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Mass-Effect-Autorin Ann Lemay über die Entwicklung weiblicher Charaktere

Nur dank eines Vorschlags ihrerseits sah man im Omega-DLC eine Turianerin.

In einem Blogeintrag auf der EA-Webseite spricht Mass-Effect-Autorin Ann Lemay über die Entwicklung weiblicher Charaktere in Spielen, verdeutlicht am Beispiel der Turianerin Nyreen aus dem Mass-Effect-3-DLC Omega.

„Als ich im Sommer 2011 mit meiner Arbeit bei BioWare anfing, waren viele Teile der übergreifenden Handlung von Omega bereits fertig", so Lemay. „Ich bekam ein Story-Konzept-Dokument und wurde um Feedback gebeten. Was auffiel, war der der Charakter Nyreen. Sie war ursprünglich eine Asari und Anführer einer lokalen Gang (der Talons) ohne besondere Beziehung zu Aria oder irgendetwas anderem, wodurch sie wirklich hervorstechen konnte."

„Da sich der DLC jedoch auf Aria konzentrierte und daher eher einer Renegade-Storyline folgen würde, kam mir die Idee, dass wir einen sehr viel stärkeren Charakter mit einer definitiven Paragon-Haltung als Gegenstück zu Aria einführen könnten, wenn wir aus Nyreen eine Turianerin machen. Das bedeutete auch, dass wir nicht nur mit Aria einen starken Charakter hätten, sondern auch einen ebenfalls neuen und gleichermaßen starken Charakter mit Nyreen - und beide sind Frauen."

„Als ich Eric Chartrand, unserem Lead Designer in Montreal, diesen Vorschlag machte, nickte er einfach nur gedankenvoll und sagte mir, dass er nachfragen werde, ob es ausreichend Budget und Zeit für ein völlig neues Charakter-Design gibt. Der Vorschlag schloss die Erstellung eines komplett neuen Modells mit ein: Ein teures Unterfangen, aber die einzige Art und Weise, mit der man solch einen wichtigen Charakter ins Mass-Effect-Universum einführen könnte. Das alles ging bis hoch zum Management und knapp eine Woche später hatte Nyreen Kandros grünes Licht erhalten. Zusammen mit Neil Pollner und Eric fing ich mit der Arbeit an ihrem Hintergrund und ihrer Geschichte an, während unsere Grafiker Konzeptzeichnungen für sie entwarfen."

„In all meinen Jahren in der Industrie war dieser Prozess der einfachste und unkomplizierteste, den ich jemals erlebt habe, besonders im Hinblick auf die Erschaffung eines wichtigen weiblichen Charakters", erklärt sie.

„Die Leute bei BioWare hatten zuvor schon wichtige Grundlagen gelegt, als es um die Erschaffung einer Turianerin ging. Mit dem für Nyreen zur Seite gestellten Budget konnte sich jeder an ihrer Entwicklung beteiligte, von der Konzeptierung über die Modellierung bis hin zur Implementierung im Spiel, mit großem Enthusiasmus und Engagement in die Arbeit stürzen. Indem wir das taten, erhielten wir einen DLC, der, sofern der Spieler als weiblicher Commander Shepard spielt, ein Triumvirat aus interessanten, unterschiedlichen und starken weiblichen Charakteren bietet. Und das war niemals ein Problem."

„Und genau so sollte es sein", sagt Lemay. „Die Erschaffung von Nyreen Kandros war eine unglaublich positive Erfahrung - nicht nur für mich als Frau, sondern für jede einzelne Person in unserem Team, die an ihr arbeitete und sie zum Leben erweckte. Und auch für die Fans, die sie kennenlernen konnten."

„Die Erschaffung vielfältiger und ansprechender weiblicher Charaktere - oder irgendeines Charakters, der nicht weiß und männlich ist -, sollte kein solches Problem sein. Wenn wir den Widerstand gegen solche Charaktere in unseren Spielen brechen können, sowohl bei NPCs als auch bei Hauptcharakteren, glaube ich, dass wir wirklich reichhaltigere Geschichten und eine breitere Zielgruppe erreichen können. Und die Industrie bekommt eine größere und interessantere Spielwiese."

Weitere Infos zum DLC entnehmt ihr unserem Mass Effect 3: Omega Test.

Mass Effect 3: Omega - Trailer

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