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Serious Sam Double D XXL - Test

Fliegende Katzen und Affen, kopflose Kamikaze-Bikini-Schönheiten und Dinosaurier mit Raketen.

Wenn man ein Serious Sam kennt, kennt man alle? Gut, ganz so einfach ist es dann im Fall von Serious Sam Double D XXL doch nicht, denn es gibt da dann schon so einige Dinge, die sich von den bisherigen Titeln der Reihe unterscheiden. Einerseits etwa die Perspektive, denn Double D XXL spielt ihr keineswegs aus der First-Person-Sicht, sondern wie einen klassischen 2D-Sidescroller. Was aber nicht heißt, dass sich am Spielprinzip großartig etwas verändert.

Why so serious?

Eines solltet ihr jedenfalls von Anfang an vermeiden: Dieses Spiel ernst zu nehmen. Zugegeben, für Serious-Sam-Fans ist das nichts Neues, aber es schadet ja nicht, es für alle anderen nochmals zu erwähnen. Andernfalls würdet ihr euch beim Anblick so mancher Gegner fragen, was zur Hölle ihr hier eigentlich gerade macht? Ein paar Beispiele: Da hätten wir beispielsweise fliegende und Feuer spuckende Kätzchen, ebenso fliegende und mit explosiven Bananen werfende Affen. Dann Pfannkuchen, die auf zwei Gabeln laufen und euch mit Vuvuzelas Schaden zufügen (!) - passenderweise heißen sie Vuvuzelators (ihr seht einen im Bild oben über dem Artikel) - und Raketen schießende, fliegende Dinosaurier.

Stapelt eure Waffen für mehr Feuerkraft.

Ja, genau das erwartet euch hier. Lest ihr immer noch weiter? Gut, dann mögt ihr wahrscheinlich auch verrückte Spiele. Rein spielerisch präsentiert sich Double D XXL überwiegend als recht klassischer Vertreter seines Genres. Ihr lauft von links nach rechts durch den Level und mäht einfach alles nieder, was euch dabei über den Weg läuft. So einfach ist das. Wobei, einfach nicht immer das richtige Wort ist, denn je nach Situation müsst ihr schon darauf achten, dass ihr nicht einen Fehler macht, und die anstürmenden Gegnerhorden in ihren verschiedenen bekannten und neuen Variationen unterschätzt - manchmal taucht auch jemand in eurem Rücken auf. Zugleich könnt ihr je nach Ort auch über mehrere Ebenen hinweg nach oben oder unten springen, dabei von unten nach oben oder von oben nach unten feuern. In solchen Situationen nur auf einer Ebene zu verweilen, ist nicht immer ratsam, auch um etwaigen Geschossen auszuweichen. Und wenn ihr doch mal ins Gras beißt, helfen euch die recht fair verteilten Speicherpunkte weiter. Mitunter könnt ihr sogar innerhalb eines Bosskampfs wiederholt speichern, wenn ihr wollt.

Umfangreiches Arsenal

Eine nette Idee ist übrigens das Gun-Stacker-System. Damit lassen sich quasi mehrere Waffen aufeinander stecken - das sieht so skurril aus wie es sich anhört. Ihr könntet dann etwa euer normales Gewehr, die Schrotflinte und die Tommy Gun (maximal sechs Stück) aufeinander kleben und wenn ihr diese Kombination dann auswählt, feuern alle Waffen zugleich auf eure Gegner. Obendrein hat man noch verschiedene Upgrades für die Schießeisen anzubieten, mit denen die Geschosse der Tommy Gun etwa von Wänden abprallen oder Treffer mit der Schrotflinte einen Gegner kurzzeitig verlangsamen. Da es mehrere Upgrades pro Waffe gibt, könnt ihr beim Stapeln auswählen, welche Variante ihr nun haben wollt - so kommt man insgesamt auf ein sehr ansehnliches Arsenal. Neben den normalen Schusswaffen gibt es dann etwa auch noch eine Kanone, die fleischfressende Käfer verschießt, große Laser oder eine Kettensäge. Da sollte sicher für jeden Geschmack etwas dabei sein. Und je nach Gegner empfiehlt es sich natürlich, eher zu einer bestimmten Waffe zu greifen, zum Beispiel zum Raketenwerfer für die größeren Widersacher.

Cover image for YouTube videoSerious Sam Double D XXL - Gun Diary 1

21 Kampagnen-Level hat Double D XXL zu bieten und neben den Kämpfen gibt es darin auch kleinere Rätsel zu lösen. Dass ihr manchmal ein paar Sprünge via Sprungpad absolvieren müsst, das ihr kurz nach dem Start findet und in der Welt platzieren könnt, ist keine große Sache. Hin und wieder stoßt ihr aber etwa auch auf Apparaturen, die die Zeit verlangsamen, während ihr über abgefeuerte Raketen nach oben springen müsst. Oder aber ihr lasst Monster nach unten auf rotierende Sägeblätter fallen und springt dann im richtigen Moment über ihre Köpfe, um auf die andere Seite zu gelangen, während sie in ihre Einzelteile zerhackt werden. Es ist jetzt nichts, was eure grauen Zellen übermäßig anstrengen dürfte, aber dennoch eine willkommene Abwechslung im Spielverlauf. Der Fokus liegt aber dennoch klar auf den Kämpfen. Übrigens: Das Spiel bringt auch die „Corpse-Piling Technology“ mit sich. Die Leichen eurer Gegner stapeln sich also, was aber eher selten wirklich sinnvoll eingesetzt wird, um etwa eine nächsthöhere Ebene zu erreichen.

Ebenfalls mit eingestreut wurden drei Fahrzeug-Level. Wobei „Fahrzeug“ hier ein dehnbarer Begriff ist. Ihr seid beispielsweise mit einem einmal raketenbetriebenen Snowboard unterwegs und rammt munter alle Feinde aus dem Weg. Später reitet Sam dann auf einem fliegenden, Raketen verschießenden Dinosaurier durch einen Level, den er im Abschnitt zuvor noch als Bossgegner besiegt hat. Solche Momente sind es jedoch auch, die Double D XXL ausmachen - einfach das Hirn ausschalten, aber aufgrund der Kämpfe nicht zu sehr, und all dieses verrückte Zeug genießen, das ihr da auf eurem Bildschirm seht.

Gemeinsames Ruckeln

Und wenn ihr wollt, könnt ihr das Ganze sogar mit einem Freund genießen, denn Double D XXL lässt sich zu zweit spielen, wenn auch leider nur lokal. Ansonsten gibt es in den Levels noch viele Geheimnisse beziehungsweise Geheimräume zu finden, die zum Teil auch eure Gesundheit und Panzerung dauerhaft steigern. Außerdem hat man zwölf Challenge Rooms inklusive Leaderboards und sechs Kopf-an-Kopf-Arenen, in denen ihr gegen einen menschlichen Mitspieler antretet, im Gepäck.

Es überwiegt der Spaß und von dem hat Double D XXL einfach jede Menge zu bieten.

Gemeinsam aufräumen.

Getrübt wird das verrückte und schicke Spielvergnügen durch unregelmäßig, aber immer wieder auftretende Ruckler, was ich insbesondere in Anbetracht der 2D-Grafik nicht wirklich nachvollziehen kann, die nun eigentlich nicht der Hardwarefresser sein dürfte. Es liegt nicht etwa alleine an großen Gegnermengen, denn manchmal ruckelt das Spiel zwar kurz, wenn viele Feinde auftauchen, an anderen Stellen mit haufenweise Widersachern wiederum nicht. Alles in allem beeinträchtigt es das Spielerlebnis glücklicherweise nicht maßgeblich und erschwert es nicht unnötig, ist aber dennoch eine äußerst unschöne Sache.

Hab ich noch was vergessen? Ach ja, die Story. Die gibt es, ja. Aber ganz ehrlich: Die kann man auch in diesem Serious-Sam-Spiel wieder getrost ignorieren, denn das Ballern mit Sam steht ganz klar im Mittelpunkt. Für ein paar coole und witzige Sprüche und Situationen ist sie aber allemal zu haben.

Serious Sam bekommt also mal eine etwas andere Perspektive. Double D XXL entstammt übrigens einer Reihe von Indie-Titeln zu Serious Sam, versprüht aber genauso viel Spaß, ist ebenso verrückt und abgedreht wie die eigentlichen Abenteuer des muskelbepackten Helden. Kurz gesagt: Für Fans von Sam und 2D-Sidescrollern ein sehr unterhaltsames Spiel, auch wenn die vereinzelten Ruckler das Spielvergnügen hier und da ein wenig trüben. Es überwiegt aber der Spaß und von dem hat Double D XXL nicht zuletzt dank der skurrilen Einfälle und einiger anderer netter Ideen (Waffen stapeln) einfach jede Menge zu bieten - ob ihr nun alleine oder mit einem Kumpel auf der Couch spielt.

7 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Serious Sam: Double D XXL

Xbox 360

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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