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Resident Evil: The Mercenaries 3D

Zombie-Recycling

Wie schon Resident Evil 5 legt The Mercenaries 3D großen Wert auf den Mehrspielermodus. Ihr könnt lokal oder auch über Internet mit einem anderen Spieler auf die Jagd nach Untoten gehen und wie schon bei Resident Evil 5 steigert das auch hier den Spielspaß ganz beträchtlich. Mit der Zeit spielt ihr immer wieder neue Szenarien und Figuren frei.

Am Ende stehen euch acht spielerisch grundverschiedene Protagonisten zur Auswahl: Chris und Claire Redfield, Barry Burton, Albert Wesker, Rebecca Chambers, Jill Valentine, Jack Krauser und der Söldner Hunk sorgen mit ihren unterschiedlichen Waffen und Talenten für viel spielerische Abwechslung.

Besonders interessant sind die kleinen RPG-Anleihen: Für gute Leistungen werdet ihr mit neuen Skills belohnt, mit denen ihr eure Figuren optimieren könnt: Steckt ihr öfter mal Schaden ein, dann kann es eine gute Idee sein, eure Figur empfänglicher für die Wirkung von Heilmitteln zu machen. Geht ihr gerne auf Nummer sicher, dann schützt ihr euch besser vor Angriffen, die unter normalen Umständen euer sofortiges Ableben bedeuten werden – so kann jeder Spieler seine Lieblingsfigur auf seine eigene Spielweise optimieren.

Technisch ist The Mercenaries 3D dabei fast schon grandios: Capcom schafft es, die detaillierten Szenarien der großen Konsolenspiele nahezu ohne Abstriche auf den kleinen 3DS zu übertragen – lediglich beim gelegentlichen Kantenflimmern und der Begrenztheit der Areale stößt die Handheld-Hardware an ihre Grenzen – so oder so zeigt aber bisher kein Titel so überzeugend die grafischen Qualitäten des 3DS.

Claire und Krauser in der Monster-Schießbude – keine Gnade für die Todes-Mönche!

Und dabei ist noch zu bedenken, dass Resident Evil: The Mercenaries 3D immer noch ein Titel der ersten Generation ist – spätestens jetzt kann man fest davon ausgehen, dass der 3DS grafisch so einiges auf dem Kasten hat und wir in den nächsten Jahren noch Großes von Nintendos jüngstem Handheld erwarten dürfen.

Aber auch wenn The Mercenaries 3D auf Screenshots und in Videos durch und durch wie ein typisches, modernes Resident Evil aussieht, solltet ihr beim Kauf stets bedenken, dass Capcom hier kein atmosphärisches Grusel-Abenteuer, sondern ein schnelles Arcade-Spiel abliefert. Abenteuer-Elemente wie Rätsel oder die Erforschung weitläufiger Szenarien gibt es hier nicht, das Spiel ist komplett auf flotte Action und wilde Zombie-Schießereien ausgelegt. Dieser Fokus steht dem Spiel dann auch manchmal im Weg: Es frustriert einfach, wenn man sich wacker gegen einen fiesen Endgegner schlägt und am Ende am ausgelaufenen Zeitlimit scheitert - das fühlt sich dann willkürlich und arbiträr an. Man kann eben doch darüber streiten, ob sich Steuerung und Spielgefühl von Resident Evil wirklich für schnelle Arcade-Action eignen.

Nahkampfattacken tun weh und stocken euer Zeitkonto auf.

Resident Evil: The Mercenaries 3D ist ein ganz klassischer Plattform-Starttitel, der leider einen kleinen Fehler gemacht hat: Er hat den Hardware-Start um gute drei Monate verpasst. Das Spiel sieht toll aus, zeigt eindrucksvoll das Potential der neuen Hardware und spielt sich auch absolut überzeugend. Gleichzeitig kann das Spiel aber auch das Stigma des Recyclings nicht so richtig abschütteln und fühlt sich oft doch ein wenig wie ein Lückenfüller an – es ist offensichtlich, dass Capcom gerne möglichst früh ein Resident Evil auf dem 3DS sehen würde, das „echte" Sequel (dessen Demo sich übrigens auch auf dem Modul befindet) aber einfach nicht rechtzeitig fertig wird. Daher unser Rat: Legt eure Versionen von Resident Evil 4 oder 5 einfach nochmal in die Konsole und probiert aus, ob euch dort die Mercenaries-Modi motivieren. Tun sie das, dann werdet ihr auch Resident Evil: The Mercenaries 3D mögen. Wenn nicht... naja, so weit ist Resident Evil: Revelations dann auch nicht mehr entfernt.

Resident Evil: The Mercenaries 3D erscheint am 1. Juli 2011 exklusiv für den Nintendo 3DS.

7 / 10

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In diesem artikel

Resident Evil: The Mercenaries 3D

Nintendo 3DS

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Thomas Nickel Avatar

Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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