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Der 3DS eShop

Was lange währt..?

Heimlich, still und leise ist es passiert: Während die ganze Welt der Videospieler gebannt gen Los Angeles starrte, um auch ja keine Ankündigung des Messe-Molochs E3 zu verpassten, rüstete Nintendo den 3DS per Online-Update endlich mit einem echten Web-Browser und dem lang erwarten eShop nach: Jetzt können stolze 3DS-Besitzer nicht nur auf das (fast) komplette Line-Up des DSiWare-Stores (kurz zusammgefasst: Dort findet ihr eine handvoll richtig guter Spiele und dazu viel, viel Softwaremüll) zugreifen, sie finden vor allem 3DS-Exklusiventwicklungen, 3D-Klassiker-Remakes und eine neue Virtual Console die langsam aber sicher mit Handheld-Titeln gefüllt werden soll.

Bevor wir uns damit aber beschäftigen, sehen wir uns doch erst einmal den Browser an. Der ist im Grunde... naja, zweckmäßig. Eine Freude ist es nicht unbedingt, damit im Netz zu surfen, aber er funktioniert dank der höheren Auflösung schon etwas besser und angenehmer als der im DSi, dazu fühlt er sich auch – aber das ist jetzt eher subjektiv – ein wenig schneller an. Ärgerlich, aber andererseits auch zu erwarten ist der erneute Verzicht auf Flash-Unterstützung.

Willkommen ist dafür aber eine andere Option: Ihr könnt ein Spiel kurz unterbrechen und auf den Browser zugreifen – praktisch, wenn ihr beispielsweise bei Zelda festhängt und mal kurz bei Gamefaqs einen Blick in die Karte der verlorenen Wälder werfen wollt. Unterm Strich ist der Browser also eine nette Ergänzung, aber kein Feature, das den 3DS auf einmal zum ernsthaften Smartphone-Konkurrenten macht – die sind da allesamt doch weit komfortabler. Der 3DS ist eine Handheld-Spielkonsole, kein Internet-Allzweck-System, und dabei bleibt es auch.

Schnapp sie dir alle: Der Pokédex 3D sorgt wieder für gepflegtes Sammelfieber.

In diesem Sinne ist der neue Online-Store für den geneigten Spieler dann auch ein ganzes Stück relevanter als der Browser. Hier hat Nintendo viel versprochen: Um ein besseres Einkauf- und Download-Erlebnis zu gewährleisten, wurde der eigentlich bereits zum Launch geplante Shop mehrfach verschoben.

In Anbetracht dessen ist das letztendlich gebotene dann doch irgendwie nicht so spektakulär wie erwartet. Auf den ersten Blick weckt der sShop durch seinen Aufbau unschöne Erinnerungen an den DSiStore, zum Glück gestaltet sich das eigentliche Stöbern dann doch etwas angenehmer. Die Seiten werden schneller aufgebaut, die Suchfunktionen sind durchdachter und durch die erhöhte Anzahl an Rubriken findet man auch schneller, was man sucht.

Demos gibt es zwar keine, dafür werden aber diverse Videos angeboten: Es gibt sowohl Trailer zu regulären Retail-Spielen als auch kurze Demo-Clips zu Downloads – auch eine ganz nette Art, sich ein Bild von den Titeln zu machen, bevor man zugreift. Doch noch ist dieses Zugreifen nicht so einfach, denn Nintendo hat die Bezahlung umgestellt. Im Gegensatz zu DSi und Wii wird hier auf die etablierten Punkte verzichtet und in echtem Geld gerechnet.

Kommt auf unserem Screenshot nicht zur Geltung: Der hübsche Tiefeneffekt von 3D Classics: Excitebike.

Das klingt zunächst gut, aber schnell wird klar, dass es sich zumindest im Moment lediglich um eine kosmetische Änderung handelt. Genau wie vorher müsst ihr euch zunächst ein Guthaben auf euer Konto packen. Ihr könnt 10, 20 oder 30 Euro aufladen, bis Ende Juni ist das nur per Kreditkarte möglich, ab dann sollen auch Geldkarten im Handel erhältlich sein.

Die Preise an sich sind zum Glück rund: Im Gegensatz zu Nintendo USA verzichtet der europäische Store auf krumme 99-Cent-Beträge. Leider hält Nintendo auch an einer weiteren problematischen Politik fest. Gekaufte Spiele werden erneut an die Hardware, nicht an ein Online-Konto gebunden – da könnten die Japaner sich wirklich mal ein Beispiel an Sony oder Microsoft nehmen...

Nett dagegen: Nintendo zeigt sich zum Start des neuen Stores ungewöhnlich spendabel und lockt gleich mit zwei Gratis-Titeln: Sowohl der Pokédex 3D als auch 3D Classics: Excitebike dürft ihr umsonst runterladen, ab Ende Juli wird Excitebike dann auch ein paar Euro kosten – wie viele, darüber schweigt sich Nintendo noch aus. Bekannt sich dafür die Preise für Virtual-Console-Titel: Vier sind bisher erhältlich: Für jeweils 3 Euro bekommt ihr Alleyway und Tennis, für 4 Euro dürft ihr Super Mario Land runterladen und 6 Euro werden für The Legend of Zelda: Link's Awakening DX fällig – letzteres ist allerdings auch ein Spiel für den Game Boy Color und schlägt wohl vor allem aus diesem Grund etwas mehr zu Buche. Aber sehen wir uns die veröffentlichten Titel doch kurz an.

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Thomas Nickel Avatar

Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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