dazu ist es einfach zu anders, zu besonders. Nur wer sich wirklich auf das Spiel einlässt, wird am Ende belohnt. Echte Call-of-Duty-Fans und reine Offline-Spieler werden hier einfach nicht glücklich und das geht zumindest aus meiner Perspektive voll in Ordnung.

Update: Dank der Patches und Veränderungen an der KI ist Brink inzwischen auch auf Konsolen sehr gut spielbar. Die Suche nach guten Mitspielern und schnellen Servern ist zwar immer noch schwierig, doch der Netzwerk-Code sorgt inzwischen für brauchbare Ergebnisse. Zusammen mit dem verbesserten Textur-Streaming, einem ausgeglicheneren Balancing und realistischerem Bot-Verhalten reicht es nun für beide Fassung zu einer 8. Die PC-Version ist dank Server-Browser und deutlich besserer Grafik aber noch immer überlegen und eindeutig die beste Wahl. Schade, dass der Launch so missglückt ist. Brink wird aktuell immer besser, hätten sie doch den Entwicklern noch etwas mehr Zeit oder eine Online-Beta gegönnt. Wir hätten uns den ganzen Stress sparen können.

PC:






Xbox 360/PS3:

Brink ist Xbox 360, PS3 und PC erhältlich.

9 / 10

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