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Endlich alles im Griff: Der DualShock 4 der Playstation 4 beendet einen alten Krieg zwischen mir und Sonys Konsolen

Oder zumindest stehen die Zeichen auf Frieden.

Erst einmal und damit ihr wisst, aus welcher Ecke die nächsten Absätze so kommen:

Ich. Kann. Den. SixAxis. Controller. Der. PS3. Echt. Wirklich. Ganz. Sicher. Überhaupt. Nicht. Leiden.

Kein Stück.

Ok, das Steuerkreuz ist brauchbar, auf jeden Fall weit mehr als das wabbelige Etwas, das in die 360-Pads verbaut wurde. Aber als jemand, der sowohl ein Fight-Pad als auch einen X-Arcade-Stick besitzt, und zwar beides für die PS3, ist das jetzt nicht so der springende Punkt. Wenn ein Spiel ein Steuerkreuz braucht, gibt es auch da Besseres. Der Rest ... wabbelige Sticks, von denen mindestens der linke nicht dort platziert ist, wo sich mein Daumen normalerweise befindet. Zwei Trigger, die weicher als Butter um 14:00 auf einem Sommer-Frühstückstisch im Freien und ohne Schatten sind. Zu wenig Gewicht und ganz sicher zu wenig Größe, um sich richtig anzufühlen. Nein, ich und der PS3-Controller wurden nie Freunde. Ich will damit in keiner Weise die Leute angehen, die das Teil mögen. Es ist schon eine persönliche Frage, womit man am Besten klarkommt. Nur kenne ich praktisch niemanden, der den 360-Controller zugunsten des SixAxis ausschlagen würde.

Ihr könnt euch also meine unbändige Freude vorstellen, als mich bei einer mehrstündigen Anspielsession des Multiplayers von Assassins Creed 4 - dazu in Kürze mehr - so ein neuer DualShock 4 anlächelte. Das war nicht unsere erste Begegnung, aber mehr als ein paar Minuten hatte ich Sonys Neukonstruktion bis dahin nicht in der Hand gehabt. Also gut, bringen wir es hinter uns. Die erste gemeinsame länger Spiel-Session.

Die Position der Start- und Select-Knöpfe ist gut gewählt und an ihre neue Position kann man sich schell gewöhnen. Jedenfalls schneller als an ihre neuen Namen.

Angehoben. Ok, das Gewicht ist besser, das fühlt sich jetzt nicht hohl und billig an, sondern durchaus wertig. Auch die Form schmiegte sich freundlicher in die Handfläche. Er wirkt auf den ersten Blick ein wenig in die Breite gegangen mit seinen Stummelfortsätzen links und rechts unten. Aber das tut der Ergonomie keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Die Handballen werden nicht mehr gefühlt forciert nach außen gedrückt, sondern liegen natürlich an den Seiten an. Ein erstes genaueres Prüfen der Trigger und auch hier Zufriedenheit. Immer noch weich, aber nicht mehr ohne Widerstand. Differenziert benutzbar, da kann man sich mit anfreunden. Na mal gucken, ob die Daumen das nach ein paar Minuten auch noch von der Position der Sticks denken.

Drei Stunden später hatte ich nicht ein einziges Mal mit Missbehagen die Daumen angehoben und mir gewünscht, dass ich jetzt einen anderen Controller halten würde. Ich habe überhaupt nicht groß über den Controller nachgedacht, sondern ihn einfach benutzt und hatte Spaß am Spiel, so wie es sein sollte. So wie ich es zuletzt in The Last of Us so gern gehabt hätte. Der DualShock 4 liegt einfach fantastisch in der Hand. Angesichts des ja nicht so unterschiedlichen Äußeren im Vergleich zum Vorgänger - ja, auf den ersten Blick erkennbar, aber doch schon klar verwandt - genügten scheinbar subtile Eingriffe, um das Gerät von "Bäh!" in ... erst mal zumindest unspektakulär zu verwandeln. Insbesondere die zwar etwas kleinen Sticks, die ich trotzdem jedoch nie aus dem Griff verlor, bewiesen, dass aus ein wenig mehr Widerstand mitunter echte Freundschaft erwachsen kann. Etwas sanfter als die aktuellen 360-Sticks lassen sie sich präzise auch im innersten Radius ihres Spielbereiches lenken, ohne dass es irgendwie schwimmen würde. Die Zeit der Relikte aus der PS1-Ära ist damit wohl hoffentlich beendet.

Zu dem Steuerkreuz kann ich erst einmal nur sagen, dass es den gleichen, soliden Eindruck wie am Vorgänger hinterließ. Aber: Assassins Creed ist nun wirklich nicht das ideale Testobjekt dafür. Das Anwählen von Attentatsopfern per auf oder ab jedenfalls bereitet keine Schwierigkeiten, auf mehr lege ich mich noch nicht fest.

Ich will jetzt und hier sowieso noch nicht in Lobeshymnen ausbrechen, der neue wie der alte Xbox-Controller liegt mir dank seiner größeren Form immer noch mehr als es selbst dieser große Sprung seitens des DualShocks in die richtige Richtung tut, aber ja: Damit kann ich arbeiten. Sony scheint es gelungen, eine echte Barriere zwischen mir und den letzten beiden Konsolen-Generationen aus seinem Hause beiseite zu räumen.

Das ist natürlich kein Test des DualShock 4. Aber diese größere Kennenlernrunde lässt mich wirklich hoffen, dass die persönliche K(r)ampflinie zwischen mir und Sonys schicken Konsolen endlich überwunden werden kann. Hat ja lange genug gedauert.

Falls ihr etwas wissen möchtet, was ich nicht erwähnte, weil es mir nicht wichtig schien oder schlicht vergessen wurde: Fragt. Aber bedenkt bitte, dass das kein dreiwöchiger Dauertest war. Ich habe also keine Ahnung, wie es mit der Langzeit-Haltbarkeit der Sticks aussieht oder Ähnliches. Es war auch keine PS4, an der er hing, sondern ein PC.

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Martin Woger

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Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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