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Pirates of the Black Cove

Piraten gewinnen immer

Ihr wolltet die Piraten-Action? Über die See fliegen, ein schnelles Schiff und der star to steer by? Harte Gefechte gegen die gefährlichsten Räuber der Karibik? Kein Problem. Sid Meier's Pirates kostet fast kein Geld und bietet jede Menge genau davon.

Wenn ihr euch dagegen für Pirates of the Black Cove entscheidet, wählt ihr ein Ausmaß der Drögheit, das man im Angesichte eines so hübschen, charmant anmutenden Spiels niemals vermuten würde. In der ersten Stunde grinst man über die ein bisschen dusseligen, aber irgendwie doch witzigen Piratensprüche, die Steeldrums klappern fröhlich, während das Licht karibischer Sonne über die See tanzt. Selten legte man am PC enthusiastischer ab. Nur um dann in Stunde 2 bis 8 festzustellen, dass Pirates of the Black Cove einfach nur unendlich öde ist. Das liegt nicht daran, dass man die meiste Zeit auf See kreuzt, Schiffe versenkt und gelegentlich an Land feindliche Piraten und Soldaten begräbt. Es ist die Ausführung dieser beiden Aspekte, die einen ins Wachkoma schickt. Es ist viel zu einfach und dabei auch noch hakelig. Auf See kreist ihr ohne große Rücksicht auf Wind oder andere Seefahrergegebenheiten um den Feind rum, haltet mit den Kanonen drauf. Irgendwann wird er schon untergehen. Mal dauert es länger, mal geht es schneller, ein Problem ist es praktisch nie. Und nach der fünfzigsten Wiederholung kann man es einfach nicht mehr sehen. Manche Missionen, wie der Kampf gegen den obligatorischen Riesenkraken, versuchen euch aufzuwecken, aber dieser Wecker klingelt nicht laut genug. Es bleibt am Ende beim Kreisen und Ballern in ewiger Wiederholung ohne irgendeinen der Reize, die andere Segler-Spiele von Zeit zu Zeit zu bieten haben. Das Ausbauen der Schiffe interessiert angesichts dessen dann auch nicht mehr. Wenn man sich beim Einkauf neuer Segler nicht bewusst verschlechtert, wird das Verhältnis in den Kämpfen nur weiter in eure Richtung gedrückt. Wer gerne mit einem Gefühl der Allmacht und des Cheat-Codes segelt, kann das hier ausgiebig tun.

An Land ist es genau das Gleiche. Markiert alle Truppen, die ihr habt, dazu eure bis zu vier Helden-Piraten und klickt den ersten Gegner an. Dann den Nächsten. Dann den Nächsten. Und das wiederholt ihr hundertfach, weil die Hälfte der Zeit eure Truppen vergessen, dass man sich auch wehren sollte, wenn man angegriffen wird. Strategische Entscheidungen, wie die Zusammensetzung der verschiedenen Truppen, spielen keine große Rolle - jedenfalls keine, die auf dem Schlachtfeld erkennbar wäre -, ähnliches gilt für die Wahl der Fraktion, zu der ihr gehören möchtet. Sie sehen anders aus, spielen sich aber alle gleich. Siege sind praktisch garantiert, solange die sowieso schon untalentierte Wegfindungs-KI nicht wieder komplett versagt und die Hälfte der eigenen Truppen am falschen Berg hängenbleibt. Langeweile ist wahrscheinlich angesichts der geschenkten Siege immer noch besser als Frust, aber Spaß ist wieder eine andere Kategorie. Eine, die hier selten auftaucht.

Und es zieht sich. Wege über die Meere sind lang, keine Frage. Aber ich spiele, um unterhalten zu werden und nicht, um fünf bis zehn Minuten vor mich hinzudümpeln, bevor vielleicht etwas passiert. Das hier ist keine Simulation. Wenn es den eigentlich selbstverständlichen Zeitraffer geben sollte, wurde er besser versteckt, als alle Schätze des Spiels, aber er wäre genau das, was dem grundsätzlichen Reiz des Halb-Open-World-Konzepts von Pirates of the Black Cove wirklich gut getan hätte. Immerhin bleibt einem die identische Rückreise zum Piratenstützpunkt erspart, dafür findet sich eine Schnellreise-Möglichkeit.

Und es zieht sich. Wege über die Meere sind lang, keine Frage. Aber ich spiele, um unterhalten zu werden und nicht, um fünf bis zehn Minuten vor mich hinzudümpeln, bevor vielleicht etwas passiert. Das hier ist keine Simulation. Wenn es den eigentlich selbstverständlichen Zeitraffer geben sollte, wurde er besser versteckt, als alle Schätze des Spiels, aber er wäre genau das, was dem grundsätzlichen Reiz des Halb-Open-World-Konzepts von Pirates of the Black Cove wirklich gut getan hätte. Immerhin bleibt einem die identische Rückreise zum Piratenstützpunkt erspart, dafür findet sich eine Schnellreise-Möglichkeit.

Und es zieht sich. Wege über die Meere sind lang, keine Frage. Aber ich spiele, um unterhalten zu werden und nicht, um fünf bis zehn Minuten vor mich hinzudümpeln, bevor vielleicht etwas passiert. Das hier ist keine Simulation. Wenn es den eigentlich selbstverständlichen Zeitraffer geben sollte, wurde er besser versteckt, als alle Schätze des Spiels, aber er wäre genau das, was dem grundsätzlichen Reiz des Halb-Open-World-Konzepts von Pirates of the Black Cove wirklich gut getan hätte. Immerhin bleibt einem die identische Rückreise zum Piratenstützpunkt erspart, dafür findet sich eine Schnellreise-Möglichkeit.

Der Aufbau der großen Welt, in der man Aufträge verschiedener Fraktionen erfüllt und dazu noch ein paar Nebenmissionen, ist zwar bei weitem nicht so intelligent wie Sid Meiers Konzept immer wechselnder Loyalitäten, aber es verspricht trotzdem gutes Piraten-Feeling. Nur was nützt der beste Überbau, wenn alle Einzelaspekte bestenfalls halbherzig-dröge, schlimmstenfalls verbuggt daherkommen. Denn auch an kompletten Programmabstürzen gibt es keinen Mangel.

Pirates of the Black Cove hatte die richtige Idee für ein kleines Pirates!-Ripoff und 20 Euro sind jetzt auch nicht die Welt, aber mit großer Drögheit zu See und Land ist jedermann jederzeit mit dem Original, beinahe egal in welcher Version, einfacher besser beraten. Billige Siege in allen Schlachten, eine furchtbare Steuerung und KI bei den Landmissionen, endlose Tuckerfahrten durch hübsche Langeweile. Der Charme ist da, jetzt muss noch das Spiel den Stand erreichen, den Pirates! 1987 hatte und es wird eine gelungene Kaperfahrt. In seiner jetzigen Form geht Pirates of the Black Cove aber über die Planke.

Pirates of the Black Cove ist ab sofort für den PC erhältlich.

4 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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