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Battleborn Story-Modus: Gemeinsam sterben oder alleine kämpfen?

Badass-Typen haben es nicht immer leicht, auch im Story-Modus nicht.

Sofern alles nach Plan verlaufen ist, sollten die ersten Battleborn bereits seit Mitternacht auf Solus gegen den Oberfiesling Rendain, die finsteren Varelsi und natürlich gegeneinander kämpfen, um über das Schicksal des letzten übrig gebliebenen Planeten im Universum zu bestimmen. Auch wenn der PvP-Spielmodus wohl der Gefragtere ist, bietet euch Battleborn viele Anreize, den Storymodus allein oder mit Freunden zu spielen. Welche das sind, durfte ich mit Pressekollegen im kleinen Kreis in München selbst erfahren, denn 2K hat für uns vergangenen Freitag die Steam-Server für zehn Stunden angeworfen, in denen wir alle acht der zum Verkaufsstart verfügbaren Missionen durchspielen durften.

Gezockt wurde von unserer zum Teil bereits Pre-Access erprobten Pressetruppe im Koop-Story-Modus mit verschiedenen Gruppengrößen von zwei bis maximal fünf Spieler, auf normaler Schwierigkeitsstufe und deaktiviertem Hardcoremodus. Was dabei recht schnell und merklich festzustellen war: Je mehr Spieler an einer Mission beteiligt waren, umso anspruchsvoller und chaotischer wurde das Szenario, indem mehrere Faktoren angepasst wurden. Gegner hielten bei voller Mannschaftsstärke mehr Schaden aus, waren zahlreicher und zu beschützende Einheiten verwundbarer und so weiter. Verschlimmert wurde das Ganze noch, indem die eigenen Mitstreiter Wege blockierten, im Schussfeld standen und Sammelobjekte vor der Nase wegschnappten. So mussten wir selbst mit diesen einsteigerfreundlichen Einstellungen einige Missionen mehrfach angehen, bis wir eine funktionierende Taktik und Teamzusammenstellung gefunden hatten.

Das soll jetzt aber keinesfalls zu negativ rüberkommen, denn das Entwicklerteam hat bei der Schwierigkeitsskalierung gute Arbeit geleistet und genau den richtigen Punkt getroffen, damit die Missionen immer herausfordernd und bis zum Ende spannend bleiben. Man rennt die Gegner mit zahlenmäßiger Überlegenheit nicht einfach um, sondern muss sich eine harmonische Teamaufstellung und passende Taktik zurechtlegen, und ständig mit den Mitstreitern in Kontakt bleiben, um die schnell wechselnden Geschehnisse abzustimmen. Der optional höhere Schwierigkeitsgrad und der Hardcoremodus sind eher ein weiterer Anreiz dafür, das Ganze mit einem eingespielten Team immer wieder anzugehen, um neue Bestzeiten zu schaffen und Belohnungen wie zusätzliche Charaktere, Ausrüstungsgegenstände, Erfolge, Titel und dergleichen zu kassieren.

Zu Beginn stehen nur ein paar der mittlerweile insgesamt 30 Battleborn zur Verfügung. Die Restlichen werden bei Erreichen bestimmter Ziele freigeschaltet.

Vor einer Mission geht es rund zwei Minuten lang an die Gruppenzusammenstellung. Die verschiedenen Battleborn lassen sich bei ihrer Aufgabenverteilung grob in Angreifer, Verteidiger und Unterstützer (Heiler) einteilen. Diese Aufgabenverteilung sollte bei der Truppenaufstellung berücksichtigt und mit den Teamkollegen abgesprochen werden, da die Charakterwahl - einmal gewählt und bestätigt - offensichtlich in Stein gemeißelt ist (zumindest war bei unserer Testsession keine nachträgliche Meinungsänderung möglich). Denselben Charakter mehrfach in einer Gruppe mitzuschleifen ist zwar möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll… unsere dritte Mission mit Oskar-Mike-Vierlingen im Gepäck ging kläglich unter.

Steht die Teamzusammenstellung respektive ist die Auswahlzeit abgelaufen (wer sich bis dahin nicht für einen Charakter entschieden hat, bekommt einen Zufälligen), folgt eine kurze Ladezeit, die mit einem Animations-Intro und anschließender Vorstellung der gewählten Charaktere in ihren schrägen Heldenposen kaschiert wird. Im Anschluss stehen alle Helden am Startpunkt der jeweiligen Mission und ein NPC meldet sich zu Wort, der die Gruppe zu ihren Einsatzpunkten dirigiert und hilfreiche Tipps liefert. Neben dem hilfreichen NPC sorgt vor allem die sehr übersichtliche Karte und das Aufgabenlog dafür, dass man sich zu jeder Zeit auskennt - Daumen hoch für das Entwicklerteam.

Was man am meisten Vermisst: Ein zusätzliches Gruppeninterface, um den Status der Mitspieler verfolgen zu können. Vor allem als Heiler ist es im Kampfgewirr nicht immer einfach, die Lebenspunkte der Mitspieler im Auge zu behalten, da es eben nur die mickrigen Balken über ihren Köpfen gibt.

Ich will an dieser Stelle nicht zu viel über die Missionen verraten, denn der Ablauf macht den Großteil der spannenden Spielerfahrung aus. Daher nur so viel: Grundsätzlich lassen sich die acht Missionen in die Kategorien "Angriff" (Capture the Flag), "Verteidigung" (mehrere Punkte nacheinander einnehmen und gegen zahlreiche Angriffswellen verteidigen) und "Eskortieren" einteilen. Sie nehmen jeweils zwischen 30 und 45 Minuten in Anspruch, spielen alle an verschiedenen Orten - mal in einem grünen Dschungel, mal in einer eisigen Tundra oder einer alten Ruine in der Wüste etc. - und sind sowohl im Alleingang als auch im Koop mit bis zu vier weiteren Mitspielern bestreitbar. Letzteres macht deutlich mehr Spaß und ist auch merklich fordernder.

Reduziert man die Aufgaben in den Missionen bis auf den Grundnenner, läuft es natürlich so gut wie immer darauf hinaus, sich durch unzählige Gegner zu metzeln - mal kleine Grüppchen, mal eine ganze Horde oder mehrere Angriffswellen -, und zwischendurch einen von drei bis vier Bossen pro Mission in den Boden zu stampfen. So einfach, wie sich das anhört, ist es aber dann doch bei Weitem nicht, denn die Gegner bestehen ihrerseits ebenfalls aus gut zusammengewürfelten Teams, die mit allen Tricks und individuellen Skills arbeiten.

So erwarten euch beispielsweise Scharfschützen, die sich hinter Barrikaden verschanzen oder hohen Punkten lauern. Die werden häufig von wandschrankgroßen Berserkern beschützt, die viel in Bewegung bleiben, sich mit Schilden vor Schaden schützen oder nur an bestimmten Punkten verwundbar sind. Und dann lungern noch unzählige flinke Minions in der Gegend herum, die euch ebenfalls das Leben schwer machen. Sie versuchen, euch abzulenken, Verstärkung per Teleporter herbeizurufen, ungesehen vorbeizuschleichen, euch in den Rücken zu fallen oder zu überrennen.

Die Entwicklung der Charaktere ist ein wesentlicher Bestandteil, um gegen die immer schwierigeren und zahlreicheren Feinde anzukommen. Jeder Stufenaufstieg im zehnstufigen Helix-Skillbaum bietet eine von zwei verschiedenen Verbesserungsmöglichkeiten.

Es gibt noch jede Menge anderer Gegnertypen mit sehr spezifischen Fähigkeiten und Tricks, deren Stärken und Schwächen man sich gut einprägen sollte, um bei einer Mission nicht in Verzug oder unter die Räder zu kommen. Ganz zu schweigen von den im Terrain verstreuten Geschicklichkeitspassagen, Verteidigungsstellungen, Todesfallen und den stets gewaltig ausfallenden Bossen. Die legen ebenfalls einzigartige Fähigkeiten an den Tag und sind nur mit entsprechender Taktik effizient zu besiegen.

Ein wichtiger Punkt bei den Missionen ist das Einsammeln von Boost-Objekten, die wichtige Kampfwerte wie Tempo, Schilde, Schaden oder Abklingzeiten entweder dauerhaft oder kurzzeitig für den Spieler respektive die ganze Gruppe nur verbessern. Noch wichtiger sind die Extraleben, von denen dem ganzen Team nur eine begrenzte Menge zur Verfügung stehen - damit kann man sich am letzten Speicherpunkt wiederbeleben, wenn sich kein Mitstreiter zum Aufkratzen der kläglichen Reste in der Nähe befindet oder die Wiederbelebungszeit abläuft. Zu finden sind solche Objekte überall verstreut in der Landschaft, in zerstörbaren Kisten und Containern oder als Beute von Gegnern.

Auch Splitter, eine Art spielinterne Währung, sollten gesammelt werden, um damit an vorgegebenen Punkten Anlagen, wie verschiedene Geschütztürme und Drohnen zu errichten oder um vor dem Spiel ausgerüstete Boost-Gegenstände während der Mission zu aktivieren.

Während die Stunden vergingen, sind uns (der Pressetruppe) auch ein paar kleinere Probleme aufgefallen. So hatte ein Kollege beispielsweise mit starken Framedrops zu kämpfen, die aber nach deaktiviertem V-Sync behoben waren. Bei einem anderen Mitstreiter lief die Superfähigkeit seines Charakters nicht wie gedacht einige Sekunden, sondern bis zum Ende des Matches, und bei mir selbst hing Thorn einmal in der Feueranimation fest und konnte nur durch erzwungenes Ableben wieder davon überzeugt werden, Aktionen auszuführen.

Vereinzelt kam es auch zu Verbindungsabbrüchen - was aber eher am Testbetrieb lag und nicht so dramatisch ist, denn bei Abbrüchen zum Spieleserver war eine Rückkehr ins laufende Match problemlos möglich. Erfolgte jedoch eine Trennung vom Steam-Account, war ein Wiederbeitritt nicht mehr möglich und die Truppe musste mit der reduzierten Gruppengröße weiterspielen. Wie sich dieser Punkt bei Leavern und Freunden mit wackeliger Internetverbindung auswirkt und ob sich die anderen Probleme in der Live-Version wieder zeigen, erfahrt ihr im endgültigen Test zu Battleborn.

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Die Koop-Kampagne es definitiv wert gespielt zu werden. Auch nach mehrfachen Durchläufen werden die ulkigen bis derben Kommentare der Helden, NPCs und Gegner nicht langweilig und wer neue Herausforderungen sucht, wählt eine neue Charakterzusammenstellung, einen höheren Schwierigkeitsgrad und wagt vielleicht ein Tänzchen im Hardcoremodus. Gerade mit einer eingespielten Truppe macht es Spaß, neue Bestzeiten vorzugeben und Belohnungen wie zusätzliche Charaktere, Skins, Titel, unzählige Erfolge und vieles mehr freizuschalten. Von den oben erwähnten, kaum nennenswerten Problemen abgesehen, gibt es auch aus technischer und optischer Sicht nichts zu meckern.

In diesem artikel

Battleborn

PS4, Xbox One, PC

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Über den Autor
Markus Hensel Avatar

Markus Hensel

Redakteur

Seit 2011 bei Eurogamer.de dabei. Zockt alles aus dem Hause Blizzard, insbesondere D3, Overwatch, Starcraft 2 und WoW-Raids (auch nach 10 Jahren noch). Hört Rock und Metal, hat einen Drachen-Fetisch, kann mit Fußball nichts anfangen, ist stolzer Besitzer eines Monstergrills und mag Kuchen und Kekse (viel zu sehr).
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