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Lionheart

Ein wilder Ritt durch fünf Jahrzehnte ohne Richtung und nur dem Spaß geschuldet

Lionheart

Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Spiel.

Oder lasst euch per Zufall überraschen.

Zuerst veröffentlicht: 1993

Erschienen auf: Amiga

Erhältlich über: Ebay

Lionheart gilt gemeinhin als das letzte Spiel der deutschen Vorzeige-Amiga-Entwickler von Thalion. Die hatten sich zuvor mit den komplexen Rollenspielen Amberstar und Ambermoon - Letzteres erschien im selben Jahr wie Lionheart - einen Namen gemacht und bekamen dennoch finanzielle Probleme. Diese führten sie auf die weite Verbreitung von Raubkopien auf der Commodore-Plattform zurück und veröffentlichten Lionheart daher wie zum Trotz ohne Kopierschutz, um den Erfolg abzuwarten.

Handgezeichnete Grafiken waren nie so schön wie um 1993.

Lionheart selbst gibt sich, im Gegensatz zum Rollenspiel-Doppel, das zuvor kam, ziemlich geradlinig: Valdyn, ein Typ mit Schwert und genetischem Gimmick kämpft und hüpft durch eine im gerade Anzahl von Leveln, um ein mystisches McGuffin aus den Klauen eines Bösewichtes zu entreißen. Toll war vor allem die farbenfrohe Grafik, die im Vordergrund extrem fein gezeichnet daherkam und im Hintergrund in gefühlt unzählbaren Ebenen von rechts nach links scrollte. Weitere Highlights waren die fließenden Animationen, die die zahlreichen Kampfmoves für jede erdenkliche Schlagrichtung hübsch in Szene setzten, sowie die nett versteckten Heiltränke und Extra-Leben.

Mit dem Rippenspreizer geht es von Level zu Level.

Von einer Welt zur nächsten fliegt ihr auf dem Rücken eines Drachen und erlebt so kurze Shooter-Intermezzi, die später in einem wirklich exzellenten Level auf einem schwebenden Schiff gipfeln. Es ist ein schöner, klassischer und verdammt gut klingender Action-Titel, vielleicht der beste, den der Amiga je sah. Trotzdem wurde Lionheart nicht der erhoffte Erfolg, weshalb sich Thalion wenig später auflöste. Die Mitarbeiter gingen unter anderem zu Psygnosis und Blue Byte. Wer den Amiga als Plattform noch nachzuholen gedenkt, der kommt nicht umhin, sich Thalions gesamtes Werk und Lionheart im speziellen anzuschauen. Wer auf Emulation verzichten will, legt auf Ebay für ein gut erhaltenes Original-Spiel mit der hübschen schwarzen Schiebe-Box gut und gerne mehr als den damaligen Neupreis hin, unter 50 Euro geht nichts. Übrigens: Proto-Furry Valdyn ist im Schwesterspiel Ambermoon in einer interessanten Form der Cross-Promotion als Party-Mitglied anheuerbar. Schade, dass eines der coolsten deutschen Entwicklerteams nie zu der internationalen Größe gelangte, die es verdient hätte, wenn es weiter mit seinen Spielen hätte wachsen dürfen.

Diverse Schwertmoves stellen Valdyns Wehrhaftigkeit sicher.
Über den Autor

Eurogamer-Team

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