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Velocity 2X - Vinyl Soundtrack Rezension

Komponist: Joris De Man, James Marsden

Label: Black Screen Records

Stil: Electronic, heavy on the Synth

Erhältlich über: Amazon, Label, Discogs, Ebay

Das Spiel: Mischung aus Shmup-Bullet-Hell und Metroidvania-Run'n'Gun in Neon. Sollte es viel mehr geben.

Spiel

Editionen: Es gibt nur eine Doppel-LP-Edition mit pinkfarbenem und hellblauem 180-Gramm-Vinyl in einem schön gestalteten Gatefold-Cover, das sich innen ganz auf die Wirkung seines Bildes verlässt und es ohne Text sprechen lässt. Inklusive eines A2-Posters und mit einem Code für den MP3-Download.


Angehört

Seite A: Startvorbereitungen. Augen schließen und Future-City bewundern. In 90er-Anime-Pop-Faben mit Final-Fantasy-CGI, aber Synth-Schwebe-Sound. Das für eine Weile. Genießt den Ausblick, ihr habt Zeit. Ab der Mitte gibt es dann die Zündung, den Abflug mit leichter Drehung und genussvollen Kameraschwenks um das Schiff, das durch die Atmosphäre gleitet. Zu schwebenden, sanften Beats wird das Schiff auf einer epischen Hook-Line in voller 80er-Sci-Fi-Glorie getragen. Beschleunigung steigt, ein Blitz und ihr seid im Hyperraum.

Nicht limited.

Seite B: Beginnt ein wenig, wie Seite A endet. Die Synth-Lead flüstert vor sich hin und erfreut das erwartungsvolle Ohr, das sich langsam an die Stimmung gewöhnt hat. Bevor es dann nicht zu ruppig mit treibenderen Beats geschubst wird, die deutlich direkter antreiben, alles auf einer Melodiespur wie aus einem Lichtstrahl geschnitten. Immer wieder das Hauptthema, das sich langsam herausschält. Was dann folgt, kann man nur Metroid auf Speed nennen. Definitiv ein riesiges neonleuchtendes Höhlenlabyrinth in Sound gefasst, bevor es dann das erste Mal richtig kracht. Fast eine 90er-Apollo-440-Wand, die da herandonnert. Lost in Space und Spaß dabei. Zum Ende hin ein seltsamer 90er-Star-Control-2-Vibe. Auf eine extrem gute Art.

Seite C: Das immer wieder hervorschauende Titelthema erobert sich passenderweise mit soliden Beats hinterlegt den Titel-Track und erweitert ihn mit seinen schwelenden Synth-Leads. Für den Moment sind wir auf jeden Fall in Shoot-'em-up-Heaven, aber mit schnellem Abstieg und Glühen durch die Atmosphäre. Fast schon irgendwo zwischen Euro-Dance und Italo-Pop. Um dann komplett auf Wave zu gehen. Gebt der Sache noch ein paar Zeilen von A-Ha und da geht was im Jahr 1986. Überhaupt ist diese Seite fast schon eher wie ein Album als ein Soundtrack strukturiert. Und sehr abwechslungsreich, auch wenn das manchmal in die falsche Richtung gehen kann. In dem Fall Black Eyed Peas. Aber nicht I-gotta-feelin-Peas, sondern das doofe Dirty-Bit-Peas. Hört auch nicht auf. Hört das mal auf!?! Oh, es hört auf. Und macht gleich weiter! 2005er Tech-Beat mit endloser Sample-Schleife. Die Welt kann grausam sein, im Weltraum hört dich keiner schreien. Hier schon. Ich sollte damit aufhören.

Poster

Seite D: Okay, der Punkt war erreicht, an dem ich nachgucken musste, ob ich wirklich die Seite gewechselt hatte. Aber ja, das ist Seite D und sie startet erneut mit dem schwungvollen Hauptthema durch. Klingt nicht mal wirklich arrangiert, nur leicht variiert. Was nicht so schlimm ist, es erfreut immer noch. Oder wieder mal. Je nachdem. Dann jedoch schweben wir wieder in die Wave zurück, während sehr verspielte Sound-Delphine um das Schiff hüpfen. Fast schon eine Art Amiga-Demo-Scene-Sound, der hier in wachsender Glorie das Geschehen vorantreibt. Danach schwebt das Schiff zufrieden und fast schon gemächlich auf dem mittlerweile so vertrautem Thema gen Heimat. Mission accomplished. Ein letzter Salut und das war es.

Eine Platte wie: Weltraum-Wave in den 90ern.

Eine Art Fazit: Buntes Vinyl, schickes Gatefold, Schmuck für das Regal, vor allem aber ein echter ausgezeichnet gemasterter Electronic-Trip mit eingängigen Themen und Spannungskurve durch die Genre-Spielarten.


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Selbst anhören:


Gehört und genossen auf...

Dies ist die "Eurogamer-Referenz-Anlage": Plattenspieler - Thorens TD 203 (Test); Phono-Verstärker - Pro-Ject Phono Box DS2 USB; Stereo-Verstärker - Teufel Kombo 62 CD-Receiver; Boxen - Nubert nuLine 34; Kopfhörer: Beyerdynamic Amiron (Test) + A20 (Test)


Über den Autor
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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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