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Call of Duty: Modern Warfare 3 - Test

Perfekter Fanservice

Die zweite Neuerung für die Ranked Matches, Team Defender, ist dagegen deutlich defensiver. Euer Ziel: Eine einzelne Flagge schnappen und in den eigenen Reihen halten. Währenddessen wird nämlich jeder Kill verdoppelt und so ein Vorsprung herausgespielt. Leider verbunkerte sich das gerade führende Team mit dem guten Stück immer wieder in einem der Räume und hat damit etwas zu schnell eine Entscheidung herbeigeführt. Mal abwarten, wie sich dieser Modus noch entwickelt, aktuell gehört er nicht zu meinen Favoriten.

Als letzte Neuerung wurden die Private Matches stark erweitert. Ihr könnt nun nahezu jedes Detail an eure eigenen Wünsche anpassen und abspeichern. Mehr Lebensenergie, Waffenauswahl und Killstreaks lassen sich hier einstellen und mit neuen, abgedrehten Spielmodi wie zum Beispiel Juggernaut und Dropzone garnieren. In der ersten Variante kämpft ein einzelner Juggernaut gegen alle anwesenden Spieler, in der zweiten Variante werden wie bei Kriegsgebiet in Halo: Reach durch das Besetzen einer speziell markierten Zone Killstreak-Pakete abgeworfen. Das alles ist natürlich kaum balanciert und soll vor allem Spaß bereiten. Nett, aber nicht spielentscheidend.

Übrigens ist an dieser Stelle ein Vergleich mit Battlefield 3 albern. Die Spiele teilen zwar die militaristische Ausrichtung, doch das Spielgefühl ist so anders, dass zwei vollkommen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Mit persönlich gehen ja besonders die zufälligen Spawn-Punkte auf den Keks, doch ich muss zugeben, dass ich trotzdem einen Heidenspaß hatte und mich auch nach dem Release mit viel Freude in den Multiplayer stürzen werden. Auf Dauer ist mir das Adrenalin-Geballer zwar zu anstrengend, doch dafür spielt sich das doch eine ganze Ecke flotter als bei der Konkurrenz. Und ob einem das gefällt, ist reine Geschmackssache.

Als letzten Fanservice serviert euch Activision die Statistik-Seite Call of Duty Elite, die es euch erlaubt, Gruppen zu gründen, eure Spielweise zu analysieren, gegen Geld Karten herunterzuladen und Preise zu gewinnen. Das ist zwar unterm Strich eher was für Hardcore-Fans, aber allein schon wegen der vorbildlichen Einbindung direkt auf der Konsole und mit einem im Dezember erscheinenden Handy-Tool ein gelungener Fanservice. Und ja, die meisten Funktionen sind kostenlos. Allein die aktuell noch fehlende PC-Unterstützung nervt. Da hat wohl jemand die Sicherheit nicht in den Griff bekommen.

Call of Duty: Modern Warfare - Timeline

Und welche Note verpasst man nun diesem Monster von Spiel? Logisch betrachtet, als Fortsetzung der Serie und im direkten Vergleich mit den Vorgängern ist dem Team aus dem abgespeckten Infinity Ward und Sledgehammer Games ein kompetentes Call of Duty gelungen, das die Geschichte sinnvoll zu Ende bringt, beim Koop Erstklassiges leistet und beim Multiplayer deutlich mehr Tiefe bietet. Endlich mal nicht im Zyklus aus Tod und Killstreak gefangen zu sein und sich auf den Support- oder die Einzelkämpfer Rollezu konzentrieren. ist eine Errungenschaft, die zwar im Grunde nicht bahnbrechend ist, aber das Gameplay doch gehörig auf den Kopf stellt.

All diese positiven Punkte ändern aber nichts an der Tatsache, dass eine solche Kampagne mit ihrer Linearität, ihren flachen Charakteren und dem ausgenudelten Gameplay eigentlich so langsam auf das Abstellgleis gehört. So viel Spaß das Ganze auch macht, die ständigen Wiederholungen, nur diesmal eben mit mehr Wumms, sollten im Jahr 2011 eigentlich der Vergangenheit angehören. Doch solange die Fans genau danach schreien, kann man es Activision nicht übel nehmen, dass sie diesen Wunsch erfüllen.

Objektiv betrachtet und sicher auch aus der Sicht eines Modern-Warfare-Fans muss man dem Spiel in Kombination mit dem erstklassigen Koop und dem stark verbesserten Multiplayer eine knappe 9 verpassen. Das Gesamtpaket ist einfach zu umfangreich, zu gut ausgearbeitet und mit allerlei hervorragenden Features versehen, um sich im direkten Vergleich mit anderen Titeln auf ein "Sehr Gut" zu beschränken. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich am nächsten Wochenende trotzdem Battlefield 3 spielen werde. Mir liegt einfach die taktische Schlachtfeld-Erfahrung mehr. Trotzdem ist Call of Duty in diesem Jahr das bessere Gesamtpaket. Und das ist wirklich eine echte Überraschung.

9 / 10

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