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Gamepads: Nacon GC-100FX & Speedlink Torid - Test

Echte Alternativen für kleines Geld.

Viele Spiele zu Weihnachten, der Steam-Sale läuft gerade erst an und bei gog.com ging man auch nicht ganz leer aus? Da kann ein frisches Pad natürlich nicht schaden - die Maus-und-Keyboard-Fraktion hört jetzt mal weg -, denn schließlich ist das der beste Weg, ein Spiel zu genießen. Außer vielleicht mit einem Competition Pro, aber spätestens Assassin's Creed wird damit doch zur Herausforderung. Das etablierte 360-Pad ist wohlbekannt, hier sind zwei Konkurrenten:


Nacon GC-100FX - Test (PC)

Okay, zu Weihnachten wird das nichts mehr, das gute Stück kommt erst im Januar so richtig in den Handel, aber auch in 2015 erscheinen ja noch ein paar Spiele. Was wir hier haben, ist eines der seltenen Geräte, die man in die Hand nimmt und deutlich teurer einschätzt, als es der Fall ist. Der Nacon GC-100FX kostet gerade mal knappe 20 Euro - zumindest wird er bei den Online-Händlern so gelistet - und ja, er fühlt sich deutlich besser an als das. Dass der Controller ans Kabel (1,5 m) gebunden ist, verwundert bei dem Preis nicht, ist aber gerade für PC-Spieler in den meisten Fällen auch kein Drama.

Ein bisschen leicht vielleicht, aber doch robust und dank der angenehmen Rundumgummierung auch griffig. Das erste Anfassen der Tasten ändert wenig am positiven Eindruck. Der Druckpunkt der vier Front- sowie der Schultertasten könnte etwas weniger weich sein und die beiden Analogsticks etwas weniger ruppig auf dem Weg zurück zur Nullstellung, aber sonst: top. Die Sticks sind gummiert, ragen etwas weiter hoch als beim Xbox-Pendant und bieten einen guten Widerstand - nicht zu wabbelig, nicht zu widerspenstig -, nur die Nullstellung verlassen sie ein wenig zu ungern. Der initiale Widerstand ist relativ hoch, aber noch im Rahmen. Unten in der Mitte findet ihr eine Umschalttaste für DirectInput8 und XInput, sodass Kompatibilität mit allem und jedem gewährleistet sein sollte.

Die Trigger haben genau den richtigen Widerstand und lassen sich sauber und ohne Quietschen oder Wackeln fließend den ganzen Weg betätigen. Die Start- und Select-Taste sind etwas klein geraten, machen das aber mit einem gut fühlbaren Druckpunkt wett. Eine echte Überraschung war das digitale Steuerkreuz. Anfühlen tut es sich nach nichts. Wackelig, knirschig, billig, weich, bäh. Aber bei einer Runde emulierter R-Type-Glorie zeigte es sich als recht präzise und ohne Anstrengungen bequem spielbar. Es machte Spaß, damit zu spielen. Nicht weltbewegend, aber funktional bis gut. Hätte ich beim ersten Anfassen nie gedacht.

Für alle etwas moderneren Anforderungen wurde das Nacon-Pad durch die Tests geschickt und ehrlich gesagt kommt es mit fliegenden Fahnen zurück. Die Köpfe der Sticks könnten etwas größer sein und tiefer liegen. So ermüdeten der Daumen und seine Hornhaut nach einer Mammut-Session schon ein wenig, aber es war alles noch absolut im Rahmen und ich würde nicht zögern, gleich wieder mit diesem Pad an den Start zu gehen. Mehr noch würde ich mir bei einer Revision einen deutlicheren Tastendruckpunkt bei den Fronttasten wünschen, aber absolut zuverlässig waren sie trotzdem. Die Form des Pads selbst guckte man sich sehr genau beim Xbox-Vorbild an und es zahlt sich aus. Wie auch bei diesem stimmt die Ergonomie tadellos, es gab keine Muskelkrämpfe im Handgelenk oder andere Schmerzerscheinungen irgendeiner Art. Wer mit dem Xbox-Pad klarkommt, hat mit dem Nacon keine Probleme.

20 Euro? Wow. Super Pad, das Nacon. Ergonomisch ausgereift - gut kopiert ist halb gewonnen... -, recht hochwertig verarbeitet und nur mit relativ unbedeutenden Mängeln bei den Tasten und Sticks war das Ding ein treuer Gefährte für die zehn Teststunden. Nach diesen zeigten sich keinerlei Abnutzungserscheinungen. Das konnte nicht jeder Konkurrent der Vergangenheit von sich behaupten, insoweit bin ich auch bei der Haltbarkeit des Nacon vorsichtig optimistisch. Also, 20 Euro? Schnäppchen plus Qualität. Kann einen schlimmer treffen, würde ich sagen.


Speedlink Torid Wireless - Test (PC & PS3)

Schlechter traf es mich jedenfalls mit einem kabellosen, dem Xbox-360-Pad ähnlichen Speedlink-Modell vor ein paar Jahren, das ich für die PS3 holte. Das Ding sah zwar ganz okay aus, hatte aber minderwertige Sticks, die schon nach zwei oder drei Stunden Anzeichen von Ausleiern zeigten, und auch sonst war das Ding kein Gewinner. 35 Euro abgeschrieben, Schwamm drüber. Aber mein Enthusiasmus, einen mehr oder weniger indirekten Nachfolger dieses Pads zu testen, hielt sich in engen Grenzen.

Auch hier gilt, dass man ein Buch nicht nach der Speedlink-üblich hässlichen Verpackung bewerten sollte, und ein näherer Blick besserte die Laune deutlich. Diese Sticks scheinen komplett überarbeitet. Ganz sauberer, gleichmäßiger Widerstand, makellose Nullpunktzentrierung. Schon beim ersten Anfassen waren die Lichtjahre von dem alten Modell entfernt. Nur der Druckpunkt der Sticktasten wurde etwas straff gehalten. Aus Versehen drückt man die jedenfalls nicht. Die Trigger sind etwas wackelig, einen Millimeter Spiel nach links und rechts, aber der Widerstand ist der richtige Mittelweg. Ganz zum Schluss wird's etwas leichter beim Durchdrücken, fühlt sich gut an.

Das gilt auch für die vier Fronttasten mit ihren einwandfreien Druckpunkten. Klarer Anschlag, kurzer Weg, nicht viel anders als beim Original. Der Druckpunkt ist auch bei der Start- und Select-Taste völlig okay, aber warum diese von der Größe her für Mäusepfoten entworfen wurde, bleibt unklar. Das Digitalkreuz bietet dagegen etwas zu viel Widerstand, der zusammen mit den Kanten der eingestanzten Kreuzform für schmerzende Daumen nach einer längeren Retro-Session sorgte. Schade, denn die Präzision ist top. Alles, womit ich bei Image Fight aus dem Stand dermaßen weit komme, kann nicht alles falsch machen. Bleiben noch die Schultertasten, die ein Mikroschalterklicken von sich geben und mit einer angemessenen Präzision reagieren. Der erste Eindruck beim Anfassen war nicht überzeugend, aber das Spielen in der Pad-üblichen Handhaltung zeigte, dass sie auf die anliegenden Finger optimiert sind. Sie reagierten absolut zuverlässig.

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Die Verarbeitung wirkt etwas schlichter als beim Nacon und bei den früheren Speedlink-Modellen. Das Plastik wurde nur an den Seiten gummiert und ist ansonsten ganz simples Plastik. Das Gewicht ist relativ hoch - etwa auf dem Niveau des 360-Wireless -, was natürlich am Akku im Inneren liegt. Dieser hält fast genau die angegebenen zehn Stunden durch, bevor er wieder über den Mini-USB-Anschluss am Kopfende des Pads Strom sehen will. Über das Kabel verbunden könnt ihr das Pad auch weiterbenutzen, während es lädt. Ein kleiner USB-Dongle für die Verbindung liegt bei und funktionierte sowohl am PC als auch der PS3 tadellos und ohne weitere Einrichtungszwänge. Dass das Rumble eher zurückhaltend ist, kann ich persönlich gut verschmerzen. Zumindest ist es vorhanden.

Der auch hier etwa zehnstündige Test, bis der Akku alle war, zeigte, dass auch hier die 330-inspierter Form dem Torid entgegenkommt. Es gab keine Ermüdungserscheinungen zu beklagen, alle Finger blieben unverkrampft, vor allem die hervorragenden Analogsticks bewährten sich absolut, mehr noch als Nacon zuvor. Das Pad ist ein paar Millimeter kleiner als das 360-Pad, was einige sicher freuen wird. Für mich machte es am Ende keinen großen Unterschied.

Jeder verdient eine zweite Chance, auch die Pads von Speedlink. Und gute Güte, ist das ein Sprung im Vergleich zu vor ein paar Jahren. Ganz gegen das Original kann es sich nicht durchsetzen, aber dafür tritt es ja mit 30 Euro an, und das ist günstiger. Vor allem an der PS3 wird das Torid nun den DualShock 3, mit dem ich im Gegensatz zu seinem Nachfolger nie wirklich warm wurde, ablösen. Tolles Pad, guter Preis, viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen. Sichere Sache.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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