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2015! - Technik, die die Welt nicht verändert hat

Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.

Hat irgendwas die Welt in diesem Jahr revolutioniert? Nun… nein, nicht wirklich. Es gab keine neue Konsole, keinen großen Durchbruch. DDR4 auf Mainboards ist nun sicher nicht, was die Welt verändert, und eigentlich ist dabei auch nur die breite Verfügbarkeit neu. Da durch die Bank alle VR-Sets aktuell im besten Fall als Entwicklereinheiten herumfliegen und im schlechtesten noch ein Vaporware-Dasein fristen, sieht das nach einem Fall für 2016 aus. Vielleicht. Okay, das war kurz und schmerzlos, wir hören voneinander im nächsten Jahr.

Na gut, ein paar nette Dinge erschienen 2015 und hier sind einige davon:


Steam-Controller

Nachdem sich Valve/Steam doch mal dazu durchrang, uns einen Controller zu schicken, kann ich sagen… dass ich noch nicht überzeugt bin. Er ist anders, das steht außer Frage. Er ist auch die Antwort auf eine Frage, die die meisten PC-Gamer längst vergessen hatten, nämlich wie es wohl möglich wäre, wirklich jedes Spiel von der Couch aus am TV zu spielen. Ich gebe zu, dass der Steam-Controller dieses Ziel erreicht hat. Kann man jedes Spiel gut damit spielen? Nein. Kann man irgendein Spiel damit besser spielen, wenn man alternativ Maus, Keyboard und regulären Controller zu Hand hätte? Nein. Ist er einfach und intuitiv sofort von jedem und mit jedem Spiel ohne weiteren Aufwand zu nutzen? Nein. Ist er Schrott? Auf gar keinen Fall.

Ein langes, ausführliches Review ist in Arbeit und wird eines der ersten Dinge sein, mit denen ich euch 2016 behellige, aber das bisherige Kurzfazit lautet, dass der Steam-Controller für alles tauglich ist und nichts perfekt kann. Manchmal klappen Dinge besser, manchmal nicht ganz so gut (um freundlich zu bleiben), aber unabhängig davon rechne ich ihm eines ganz hoch an: Er versucht mal etwas Neues! Das ist unglaublich wichtig, Innovation muss nicht immer auf Anhieb einen Siegeszug hinlegen, aber sie muss Impulse geben. Das schafft der Controller mit seinen beiden eigenwilligen Touch-Rutsch-Steuerkreuz-Pads hoffentlich. Gefühlt stagniert das Thema Eingabegeräte seit dem Erscheinen von Nintendos Wii und Kinect, das hier ist ein Versuch in die andere Richtung. Deutlich weniger Casual als selbst ein normaler Controller ist es, das Umdenken eines erprobten Konzepts, und das kann manchmal noch schwieriger sein, als etwas Neues zu erfinden. Insoweit werden ich und der Steam-Controller aller Wahrscheinlichkeit nach zwar nicht mehr beste Freunde werden, aber er ist mein persönliches Innovationshighlight des Jahres 2015.

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GeForce Now, Nvidia Shield TV und Nvidia Share

Nvidias Shield-Konsole (oder vielmehr Android-Box) allein und für sich ist zwar ein großartiges Gerät mit geradezu absurder Hardware-Power im Konkurrenzfeld der Android-Geräte, aber nicht die ganz große Innovation. Der Chip ist irre schnell und in der Lage, Spiele auf 360-Niveau abzuspielen, den tollen neuen 4K-Fernseher mit Inhalten zu füttern und mehr. Wenn jetzt noch der komplette Google-App-Store frei zugänglich wäre, ohne umständlich sideloaden zu müssen, wäre es noch besser, aber auch so definitiv meine Wahl des „schicken, neuen Geräts neben dem TV“ für 2015.

Interessanter ist jedoch der Machbarkeitsnachweis, dass Game-Streaming funktioniert. Wenn man denn eine 20- (720p) bis 50- (1080p) oder mehr -Mbit-Leitung vorweisen kann, dann läuft das. Sogar mit Witcher 3 auf zumindest mittleren Details. Bei einer guten Leitung ist dabei die Eingabelatenz so gering, dass ein von unverzögerten Eingaben lebendes, schnelles Beat-'em-up wie Guilty Gear X2 ohne Murren reagiert, und das selbst online gegen einen anderen Spieler. Das ist recht beeindruckend und macht Mut für all die Game-Streaming-Dienste, die da so in den nächsten Jahren auf uns zukommen. Weniger beeindruckend ist leider die Auswahl an Spielen. In der Monats-Flatrate kam kaum etwas seit dem Launch dazu und auch der Streaming-Kauf, bei dem ihr in der Regel einen Steam-Key kauft, aber gleich anfangen könnt, per Stream zu spielen, ist noch sehr übersichtlich. Praktisch keines der Highlights des Winters taucht im Programm auf - Nobunaga's Ambition ist da schon mit das Neueste - und selbst Dinge wie Mad Max stecken noch in der „Kommt demnächst“-Phase fest. Hier muss sich schnell etwas ändern, sonst bleibt Shield TV ein Android-Powerhouse und eine schicke 4K-Netflix-Maschine, aber GeForce wird schnell hinten anstehen, wenn neue Dienste dazukommen. Und die werden kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche.

Share ist ebenfalls nett, erlaubt es doch einem Freund, mit euch zu spielen, obwohl er das Spiel nicht hat. Ein Browser und eine solide Verbindung sollen reichen, aber derzeit ist das alles noch eine leicht vor sich hin laggende Beta-Theorie, die 2016 aber Realität werden könnte. Dann hoffentlich so flüssig wie auf der gamescom schon mal demonstriert.

Zum Test: Nvidia Shield

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Microsoft Xbox Elite Controller

Auch wenn der Xbox-Elite-Controller sicher nicht annähernd so ideenreich daherkommt wie der Steam-Controller, hat man sich auch hier ein paar Gedanken gemacht. Zum ersten, dass billige Plastik-Controller nicht so toll wie hochwertige Plastik-Controller sind, und das stimmt. Von der Verarbeitung und Materialhaptik ist es der wahrscheinlich beste Controller, der bisher existierte. Und passend dazu mit 150 Euro auch einer der teuersten. Spannender als der reine Anspruch an Luxus, dem andere Hersteller von mir aus gerne folgen dürfen - es ist für uns Kunden nett, Auswahl im Sortiment vorzufinden -, sind jedoch die neuen Features. Angefangen bei den auf kurzem Weg umstellbaren Triggern über die austauschbaren Sticks und das Wechselkreuz hin zu den neuen rückwärtigen Triggern - hier vier, beim Steam-Controller sind es zwei -, die sich auch noch leicht aushängen lassen, steckt der Elite voller guter Ideen. Auch die Profile, von denen sich immer zwei auf dem Controller speichern lassen, sind ein Schritt in die richtige Richtung der optionalen Individualisierbarkeit von Eingabegeräten bei Konsolen und etwas, das PC-ler in Form von Makros seit den 80ern kennen.

Angesichts all dessen und der Verarbeitungsqualität sind die 150 Euro zwar immer noch viel Geld, aber fast angemessen. Dass es nicht zu viel für die Enthusiasten ist, merkt man daran, dass es auch nach Monaten immer noch nicht möglich ist, ein Exemplar für dieses „kleine“ Geld zu bekommen. Um die 230 Euro ist der aktuelle Straßenpreis. Sollte die Theorie stimmen, dass Microsoft weltweit nur ungefähr 143 Elite gebaut hat, weil sie dachten, dass mehr eh nicht verkauft werden, dann sollten sie langsam die Fabriken anlaufen lassen. Ist doch kein Zustand.

Zum Test: Xbox Elite Controller

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Mad Catz R.A.T. Pro X

Wie jedes Jahr gab es jede Menge neuer Keyboards und Mäuse und sie waren alle das, was man halt so kennt. Hier mal ein paar Extra-Tasten mehr, da mal ein Display mit mehr oder weniger sinnvollen Anzeigen, nichts, was man in ähnlicher Form nicht auch schon in den Jahren davor sah. Das trifft in gewisser Weise auch auf die, vorsichtig gesagt, eigenwillig entworfene High-End-Lösung von Mad Catz zu. Es ist immer noch eine Maus, sie hat die Tasten, wo man sie erwartet, sie bewegt den Zeiger, wie Mäuse das seit einem Weilchen tun. Aber trotzdem ist sie ein wenig anders.

Man könnte die Pro X als aktuelle Endstufe des Mad-Catz-Sonderweges in Design und Haptik bezeichnen. Kaum eine andere Maus lässt sich so vielseitig an eure Hand anpassen. Die Seiten lassen sich tauschen, die Ballenauflage lässt sich verschieben und sogar das Mausrad lässt sich gegen andere Varianten austauschen und sein Widerstand genau so einstellen, wie ihr das haben möchtet. Sogar der Laser lässt sich tauschen. Es gibt die drei gängigsten Gaming-Laser von Phillips und Pixart, wobei jede Einheit die Profile getrennt speichert. Ihr könnt also zwischen eurem Lieblings-Shooter- und -RTS-Laser wechseln und gleich on the fly damit die spezifischen Einstellungen mitnehmen. Damit ist die Pro X die wohl flexibelste Maus, die es derzeit gibt, und allzu viele Situationen dürfte es nicht geben, in der ihr sie nicht zu eurer ganz persönlichen Maus machen könnt. Aber wie schon gesagt, und da sie auch noch hervorragend verarbeitet ist: Das ist eine 200 bis 250 Euro teure Luxuslösung für alle mit Erste-PC-Gaming-Welt-Problemen.

Zum Test: Mad Catz R.A.T. Pro X

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AMD FreeSync

Nachdem Nvidias G-Sync bereits 2014 erschien, steht nun seit Anfang 2015 AMD bereit, um endlich lästige V-Sync-Probleme ein für alle Mal zu lösen. Die generelle Idee beider Techniken ist, dass Monitor und Grafikkarte exakt abgestimmt arbeiten und damit keine Frequenzunterscheide mehr das Bild zerfleddern. Dass es funktioniert, zeigte G-Sync eindrucksvoll, aber als proprietäres System mit geschlossener Hard- und Software macht man sich keine Freunde, wenn man nicht von Steve Jobs entwickelt wurde, und so wurde dieses Jahr FreeSync gefeiert. Etwas zu früh anscheinend, denn FreeSync mag eine etwas offener entwickelte Lösung sein, die kein proprietäres Modul im Monitor voraussetzt, aber weder läuft das Ganze auf etwas anderem als AMD-Karten, noch sind FreeSync-Monitore nennenswert günstiger als direkt vergleichbare G-Syncs. Es ist am Ende einfach nur das entsprechende System, jetzt auch für AMD. Was begrüßenswert ist, da nun alle, den richtigen Monitor vorausgesetzt, in den Genuss des neuen Sync-Vergnügens kommen.

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Samsung Gear VR

In Vorfreude auf 2016 gab es 2015 noch ein VR-Gerät, das man sogar kaufen konnte, und das sogar für sehr kleines Geld. Keine 100 Euro kostet Samsungs Gear-Brille und sie ist nicht nur das lang erwartete VR für arme Leute, sondern auch die Antwort auf die Frage, wie ich auf Reisen ungestört und unbeobachtet Pornos gucken kann. Der billige Preis hat aber in diesem Fall noch einen etwas höheren Preis angetackert, denn ohne ein aktuelles Samsung-Smartphone bringt euch das Ganze gar nichts. Ihr steckt das Handy vorn an und das Bild wird von den Augen viel größer wahrgenommen, und das je nach Anwendung sogar in 3D. Für Spiele ist es mehr eine Art Bastelecke des begrenzten Gameplays, der eigentliche Zweck ist es, Filme ungestört zu gucken, und das eben nicht auf einem kleinen Tablet oder den noch winzigeren Flugzeugbildschirmen. Berichten zufolge taugt das Gear VR sogar was, zumindest für Spielfilmlänge. Da ich zwar ein aktuelles Samsung-Gerät habe, aber es nicht zu den Unterstützten gehört, hake ich es als Pech für mich ab und ermuntere Eigner entsprechender Telefone durchaus für diesen günstigen Einstiegspreis, einen Blick auf das zu werfen, was da wohl auf uns zukommt. Besser, man schmeißt nach ein paar Stunden ein preiswertes Accessoire in die Ecke als ein 1000-Euro-VR-Set später, 2016, wenn man dann merkt, dass das ganze VR-Ding für einen selbst doch nicht das Richtige ist.

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