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Download Round-Up: Iron Brigade, Corpse Party, Pullblox - Test

AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! For the Awesome!, Wer wird Millionär?

Zum Ende des Jahres präsentieren wir euch abschließend noch ein paar interessante Download-Titel, mit denen ihr euch während der Feiertage auseinandersetzen könnt.

2011 hat uns ein paar großartige Titel beschert, die wir ohne Plattformen wie Steam oder Xbox Live Arcade vielleicht niemals gesehen hätten. Und wenn ich überlege, dass ich niemals ein Bastion, From Dust, Dungeon Defenders oder Joe Danger hätte spielen können, wird mir ein wenig schwindlig.

Falls ihr den Download-Bereich der "kleinen" Spiele bisher eher vernachlässigt habt, solltet ihr dies im leeren Januar auf jeden Fall nachholen. Für vergleichsweise wenig Geld erhaltet ihr eine Vielfalt von innovativen Ideen, die euch meist ein paar Stunden Freude bereiten, manchmal aber auch komplett die Sprache verschlagen.

Ich zumindest bin schon sehr gespannt auf die Auswahl, die uns in 2012 erwartet. Auch wenn sich neben den glänzenden Perlen wahrscheinlich wieder Mist befinden wird. Zum Glück habt ihr ja uns, die euch im nächsten Jahr erneut warnen, falls solche Enttäuschungen veröffentlicht werden.

Wer wird Millionär? Special Edition

Xbox Live Arcade - 800 Microsoft Points (10 Euro)

Sind wir doch mal ehrlich. Eigentlich braucht die Menschheit nicht noch eine Umsetzung der scheinbar unsterblichen Spielshow. Viel simpler als der Aufbau mit 15 Fragen und drei Jokern kann es auch nicht mehr werden. Was beim Zuschauen und Mitraten am Fernseher prima funktioniert, klappt in Spielform nur bedingt.

Zuerst einmal fehlt uns in dieser Version ein charismatischer Host, der den Spieler verwirrt, zum Lachen bringt oder manchmal eben auch ein wenig auf den Arm nimmt. Anstatt Jauch enthält die Special Edition ein Klischee-Silberhaar mit begrenzter Sprachausgabe, die sich bereits während der ersten Jagd nach der Millionenfrage wiederholt.

Generell wirkt der gesamte Aufbau zu steril und langsam. Ich möchte die einschläfernde Laberbacke gerne wegdrücken, um schnell zur nächsten Frage zu gelangen. Stattdessen muss ich mir jeden Satz der leeren Hülle anhören. Wirklicher Spaß kommt hier nur mit mehreren Leuten auf. Aber auch dann bleibt das Geschehen zu trocken und lässt Sympathie vermissen, die in einer guten Gameshow vorhanden sein muss.

Wieso kann ich nicht Cartman mit seinem frechen Mundwerk spielen?

Wenigstens könnt ihr euch bei jeder Frage so viel Zeit wie möglich lassen und das Internet befragen, um so zumindest in Windeseile an sämtliche Erfolge zu gelangen. Die Hilfe der Joker könnt ihr euch nämlich nach der fünften Frage sparen, da sie euch teilweise auf die falsche Antwort lotsen.

Empfehlen kann ich es daher nur Personen, die unbedingt ein günstiges Quiz mit Allgemeinfragen auf ihrer Xbox haben wollen oder Fans von South Park sind und zusätzliche 400 Microsoft Punkte (5 Euro) für ein Fragenpaket investieren. Diese sind ziemlich knackig und stellen sogar Fanatiker wie mich auf eine harte Probe. Kennt ihr nicht jede Folge, jeden Charakter und quasi alle Objekte, die jemals in der Serie aufgetaucht sind mit Namen, könnt ihr euch den Kauf gleich sparen.

Eine große Chance verschenkte man hier mit den Charakteren. Warum nahm man nicht bekannte Figuren aus der Serie? Langweilige Pappgesichter aus dem Zufallsgenerator stellen schon eine starke Enttäuschung dar. Ach ja, die Kinect-Unterstützung könnt ihr ebenso in die Tonne treten, da diese im Deutschen mal wieder nach Laune des Programms funktioniert. Sehr schwache Umsetzung. Krankhafte Fans von South Park dürfen dennoch zwei Punkte dazurechnen, wenn ihr mit den zusätzlichen 5 Euro einverstanden seid.

AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! For the Awesome!

Steam - 9,99 Euro

Mal abgesehen davon, dass der Titel von AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! For the Awesome! Eine Qual zu schreiben ist und wahrscheinlich aus reiner Boshaftigkeit den Schreibern gegenüber gewählt wurde, beschreibt er das Gefühl während des Spielens ziemlich gut. Trotzdem, für diesen Wechsel von Groß- und Kleinschreibung muss irgendjemand in der Hölle schmoren.

In jedem Level stürzt ihr euch aus der Ego-Ansicht im freien Fall nach unten und weicht verschiedenen Hindernissen aus, während ihr versucht, farbige Schreiben zu treffen, die euch Bonuspunkte geben. Wenn ihr Wände beziehungsweise Würfel fast berührt oder längere Zeit mit einer Fingerbreite Abstand neben ihnen fallt, generiert ihr ebenfalls steigende Punktezahlen.

Besser nicht aufklatschen

Geschieht dies in den ersten Arealen noch sehr leicht, klettert der Schwierigkeitsgrad besonders bei den finalen Umgebungen in die Höhe. Hier müsst ihr den kompletten Flug auswendig kennen und euch die beste Route überlegen. Möchtet ihr dazu einen dicken Highscore, mit dem ihr auf den Leaderboards oder bei Freunden angeben könnt, kommt ihr an waghalsigen Manövern nicht vorbei. Für Adrenalinausstoß ist also ständig gesorgt.

Die Neuerungen dieser Version belaufen sich auf überarbeitete Level und 40 neue, die besonders schwer geraten sind. Doch genau wie Mirror's Edge oder InMomentum lebt der Titel von dem Moment, in dem ihr ohne einen verschwendeten Gedanken perfekt durch den Level rauscht und den Luftzug fast schon spüren könnt.

Der hohe Trial-&-Error-Faktor schreckt viele Spieler vielleicht ab, doch wer sich einmal in den Titel einarbeitete und die ersten Level hinter sich hat, von denen zugegeben viele komplett gleich aussehen, verliebt sich schnell in diesen Titel. Zumindest, bis er den Namen einmal komplett abtippen darf.

Iron Brigade

Xbox Live Arcade - 1200 Microsoft Points (15 Euro)

Nach den beiden ausgesprochen sympathischen Download-Abenteuern Costume Quest und Stacking versucht sich Entwickler Double Fine bei seinem dritten Online-Anlauf jetzt an martialischerer Kost. Bei Iron Brigade (das in den USA schon seit Monaten unter dem Titel Trenched erhältlich war, aber aufgrund von Namens-Copyright-Problemen erst jetzt unter seinem neuen Titel nach Europa kommt) nehmt ihr an Bord eines wandelnden Mech-Schützengrabens Platz und verteidigt Level für Level eure Stellungen gegen angreifende Monovision.

Diese herrlich designten Fernseh-Monster hetzt der psychisch leicht angeknackste Professor Farnsworth der Menschheit auf den Hals und nur ihr könnt die Invasion der blauen Ungetüme aufhalten. Das tut ihr in einer cleveren Mischung aus 3rd-Person-Action und Tower Defense. Mit verschiedenen Waffen könnt ihr die Gegner selbst aufs Korn nehmen, allerdings werden die Angriffswellen schon nach kurzer Zeit zu groß und ihr müsst an strategisch günstigen Positionen Verteidigungsstellungen bauen. Rohstoffe dafür sammelt ihr von frisch zerbröselten Gegnern auf. So wehrt ihr Runde um Runde Gegner ab, baut eure Defensive aus und eilt stets da zu Hilfe, wo doch ein paar Widersacher eure Stellungen durchbrochen haben. Das ist schnell erlernt, macht eine ganze Menge Spaß und motiviert dank zahlreicher Auf- und Umrüstmöglichkeiten für eine ganze Weile.

Iron Brigade - Intro

Da das grafisch ziemlich gelungene Iron Brigade in Solo-Modus nach einiger Zeit recht schwer wird, holt ihr euch dann am besten per Online-Modus einen motivierten Mitstreiter zu Hilfe. Mit der richtigen Portion Teamwork und Kooperation macht ihr euren Gegnern nicht nur das mechanische Leben zur Hölle, ihr kitzelt auch gleich noch den maximalen Spielspaß aus Iron Brigade heraus - der Mehrspielermodus macht den tollen Genremix zum wahrhaft abendfüllenden Vergnügen.

Mit toller Spielbarkeit toller Präsentation, gelungener Präsentation und viel unterschwelligem Humor hält auch die gelungene Genre-Neuinterpretation Iron Brigade das hohe Niveau der bisherigen Double-Fine-Veröffentlichungen. Schön, dass es dieser Download-Kracher jetzt doch noch nach Europa geschafft hat!

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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