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Just Cause 3 - Pure Zerstörungslust!

Gewalt ist immer eine Lösung.

Die unterjochten Bürger des mediterranen Inselstaates Medici zittern vor der schier unerschöpflichen militärischen Macht des oberfiesen Diktators General Di Ravello. Der hat mitten in der hübschen Postkartenlandschaft mit weißen Sandstränden und romantischen Sonnenaufgängen, eine Festung nach der anderen erbaut und drangsaliert sein Volk wie es ihm beliebt. Gefühlt kommen in dem malerischen Urlaubsparadies zwei schwer bewaffnete Soldaten auf jeden Einwohner. Und dann noch die ganzen Panzer, Kampfhubschrauber, Kanonenboote oder Jagdflieger. Kurz gesagt: Die perfekte Ausgangslage für Zerstörungsfanatiker.

Kopfüber an einem Heli hängen und eine Brücke zum Einsturz bringen: Da hagelt es ordentlich Chaospunkte.

Zwei Stunden konnte ich mit einer noch frühen, aber stabil laufenden, Version von „Just Cause 3" verbringen. Zwei Stunden alleine mit dem stoppelbärtigen Action-Überhelden Rico Rodriguez, der auch im dritten Teil der Serie wieder die erste Geige spielt. Die Aufgabe: Ricos Geburtsland Medici mit Gewalt von allerlei Militärgesocks befreien. Und während ich so meinem virtuellen Alltagsgeschäft nachgehe und Gebäude in die Luft sprenge. Fahrzeuge unterschiedlicher Art kapere und damit alles wegramme, was so im Weg steht. Oder auch immer wieder die skurrilen Riesenstatuen des narzisstischen Diktators einstürzen lasse. Während ich also all den Standardbeschäftigungen eines Open World-Actionspiels nachgehe, da wird mir etwas über mich klar.

Ich bin ein schlechter Mensch. Die armen Einwohner interessieren mich nicht die Bohne. Meine unterjochten Landsleute sind mir Wurst, gehen mir am Allerwertesten vorbei. Ich will auch nicht wirklich wissen, warum der Antagonist das alles macht, was er vielleicht noch plant. Oder ob vielleicht sogar eine clever durchdachte Geschichte in aufwändig inszenierten Zwischensequenzen erzählt werden wird. Ist mir alles egal. Ich will zerstören. Ich will, dass alles, was ich im Spiel entdecke, auch in möglichst dicken Explosionen in die Luft gejagt werden kann. Meine Wünsche scheinen erhört zu werden, denn die Entwickler der schwedischen Avalanche Studios, die 2006 „Just Cause" aus der Taufe gehoben haben, scheinen ganz ähnlich zu denken. Im Gespräch mit dem Produzenten Omar Shakir, der martialisch mit einer Handgranate für die Presse posierte, wurden ein paar Fakten enthüllt.

Bringt ihr die Statuen des Diktators General Di Ravello in den Städten zu Fall, vergrößert ihr euren Einfluss.

Das Spielareal der frei erkundbaren Welt teilt sich in mehrere Inseln auf, die gesamte Fläche wird dabei in etwa die des Vorgängers „Just Cause 2" entsprechen. Allerdings ist in der Welt erheblich mehr los und es bedarf keiner langen Wege, um auf die nächste Feindbasis, Ortschaft, einen Hafen oder Raffinerie zu stoßen. Es darf gerannt, gefahren, geflogen, geschwommen und erstmalig auch Höhlen und Tunnel erkundet werden. Wenn am Horizont etwas sichtbar ist, kann es auch erreicht werden, versichert man mir. Und wenn es erreichbar ist, kann man es auch zerstören.

So schnell kommt ihr an einen Kampfjet, einfach den Piloten rauswerfen.

Das habe ich natürlich ausprobiert und mich mit einem geklauten Schnellboot aufgemacht, einen kleinen Punkt auf dem Wasser unter die Lupe zu nehmen. Der Punkt erwies sich als riesige Ölbohrplattform, die kurz drauf brennend im Meer versank. Was ein Glück, das Rico diesmal eine unbegrenzte Menge an höchst effektivem C4-Sprengstoff zur Verfügung steht. So kann ich gleich von Beginn an richtig viel Chaos durch Zerstörung verursachen. Und Chaos ist gut, denn die im Spiel für meine Aktionen vergebenen Chaospunkte verbessern meine Ausrüstung und meine Fähigkeiten. Also mache ich das, was das Spiel verlangt und lege alles in Schutt und Asche was mir in die Quere kommt. Nebenher befreie ich immer wieder mal eine Ortschaft, in dem ich die Diktatoren-Propaganda wie politische Poster oder Lautsprecher für das Staatsradio entferne, die ungeliebten Unterdrücker-Schergen eliminiere und zu guter Letzt die meterhohen Statuen von Di Ravello zu Fall bringe. Das destabilisiert das System, das macht mich stärker.

Mit dem Wingsuit könnt ihr größere Entfernungen schwebend zurücklegen.

Auch wenn mir vom Moped bis zum Kampfpanzer allerlei fahrbare Untersätze zur Verfügung stehen, die serientypische Fortbewegung mit Greifhaken und Fallschirm erweist sich immer wieder als nützlich. Mit dem Greifhaken schwinge ich mich auf Hausdächer und Felsvorsprünge, mit dem Fallschirm gelingt mir die sichere Landung, auch nach einem Sprung aus höchsten Höhen. Hier haben die Entwickler kräftig an den Möglichkeiten geschraubt und bieten jetzt zusätzlich noch einen Wingsuit an, mit dem ich elegant über die Landschaft schwebe. Auch der Greifhaken hat ein Update bekommen. Ich kann jetzt mehrere Seile abschießen und diese miteinander verbinden. Das eröffnet neue kreative Vernichtungswege, wenn ich durch die erzeugte Spannung mehrerer Seile, Soldaten gegeneinander krachen lasse oder einen kreisrunden Benzintank aus seiner Verankerung hebele. Dieser rollt dann mit ein wenig Geschick genau in die gewünschte Richtung und wird durch einen gezielten Schuss zur verheerenden Feuerbombe.

Nach der aktuellen Informationslage wird „Just Cause 3" lediglich eine Einzelspielerkampagne anbieten. Ob noch eine Möglichkeit geschaffen wird mit anderen Spielern in die Schlacht um Medici zu ziehen, will man nicht ausschließen, aber auch keinesfalls bestätigen. Vielleicht ist, wie beim Vorgänger, wieder die Community gefragt, die mit dem Multiplayer-Mod zu „Just Cause 2" die Sache einfach selber in die Hand genommen hat. Ein wenig Online-Interaktion wird allerdings doch vorhanden sein: Die Ergebnisse verschiedenen Herausforderungen, wie beispielsweise das sehr unterhaltsame „Wie weit kann ich mit meinem Wingsuit segeln", werden in einer Bestenliste festgehalten.

Die Zerstörungsorgien sind optisch beeindruckend in Szene gesetzt.

Als Fan von Open World-Actionspielen wie „Far Cry" oder „Saints Row" habe ich nach dem Probespiel den Eindruck, genau das zu bekommen was ich mir Wünsche. Eine riesige Sandbox, in der ich einfach alles ausprobieren kann. Wenn ich mich mit einem Supersportwagen von einem Berg stürzen will, während des Flugs aussteigen und dann an einen Hubschraubern hängen möchte. Dann mache ich das eben. Alles scheint möglich. Weil alles zerstört werden kann.

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