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ICO & Shadow of the Colossus Collection

Ihr wollt ein Liebeslied?

Das sind Disziplinen, in denen sich nicht nur Abenteuerspiele wie diese, sondern Games im Allgemeinen bis dahin kaum beweisen konnten / mussten / wollten - und wenn sie sich daran versuchten, scheiterten sie kläglich oder verbuchten Achtungserfolge, die nur durch Spielerbrillen sicht- und empfindbar waren.

Diese ... Dinger hier sprechen dagegen eine universellere Sprache. Wenn, wie in meinem Fall, selbst ein befreundeter, ausgemachter Ästhet, der kaum TV schaut und seit Tetris kein Videospiel mehr gesehen hat, kurz ins Wohnzimmer blickt und meinen Ritt auf dem Rücken des geflügelten Kolosses nur mit einem offenen Mund quittiert, dann haben Ueda und Co. etwas richtig gemacht.

Bildsprache, Motive und vor allem die fantastische Musik, die insbesondere Shadow of the Colossus einen der magischsten Klangteppiche verleiht, über die ich je durch eine virtuelle Welt wandeln durfte, trafen und treffen einen Nerv, von dem man seinerzeit nicht einmal wusste, dass man ihn - gerade in Bezug auf Videospiele - überhaupt hatte. Und das ist etwas, wofür ich der Reihe, die nun hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft mit The Last Guardian zum dritten Mal die Heulsusen unter uns hofiert, auf ewig dankbar sein werde.

Für Spiele, deren Qualitäten erwiesenermaßen nie in technischen Bereichen zu suchen waren, ist außerdem ganz beachtlich, wie viel beide doch durch das Face-Lifting gewinnen. Die Schlösser und Wege in ICO erstrahlen dank hochgerechneter Auflösung und Texturen klarer und plastischer, was sich unmittelbar auf die gefühlte Echtheit dieser Welt auswirkt. Die Riesenjagd hingegen lebt zusätzlich durch die unnachgiebig stabile Bildrate auf.

ICO & Shadow of the Colossus Collection - Trailer

So muss sich der Adressat hier das Spiel nicht mehr mit dem dazu passenden Jahrgangstropfen schöntrinken, bis die Biologie der Hardware die Arbeit abnimmt und die Bilder fließend ineinander übergehen lässt. Die Bewegungen des wortkargen Liebenden sind gleich viel nachvollziehbarer, wenn man nicht nur beinahe zufällig wirkende Ausschnitte davon zu sehen bekommt und die Colossi wirkten nie lebendiger und größer.

Dazu kommt der neue Full-Pixel-Modus, der beide Titel um ihre Balken oben und unten erleichtert und damit mehr von beiden auf die Mattschreibe bringt als jemals zuvor. 60 Bilder pro Sekunde wären zwar schön gewesen, trotzdem sind die technischen Zumutungen alter Tage ein Argument, das Spieler, die sich von dieser Reihe bisher nicht einnehmen ließen, getrost von der Beschwerdeliste streichen können.

Unterm Strich ist es aber doch wohl eher das Naturell und der Inhalt dieser Titel, die die Spielergemeinde weiter spalten werden. Das mit der "Spiel gewordenen Poesie" weiter oben war zwar ebenso halb-ironisch wie wertfrei gemeint. Dennoch verdeutlicht dieser Begriff schon gut, warum Team-ICO-Spiele ganz bestimmt nicht für jedermann die richtige Antwort auf die Frage nach den wichtigsten Werken der jüngeren Spiele-Vergangenheit sind.

Diejenigen, auf die das allerdings zutrifft, bekommen am 30. September die definitive Fassung zweier Erlebnisse, die im Wechsel verstörend, erheiternd, beinahe meditativ und dann wieder atemberaubend spannend sind. Ich kann mir nicht helfen, aber hierfür wurde das Attribut "zeitlos" im Grunde erfunden.

Die ICO & Shadow of the Colossus Collection erscheint am 30. September für die PlayStation 3. Selbstverständlich wird auch stereoskopisches 3D unterstützt.

9 / 10

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