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UFC Personal Trainer

Chuck sagt: Nimm zwei

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Liebhaber von „Killerspielen" durch das Dauerzocken eben dieser perfekt darauf vorbereitet wären, einen Amoklauf durchzuziehen. Blödsinn. Man lernt nicht, wie man eine Waffe benutzt, nur weil man den ganzen Tag Call of Duty spielt. Das Einzige, was man dabei lernt, ist, Call of Duty zu spielen. Ich bin der lebende Beweis. Obwohl ich praktisch jeden wichtigen Shooter seit Doom – und das damals über Monate – zockte, habe ich noch lange keine Ahnung, wie man eine Pistole benutzt.

Ja, nehmen, zielen, abdrücken. Aber das Gefühl dafür, die Fertigkeit zu zielen, mit dem Gewicht und dem Rückstoß umzugehen und sie zu warten und zu laden, davon habe ich keine Ahnung. 20 Jahre virtuelles Ballern und ich bin immer noch ahnungslos, wenn es um die Realität geht.

Das könnte sich jetzt ändern, denn diese Argumentation galt bisher auch für Straßenprügeleien. Nur, weil ich Bruce-Lee-Streifen mochte und später zum Lord of Street Fighter wurde, würde ich immer noch in einer Schlägerei eins auf die Nuss bekommen, weil diese Dinge mir nichts über reale Kämpfe beibrachten. Bis jetzt. Jetzt spiele ich nämlich den UFC Personal Trainer und nach ein paar anstrengenden Tagen weiß ich, wie man den Ellbogen Muay-Thai-Style ausfährt. Wie Schläge zu schlagen sind und wie ein paar ordentliche Kicks funktionieren. Diese Bewegungen nutzt das neueste Fitnessprogram nämlich, um euch ordentlich zum Schwitzen zu bringen.

Ok, das ist weit hergeholt. Am Ende ist es immer noch Trockenschwimmunterricht. Die grundsätzlichen Chancen, nicht unterzugehen, steigen minimal, aber eben nur minimal. Gegen echte Menschen in einer Schlägerei würde ich wohl immer noch eins auf die Nuss bekommen, aber trotzdem ist da ein Gefühl, etwas zu lernen, was nicht mehr so friedlich und unschuldig wie ein Videospiel ist.

Denken wir mal für eine Sekunde außerhalb von Kickboxen: Wie wäre es wohl bei einem Shooter mit einem realen Waffenprop? Einem, der das richtige Gewicht, einen simulierten Rückstoß und funktionierende Mechaniken in seinem Add-On mitbringt und nur auf das Verlassen einer Kugel aus dem Lauf verzichtet? Dann lerne ich vielleicht doch noch eines Tages schießen. Bin mir nicht sicher, ob ich das möchte.

Aber das ist noch Science-Fiction und Kickboxen ist schon cool. Das möchte ich ganz gerne zumindest ein bisschen können. Selbst wenn ich zu sehr eine Sissy bin, um es jemals zu nutzen. Nun, am besten, ich suche mir ein Fitness-Studio, welches genau das anbietet – kleine Randepisode: Ich bekam letztens einen Flyer für ein Studio, das Sonderangebote auf alles hatte, außer auf Anti-Terror-Kampf. Chuck Norris wäre nicht glücklich gewesen. Zurück zum Thema, ich hatte hier die PS3-Version des UFC Personal Trainers mit einem einzelnen Move-Set. Und das zusammen stellte sich während des Trainings als halber Reinfall heraus. Warum nur halb? Weil ich nur ein Move-Set hatte.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

UFC Personal Trainer: The Ultimate Fitness System

PS3, Xbox 360, Nintendo Wii

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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