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Mechanische Keyboards: Steelseries 7G – Test

Cherry-MX, Sondertasten und Sound-Hub? Das Ausstattungswunder unter den klassischen Mechanischen.

Inzwischen dürfte klar sein: Ich liebe mechanische Keyboards. Den genau richtigen Tastenanschlag, den Weg, den die Feder geht und das schöne Klacken bei einigen der Cherry-Tasten. Auch, dass sie nicht mit Extra-Tasten zugepfropft sind, die ich so gut wie nie nutze, betrachte ich als veritablen Bonus.

Da ein ganzer Schwung von Keyboards dieser Art seinen Weg hierher fand, gibt es eine kleine vorweihnachtliche Test-Reihe, denn jedes dieser Bretter eignet sich perfekt als das Luxus-Geschenk für den anspruchsvollen Geek, Nerd oder ganz schlicht Menschen, der viel Zeit am Tag mit seinem Keyboard verbringt.

Den Anfang macht das Steelseries 7G und es ist das Keyboard der Reihe, dass ich am längsten im aktiven Gebrauch hatte, fast zwei Monate. Nach der Testzeit kann ich ehrlich sagen: Anfangs war es hart, es gegen das gerade eingetippte Filco Majestouch zu tauschen, zumal es die braunen Cherry-Tasten nutzt und nicht die blauen. Doch nach einem kleinen Anfangschock, fiel es mir nach der Zeit genauso schwer, das gute Stück wieder abzustöpseln.

Das Steelseries 7G einmal mit...

Zur kurzen Erläuterung: Ein mechanisches Keyboard bietet aufgrund seiner Konstruktion einen ganz anderen Tastenanschlag als ein "normales" Keyboard. Diese nutzen in der Regel eine recht simple Federung über das ganze Keyboard hinweg, bei einem mechanischen sitzt in jeder Taste eine eigene Federkonstruktion, die es dem Hersteller erlaubt, genau den Anschlagpunkt, den Weg und die Federung zu bestimmen.

Steelseries entschied sich bei seinem mechanischen Flaggschiff für die schwarzen Cherry MX-Schalter, die im Vergleich zu den blauen deutlich mehr Widerstand bieten und den Anschlagpunkt tiefer setzen. Die Finger können auf dem 7G ruhen, ohne dass die übermäßige Gefahr eines versehentlichen Anschlags besteht. Solltet ihr ein Fan anderer Cherry-Schalter sein, habt ihr Pech, das 7G gibt es nur mit den schwarzen. Aber ein so großes Pech ist das nicht. Der Weg der Taste ist gleichmäßig, nicht zu schwer und selbst ich als Verfechter der blauen Tasten empfand das Tippen sehr angenehm. Beim Spielen gebe ich inzwischen sogar den schwarzen den Vorzug, eben weil nicht jede Berührung sofort in einer Aktion endet. Zum Spielen traf man bei Steelseries also die richtige Wahl.

Auch, weil es ein echtes n-key-rollover-Keyboard ist. Natürlich nur, solange ihr es über den PS2-Anschluss verbindet, USB kann nur zwei Steuerungs-Tasten plus sechs normale Tasten gleichzeitig verstehen. Die 6+2-Regel stammt aus den USB-Spezifikationen und hat nichts mit dem 7G zu tun. Die mit zwei Metern ausreichend lange Kabelpeitsche hat am anderen Ende eben einen solchen PS2-Stecker, ein USB-Adapter liegt anbei.

Der Weg der Taste ist gleichmäßig, nicht zu schwer und das Tippen ist sehr angenehm.

...und einmal ohne die Handlauflage, die nur angelegt und nicht umständlich festgesteckt wird und trotzdem perfekt sitzt.

Was die Haltbarkeit angeht, sind diese Keyboards eh kaum zu schlagen. 50 Millionen Tastenanschläge garantiert Cherry und damit auch Steelseries, in der Regel halten diese Schalter sogar noch weit länger. Da kommt es eher auf die sonstige Verarbeitung des Keyboards an. Das 7G gibt sich hier kaum eine Blöße. Ok, keine Blöße. Es ist ein kompakter, 1,7 Kilo schwerer Block. Massiv, vertrauenserweckend und etwas, das bei einem unsanften, provozierten Draufschlagen nur Spuren an meiner Faust hinterließ, sich sonst aber unbeeindruckt zeigte. Emotionen schüttelt das 7G locker ab, ihr müsst wahrscheinlich schon sehr viel grober als das werden, um dem Keyboard was anzuhaben.

Das einzige, was anscheinend nicht für die Ewigkeit gedacht ist, sind die Tastenbeschriftungen. Erst dachte ich, dass das nur Dreck auf den WASD-Tasten wäre, aber wie sich herausstellt, hat die an sich schön groß und gut lesbar gehaltene Beschriftung bereits etwas gelitten. Bei einer angestrebten Haltbarkeit des Keyboards im zweistelligen Jahresbericht - an der ich auch sonst beim 7G wenig Grund für Zweifel habe - hätte man bei der Wahl der Farbe wohl mehr Sorgfalt walten lassen sollen.

Was sich nicht verstellen lässt, ist jedoch der Neigungswinkel und das dürfte der Handauflage geschuldet sein, die mitgeliefert wird. Diese hinterlässt einen etwas softeren Eindruck, ist sie doch aus etwas leichterem Plastik gefertigt, aber auch sie macht jetzt nicht den Eindruck, dass sie aus irgendeinem normalen Grund - Gamer-Gemütsregungen eingeschlossen - gleich kapitulieren würde. Der Rahmen umschließt das Keyboard komplett und ist wirklich ganz angenehm unter den Handgelenken. Wenn ihr genug Platz auf dem Tisch habt - etwa ein halber Meter in der Breite und halb so viel in der Tiefe - solltet ihr sie nutzen, sie ist auf jeden Fall ein nettes Extra.

Mit der Steelseries-Shift-Taste, steueret ihr ein paar Audio-Player-Befehle wie Start, Stop oder Lautstärke.

Der USB- und Sound-Hub hat sich als praktisch bewährt.

Ein paar mehr davon sind im 7G selbst verbaut. Mit der Steelseries-Shift-Taste, die anstelle der linken Windows-Taste eingesetzt wurde steueret ihr ein paar Audio-Player-Befehle wie Start, Stop oder Lautstärke. Hinten links befinden sich zwei USB-Anschlüsse und Audio Ein- und Ausgänge. Diese werden von der Handauflage auch freigelassen und haben sich als praktisch erwiesen, wenn ihr mal schnell ein Headset oder einen USB-Stick anschließen wollt.

Das Steelseries 7G ist ein ganz klassisches, mechanisches n-Key-Keyboard mit ein paar sinnvollen Extras wie dem USB-Sound-Hub und seiner Handauflage. Unverwüstlich, gebaut wie ein Panzer und mit den schwarzen Cherry-MX-Tasten für die allermeisten Leute eine pure Tipp-Freude - auch wenn ich das Klackern und den federleichten Anschlag der blauen MX persönlich vorziehe. Trotzdem, zu einem Preis von für diese Art Tastatur moderaten 100 Euro (Straßenpreis) ist das 7G ein echter Tipp, gerade für alle, die mit dem Brett mehr spielen als Tippen. Da liegen die schwarzen MX mit ihrem höheren Widerstand genau richtig. Ein Spitzen-Keyboard für alle, die gerne alle Tasten gleichzeitig drücken und das auch schon mal mit der Faust, wenn der Gegner mal wieder schneller war. Das 7G wird es euch verzeihen und einfach weitermachen, als wäre nicht geschehen.

Das Testmuster wurde von Steelseries zur Verfügung gestellt und kaufen könnt ihr es auch dort.

Alle vergoldeten Stecker, die ihr braucht. Der USB-Stecker gehört aber nur zum Hub, wenn ihr es als USB-Keyboard anschließen wollt, müsst ihr den beiliegenden Adapter nutzen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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