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Kirby's Adventure Wii - Test

Kirby your enthusiasm?

Die Grafik ist unterdessen detailreich und Genre, Thema und Plattform absolut angemessen, wenngleich hier der Zuckerguss bekannterweise noch etwas dicker aufgetragen wird, als in den meisten vergleichbaren Spielen. Steuerung und Spielgefühl sind mal wieder auf den Punkt getroffen, allerdings ist es einmal mehr sehr, sehr ärgerlich, dass Nintendo den Classic-Controller einfach vergessen hat. Statt das komfortable Ansteck-Joypad nutzen zu können, das man sich ja eigentlich für genau diese Sorte Spiele gekauft hat, muss man sich mit dem Mini-Steuerkreuz der quer gehaltenen Wii-Fernbedienung begnügen. Und das macht mich mit jedem Spiel, das sich diese Ignoranz leistet, ein bisschen wütender.

Keinen Grund für irgendeine Form von wie auch immer geartetem Verdruss liefert hingegen der exzellente Vier-Spieler-Modus, in dem Couch-Beifahrer als Meta-Knight, Waddle Dee und King Dedede mit festen Skills in das Geplänkel einschreiten und das Geschehen stellenweise in ein an Super Smash Bros. erinnerndes Effektgewitter verwandeln. Auch ein eingefärbter Kirby-Klon steht zur Verfügung, in dessen elastischer Haut man nahtlos ins Spiel hinein- und wieder herausspringen kann. Alle Spieler sind überdies an Player 1 gebunden. Verlassen sie aus irgendeinem Grund den auf den echten Kirby zentrierten Bildschirmbereich, werden sie wieder zu ihm zurückteleportiert.

Wo Kirby im Solo-Bereich nett und putzig, aber auch ein wenig egal bleibt, punktet jede der ausschließlich lokalen Mehrspielersitzungen durch deutlich belebtere, interaktivere Action. Spieler hängen sich an einen schwebenden Kirby ran, lassen sich per Huckepack tragen und sehen allgemein zu, während der allgemeinen Anarchie vierfach bildschirmfüllender Attacken nicht durch übermäßigen Verbrauch der geteilten Leben negativ aufzufallen. Nach der knapp sechsstündigen Kampagne kann man sich erneut auf die Suche nach den teilweise sehr gut versteckten Zahnrädern begeben, die zusätzliche Challenges und Mini-Spiele freischalten. Das motiviert vor allem die Sorte Spieler, die auch bei Kollege Mario nebenan gern die volle Sternzahl zu Buche stehen haben.

"Couch-Beifahrer schreiten als Meta-Knight, Waddle Dee und King Dedede mit festen Skills in das Geplänkel ein und verwandeln es in ein an Super Smash Bros. erinnerndes Effektgewitter."

Auch wenn von den etwas niedlich-beliebig gestalteten, aber durchweg mit Fingerspitzengefühl arrangierten Spielumgebungen nicht so viel hängen bleibt, dass man sich an einzelne Welten oder gar Level mit Wonne zurückerinnern würde, fühlt man sich auf seiner Reise durchweg gut unterhalten, was vor allem an den eingangs erwähnten technisch-mechanischen Qualitäten liegt. Wenn man aber einen Blick auf die Konkurrenz wirft, so muss man doch gestehen, dass es aktuell eine ganze Reihe aufregenderer Spiele auf diversen Plattformen gibt. Rayman Origins begeistert durch Optik, schieren Wahnsinn und eine ansprechendere Herausforderungskurve, während ein Super Mario 3D Land niemals müde wird, den Spieler zu überraschen und seine Welt auf den Kopf zu stellen.

Dazu darf man aufgrund der zeitlichen Nähe durchaus auch noch Kirby und das magische Garn sowie den Mass-Attack-Ableger auf dem DS als packendere Wettbewerber zählen, weshalb die Kaufempfehlung im Fall von Kirby's Adventure trotz allen unbestreitbar vorhandenen Charmes und des tollen Vier-Spieler-Appeals ein wenig verhaltener ausfallen muss als in einem weniger guten Jahr für bunte Hüpfereien. Trotzdem: Kirby ist auch in konventionellerer Form immer noch eine Bank und wenn es das ist, wonach euch der Sinn steht, dann sollte euch auch die Zahl da unten nicht von einem Kauf abhalten.

7 / 10

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