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RAGE

Verschenkte Chancen

Obendrein agieren eure Feinde zumeist recht clever. Schusswaffen tragende Gegner gehen gerne mal in Deckung und schießen von dort aus auf euch, während die Nahkämpfer auf euch zu stürmen. Nicht etwa stets in einer geraden Linie, weit gefehlt. Je nach Gegnertyp hangeln sie sich schon mal an der Decke entlang, weichen euren Schüssen gekonnt aus oder hüpfen auf ein Geländer, um sich von dort abzustoßen und durch die Luft zu springen.

An dieser Stelle auch ein dickes Lob an die für die Animationen zuständigen Leute bei id Software, denn was RAGE in diesem Punkt auffährt, ist absolute Extraklasse. Insbesondere dann, wenn man Feinde trifft, verhalten sie sich stets anders und vor allem realistisch, torkeln durch die Gegend oder halten sich am Bauch. So viele abwechslungsreiche Animationen bekommt man in Shootern doch eher selten zu Gesicht.

Um es kurz zu machen: Im Shooter-Bereich muss sich RAGE nicht verstecken. Man merkt zu jedem Zeitpunkt, dass id Software praktisch den Grundstein für dieses Genre gelegt hat. Der Titel hat allerdings noch einiges mehr zu bieten. Wie in Borderlands fahrt ihr zwischen den Missionen in einem kleinen Open-World-Bereich umher, der allerdings in Sachen Größe und Weitläufigkeit nicht ganz mit Gearbox Softwares Titel mithalten kann. Und in dem Zusammenhang kann ich die oftmals erwähnten Vergleiche mit Borderlands auch nachvollziehen, wobei das allerdings auch so ziemlich das Einzige ist, das beide gemeinsam haben.

In diesen Abschnitten seid ihr anfangs noch mit einem Quad-Bike, später mit echten Wagen unterwegs. Auch hier muss man einfach sagen, dass id Software seine Sache gut macht. Die Vehikel lassen sich sehr angenehm steuern und lenken und auf Knopfdruck testet ihr euer tödliches Arsenal - Maschinengewehr, Raketen und Pulskanone - an feindlichen Fahrzeugen. Dahinter steckt allerdings noch mehr, denn ihr könnt euren fahrbaren Untersatz mit besseren Teilen ausrüsten.

RAGE - Koop-Trailer

Dazu müsst ihr allerdings erst mal Rennen in den zwei Hub-Städten von RAGE absolvieren und gewinnen. Dabei geht es darum, einen Kurs in einer bestimmten Zeit zu absolvieren, möglichst viele Checkpoints als erster zu durchfahren oder einfach an der Spitze des Fahrerfelds ins Ziel zu gelangen - mal mit und mal ohne Einsatz eurer Waffen. Für Erfolge erhaltet ihr Scheine, die ihr in frische Ausrüstung investiert. Alles in allem eine nette Ergänzung, aber nicht wirklich essenziell. Sicher, man hat weniger Probleme mit Gegnern oder kann Herausforderungen in den Ödlanden, in denen ihr mit euren Vehikeln Sprünge absolvieren müsst, besser bewältigen, aber es ist jetzt nicht erforderlich, den kompletten Wagen aufzumotzen, um in RAGE zu bestehen.

Und womit wir auch schon beim eigentlichen Problem des Spiels wären. Außerhalb des wirklich gelungenen Shooter-Aspekts präsentiert sich RAGE eher... sagen wir... so lala. Keineswegs schlecht, aber eben auch nicht wirklich außergewöhnlich. In vielen Punkten sieht man, dass die Entwickler gute Ideen hatten, allerdings hat man mitunter das Gefühl, als hätte man Hemmungen gehabt, diese weiter auszubauen und aus RAGE etwas wirklich Großes zu machen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Rage

PS3, Xbox 360, PC, Mac

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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