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E3 2016: Das Interessanteste, das (fast) aus dem Nichts kam

Wer hatte sie alle auf dem Schirm?

Die diesjährige E3 war zuvorderst eine Veranstaltung der bequemen Fortsetzungen. Obwohl sich niemand über die großformatige Qualität eines Dishonored 2 oder Forza Horizon 3 beschweren sollte, sah man sie ja doch irgendwie kommen. Im Gegensatz vielleicht zu den folgenden Plupp-hier-sind-wir-Kandidaten. Natürlich kamen auch von ihnen nicht alle aus dem Nichts wie der Marshmallow-Mann, zieht man Prä-E3-Gerüchte mit einem Hauch von Sachkenntnis in Betracht. Dennoch passierte einiges, was man im Vorfeld vielleicht nicht aus dem Stegreif genannt und womit man nicht gerechnet hätte. Hier eine Auswahl.


State of Decay 2

Jaja, der Trailer sah auf den ersten Blick nach nicht so viel mehr aus als der technisch seinerzeit schon dürftige Vorgänger. Trotzdem ist das bloße Wissen um einen bald erscheinenden Nachfolger für mich ein riesiger Grund zur Freude. State of Decay war mindestens so spannend und unangepasst wie ungeschliffen und exzentrisch. In der Zombie-Schwemme gelang es dem Entwicklerstudio Undead Labs nicht nur, den eigenen Namen auf den Plan zu bringen, sondern auch ein wunderbarer Überlebenskampf voller komplexer Systeme.

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Ressourcenmanagement, eine Welt, in der die Uhr stets weitertickt, Nachschubbeschaffung, Lärm als wichtiges Element und ein nicht mit dem Tod des Hauptcharakters endender Spielablauf. Ich kann nach all den Stunden immer noch nicht genau festmachen, wieso dieses Spiel so viel Freude bereitet. Wenn Undead Labs nun den Finger auf die schlimmsten Wunden legt und die eine Spur zu sperrige Bedienung entschärft, sehe ich keinen Grund, warum sich das mit dem zweiten Teil ändern sollte.


Resident Evil 7

Nicht dass Resident Evil 7 kommt, ist erstaunlich, sondern wie es das tut: entwickelt mit der visuellen Wucht von VR-Systemen im Hinterkopf und als First-Person-Ansatz. Ein Umbruch für eine Serie, die sich in den vergangenen Jahren mehr als einmal verstolperte. Ob das eine gute Sache ist, darüber werden wir in den kommenden Monaten gewiss noch das eine oder andere Mal hier debattieren. Bis dahin verweise ich auf meine Gedanken zur Beginning-Hours-Demo und der stilistischen Marschrichtung, die zu erwarten ist.


Prey

"Aus dem Nichts" stimmt nicht so ganz, immerhin ist das nicht die erste Iteration, die Prey durchläuft. Aber es nach so langer Zeit real in einem stilistisch an System Shock erinnernden Trailer zu sehen, das ist schon ziemlich cool. Noch besser, wenn mit Arkane ein leider viel zu wenig beachtetes Studio mit den richtigen Werten daran sitzt.

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Denken wir die Kurve Arx Fatalis > Dark Messiah > Dishonored mal lose weiter, kann das am Ende eigentlich nur Wunderbares bedeuten. Fragt sich, was am Entwurf von Human Head so verkehrt war, dass er eingestellt wurde. Wenn Arkanes Spiel so stimmig wird, wie es der Trailer andeutet, und die typischen Stärken des Studios einarbeitet, kann ich auch ohne eine Antwort darauf prima weiterleben.


Keine Grasherzen in Zelda: Breath of the Wild

Die aus Grasbüscheln springenden Herzen in Zelda stehen stellvertretend für die 8-Bit-Wurzeln, denen sich die Reihe seit jeher verbunden fühlt. Dass damit nun Schluss sein soll, stimmt zwar ein wenig traurig im Sinne einer zu Ende gehenden Ära, aber in Hinblick auf die Abgleichung mit westlichen Gepflogenheiten auch neugierig. Nicht nur, dass Nintendo eine offene Welt erschafft, wie sie es noch nie getan haben, und dabei für Zelda umwerfende Ausmaße erreicht.

Seht nur die vielen Gräser. Keine Herzen mehr darin. Plötzlich alles so sinnlos. Schnief.

Viele andere Details lassen erahnen, dass Eiji Aonumas Truppe diesmal ein paar mehr Meetings zum Thema abhielt, wohin es mit Link gehen soll. Rüstungswerte, Waffenhaltbarkeit, Survival-Aspekte vom Jagen bis zum Anschleichen an Tiere. Und endlich, nachdem uns der erste Teil seinerzeit mit einem Schwert in der Wildnis aussetzte, findet Zelda zurück zu einer freien Spielstruktur ohne das Diktat einer vorgegebenen inhaltlichen Reihenfolge. Das ambitionierteste Big-N-Spiel seit langer, langer Zeit, und das bei einem Unternehmen, das ohnehin selten halbe Sachen macht.


Quake Champions

Mache ich mich unbeliebt bei der Beschränkung meiner Quake-Erfahrung auf die N64-Version des ersten Teils und den vierten (nicht auf dem N64, was sicher lustig gewesen wäre)? Bestimmt nicht, wir sind doch alles nette Leute hier. Und was tun nette Leute? In den Kommentaren ihre besten Quake-Erlebnisse teilen, was mich darin bekräftigt, dass die ganzen Arena-Geschichten einiger meiner Freunde nicht wild erfunden sind. Und ihr müsst keine Angst haben, damit etwas wegzugeben. Wenn Quake Champions was taugt, habt ihr ja genug Material für neue Storys. Und wenn es nichts taugt... werden die Storys umso besser.


Days Gone

Man muss zugeben: Die schiere Anzahl der Zombies, die sich hier in ein Sägewerk ergießt, kann einem den Atem verschlagen. Dazu Animationen auf Uncharted-Niveau und Assets, die alle für sich genommen schon beeindruckend aussehen - im Zusammenspiel vor dieser warmherbstlichen Kulisse erst... Es ist aufregend, den Blick schweifen zu lassen, nur dass sich plötzlich Massen von Untoten - oder "Freaker", wie das Spiel sie nennt - hineinschieben. Biker Deacon muss nun um sein Leben rennen. Rennen und ballern. Sich umdrehen und ballern. Rennen und ein Tor runterlassen. Gucken, wo die untoten Verfolger in ein Nadelöhr geraten, und dort ein rotes Fass in die Luft jagen.

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Vom Ablauf her war das bisher wirklich, wirklich ansehnlich. Nicht unbedingt besonders, aber über alle Maßen ansehnlich. Nun darf Sonys Mobile-Studio Bend beweisen, dass "Survival, Open-World und irgendwas mit Zombies" auch heute noch zieht, solange man seine paar eigenen Ideen zum Thema beizusteuern hat. Hat Days Gone die und macht es was draus? Keine Ahnung, doch es ist eines der spannendsten Projekte, um es herauszufinden.


Kojima und Death Stranding

Selbst wenn man kein Kojima-Fan sein mag, gönnt man ihm den Applaus von Herzen, als er in Sonys Konferenz die Bühne betritt. Und ehrlich, so rasch nach seinem Zerwürfnis mit Konami hätte ich nicht damit gerechnet, etwas von ihm zu sehen. Aber da ist er, ganz real und mit einem Teaser zu Death Stranding, von dem man nur annehmen kann, dass es sein neues Spiel ist. Oder irgendwann mal werden soll. Weil es bisher nur in seinem Kopf existiert, oder zumindest hauptsächlich dort.

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Seit seinem Weggang von Konami vor einem halben Jahr wird er kaum genug Zeit gehabt haben, etwas Spielbares auszuarbeiten. Und trotzdem: "Der Teaser ist repräsentativ. Was ihr seht, wird im Spiel vorkommen", versichert er. Mit dabei: überbordende Symbolik in einem Haufen angeschwemmter Fischleichen und der zur Silent-Hills-Einstellung ebenfalls rückwärts vom Stuhl gefallene Norman Reedus als das, was nach dem Hauptcharakter aussieht. Spannend? Oh ja!


Spider-Man von Insomniac

Wenn Sunset Overdrive ein Vorgeschmack darauf war, wie spaßig und unverkrampft Insomniac die reine Bewegung durch eine offene Stadt zelebriert, möchte ich nicht wissen, wozu ihr Spider-Man in der Lage ist. Er dürfte Anwärter auf eine der wirklich guten, womöglich besten Lizenzumsetzungen sein, nimmt man den Trailer als Anhaltspunkt. Außerdem: Insomniac ist ein Studio, mit dem man rechnen muss. Ein schlechtes Spiel ist bei dieser Kombination so gut wie ausgeschlossen.

In diesem artikel

Days Gone

PS4, PC

Death Stranding

PS4, PC

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Prey

PS4, Xbox One, PC

Quake Champions

PC

Resident Evil 7: Biohazard

Video Game

State of Decay 2

Xbox One, PC

The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Nintendo Wii U, Nintendo Switch

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Sebastian Thor Avatar

Sebastian Thor

Freier Redakteur - Eurogamer.de

Steht auf Bier und Bloodsport. Mag weiche Sofas und verliert sich gern in Gedanken an dies und das. Seit 2014 bei Eurogamer dabei, aktuell als freier Redakteur.
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