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UFO: Enemy Unknown gegen XCOM: Enemy Unknown - Die Taktik

Was ich aber habe, sind ein paar ganz besonders ausgeprägte Fähigkeiten …

Die Taktik-Ebene: "Was ich aber habe, sind ein paar ganz besonders ausgeprägte Fähigkeiten …"

Weniger Soldaten, keine Zeiteinheiten, freies Schießen ist passé, Böden und Decken nicht zerstörbar - auf den ersten Blick ist XCOM: Enemy Unknown spielerisch deutlich dünner als das große Vorbild. Der Schein trügt allerdings bitterlich, konzentrierte sich Firaxis doch in diesem Bereich einfach darauf, das Spiel schneller und übersichtlicher aufzuziehen. Man trifft nicht weniger wichtige Entscheidungen als zuvor, man ist nur schneller in der Lage sie zu treffen, weil das Spiel euren Aktionsradius klarer umreißt. Flexibilität kommt durch das tiefschürfende Klassensystem hinzu, das dieses Spiel gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden als wirklich exzellenten Taktik-Titel auszeichnet. Erst hier kommen alle Söldner-Typen wirklich zur Geltung, und zwar auf eine Art, die mit einer bloßen numerischen Steigerung diverser Charakterwerte niemals möglich wäre.

Und wenn man sich nach zwanzig, dreißig Stunden auf eine Team-Zusammensetzung und eine bevorzugte Vorgehensweise eingeschossen hat, kann durchaus Interessantes passieren. Zum Beispiel, dass man sich mit einem Kumpel unterhält, der das Spiel ebenfalls genießt, nur um zu erfahren, dass er seine Soldaten vollkommen anders konfigurierte. Natürlich schwören zu diesem Zeitpunkt beide darauf, dass ihre Art, die jeweilige Klasse auszubilden, der Weisheit letzter Schluss sei. Ein klares Zeichen wie ausgereift die Skill-Trees und der allgemeine Ablauf sind. Dass man für gezielte Deckungs-Sprengungen nun extra Granatenträger abstellen muss, ist für passionierte Abrissarbeiter ein Dämpfer, aber auch dafür hat man irgendwann "seine Leute", die Heavies sind ja ohnehin schon dafür prädestiniert.

XCOM: Enemy Unknown - 2012

Die Zeiteinheiten vermisst man ganz schnell nicht mehr und ehrlich gesagt, hatte man in UFO sowieso genug nicht gerade angenehme Momente, in denen es für die letzte Drehung nicht mehr reichte, ohne die Zeitreserve für den rettenden Schnellschuss anzuzapfen. Es sind solche Kleinigkeiten, die das Original trotz aller Brillanz immer ein wenig ruppiger und gemeiner wirken ließen, als es hätte sein müssen. Die Neuauflage hat stellenweise Probleme mit den Sichtlinien und es ist nicht immer klar, wann man wen treffen kann und wenn nicht, warum. Aber das ist ein Problem, das auch das Original schon gut kannte. Gerade mit der Vertikalen und bei den Schussbahnen, die sich manchmal einfach nicht boten, hatte man seit 1994 hin und wieder zu kämpfen, während Deckung gelegentlich einfach nicht kaputtgehen wollte. Bereits damals sah man sich deshalb manchmal dazu veranlasst, die Position zu wechseln, um endlich auf sein eigentlich gut sichtbares Ziel anlegen zukönnen. Nur um dann freilich nicht mehr genügend Zeiteinheiten über zu haben. Diese Runde geht an XCOM, das der Serie mit großer Dynamik und taktischer Tiefe trotz zahlreicher Vereinfachungen Türen aufstößt, von denen die Vorlage nicht einmal wusste, dass es sie gibt.

UFO: Enemy Unknown 3:3 XCOM: Enemy Unknown