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Prison Architect (PC)

Große Spiele, kleines Geld: ob Riesenpixel oder Riesenwelten, das sind die besten Indies, die sich wirklich lohnen!

Entwickler: Introversion Software

Publisher: Introversion Software

Erschienen am: Alpha spielbar seit 26. September 2012

Auch erhältlich für: Mac, Linux

Prison Architect in einem Satz: Eines der wenigen Spiele, in denen ein ganzer Satz nur schwerlich mehr über den Inhalt dieses Spiels vermitteln könnte, als es die zwei Wörtchen des Titels tun. Der Name ist einfach Programm.

Worum geht es in so ungefähr: Wie der Name schon sagt: Prison Architect ist ein Aufbauspiel mit hochkomplexem Simulationsunterbau. Das rückt es näher an den hammerharten Simulationsklassiker Dwarf Fortress heran als an Sim City. Hier habt ihr wirklich jede Kleinigkeit in der Hand. Wie soll der Grundriss aussehen, wie eure Zellen, welches Material für Wände und Böden? Wie viele Wachen stellt ihr ein? Welche Art Verwaltungspersonal? Welche Atmosphäre soll in eurem Gefängnis herrschen? Braucht ihr einen Seelsorger? Wie steht ihr zur Todeszelle? Oder macht ihr es euch tatsächlich zur Aufgabe, euren eigenen Höllenknast zu errichten, in dem man meinen könnte, die Insassen hätten längst die Kontrolle errungen?

Überhaupt ist es interessant, wie man beim Spielen fast nebenbei über das Wesen des Justizvollzugs reflektiert und sich darin verliert, seinen charakterstarken Mini-Insassen bei ihrem Tagewerk zuzusehen. Es ist beunruhigend und beruhigend zugleich. Ein Spiel, das sich einem schwierigen Thema mit bewundernswerter Nüchternheit nähert.

Was zeichnet das Spiel aus: Die robuste, glaubwürdige Simulation, die dem Ganzen zugrunde liegt,die das Experimentieren mit den Mechanismen zu belohnend macht Ist das Thema anfangs noch befremdlich, macht ihr es euch schnell zur Lebensaufgabe, alle Probleme - selbst verschuldet oder nicht - in eurer eigenen kleinen Vollzugsanstalt zu lösen. Nebenher löst ihr motivierende Nebenziele für zusätzliche Gelder, die ihr wiederum in neue Erweiterungen investiert. Wie sieht es mit Trainingseinrichtungen aus? Die Krankenstation und Leichenhalle müssten auch mal aufgestockt werden. Isolationszellen währen ebenfalls nicht schlecht. Über allem schwebt immer das Damoklesschwert, dass jeder Handgriff wohl überlegt sein will. Schließlich wollt ihr nicht die eingeschliffenen Tagesabläufe und Bedürfnisbefriedigung der schweren Brüder aus der Balance bringen. Es ist ein faszinierender, wahnsinniger Mikrokosmos, in dem man nie weiß, was als Nächstes passiert. Schwer Einstieg, hoher Suchtfaktor. Und dabei ist das Spiel noch nicht einmal fertig. Neue Updates erscheinen übrigens mit angenehmer Regelmäßigkeit.

Was ärgert einen vielleicht doch: Das ist sicher vom Spielertyp abhängig, aber hier und da gibt es Situationen, in denen es einem dann doch zu viel wird und man die Kontrolle über seine immer absurderer Anstalt verliert. Manches Mal architektet man sich in eine Ecke, ein anderes Mal hält man den Laden nur mit wilden Notlösungen am Laufen, bis es einfach zu anstrengend wird und man versucht ist, hinzuschmeißen. Aber dann kann man immer noch wieder von vorne anfangen. Mit all den gesammelten Lehren aus vorangegangenen Fehlern.

Diesen Leuten haben wir das Spiel zu verdanken: Introversion besteht aus Mark Morris, Chris Delay und Thomas Arundel aus Walton-on-Thames in Surry, Großbritannien. Die Firma wurde 2001 gegründet, ihr erstes Spiel war Uplink. Später machten sie mit dem taktischen Darwinia und dem düsteren Defcon von sich reden.

Der erleichterndste Moment in Spieletitel: Wenn einen (spiel-)tagelang ein beunruhigender Leichenstau in den Waschräumen beschäftigt und sich dieser schließlich mit nur einer kleinen Änderung am Grundriss des Gefängnisses auflösen lässt. Manchmal sind es eben die kleinen Dinge im Leben, die zu großen Highlights werden.

Eine Sache, die man nicht wissen muss: 2010 stand die Firma vor dem Aus. 250.000 Dollar Erlös aus einem Steam Sale des kurz zuvor um Steam-Achievements ergänzten Defcon retteten seinerzeit Introversion vor dem sicheren Aus. Mit Prison Architect geht es der Firma jetzt aber ausgezeichnet. Das Spiel hat bereits über 11 Millionen Dollar eingespielt - und befindet sich immer noch (Stand: Februar 2015) in der Alpha.

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Eurogamer-Team

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