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The Inner World - Soundtrack auf Vinyl - Review

Komponist: Christian Barth

Label: Black Screen Records

Stil: Freundlicher Fahrstuhl

Erhältlich über: Amazon, Label, Discogs

Das Spiel: Freundliches Adventure

Editionen: Es gibt zwei Versionen, die sich in der Farbe des Vinyl unterscheiden, wobei es nicht so scheint, dass eine limitierter ist als die andere. Ihr habt die Wahl zwischen Schwarz und Purpur / Türkis. Beide sind sattes 180g-Vinyl mit so niedlichen wie klar bezeichneten Labels innen. Das Cover gibt sich an der Front minimalistisch und geht in ein nettes Artwork auf der Rückseite über. Nicht gerade Licensed to Ill, aber trotzdem ganz nett. Das Artwork innen im Gatefold fängt in einem Bild die eigenwillige ruhige, entschleunigte Stimmung des Spiels ganz gut ein. Nicht der große Aufreißer von einer Hülle, mehr ein entspannt ruhender, angenehmer Zeitgenosse.


Angehört

So wie auch das Cover die Welt in dunklen Tönen zu entschleunigen scheint, so ruhig und bedächtig lässt es dieser Soundtrack angehen. Kein Wunder, habt ihr doch ein Spiel, bei dem ihr schon mal eine halbe Stunde oder mehr auf ein oder zwei Screens verbringt. Schnelle Upbeat-Tunes würden da mit der Zeit nerven, der Klang darf sich nicht in den Vordergrund schieben, der Komponist hat die Aufgabe, die Stille mit sinnvollem Material zu erfüllen, das ihr die meiste Zeit gewollt nur am Rande wahrnehmt. Diese Aufgabe erfüllt The Inner World mit Bravour und auf wirklich sehr schöne Art. Es zelebriert eine eigene Kunst der Reduktion, indem es zart einen einsamen Kontrabass bezupft, sein Partner, das Xylophon, spielt leise auf, alles fast in Zeitlupe und nur mit wenig sphärischem Hintergrund-Ambiente.

Das klingt jetzt nicht sonderlich spannend, aber es nutzt diese wenigen Elemente so geschickt, dass ihr immer sofort wisst, ob der Held jetzt in einer eher gefährlichen Umgebung unterwegs ist, ob er irgendwo frei herumläuft, wo es ihm gefällt oder ob ein Ort eher depressiv wirkt. Die wenigen Drum-Einsätze, wenig mehr als ein Bestreichen der Snares, kommen bewusst, wie alle Instrumente, die kurze Gastauftritte genießen. Die Komplexität steigert sich mit der Zeit ein wenig, sonst wäre es doch nicht abwechslungsreich genug, aber am Ende ist dies ein ganz klarer Ambiente-Bestimmer und kein Bühnenstar von einem Soundtrack.


Gehört und genossen auf...

Dies ist die "Eurogamer-Referenz-Anlage": Plattenspieler - Thorens TD 203 (Test); Phono-Verstärker - Pro-Ject Phono Box DS2 USB; Stereo-Verstärker - Teufel Kombo 62 CD-Receiver; Boxen - Nubert nu Vero 30 (Test); Kopfhörer: Beyerdynamic Amiron (Test) + A20 (Test)


Das wäre noch zu sagen...

Eine Platte wie: Jemand nettes, der nicht stört.

Eine Art Fazit: Schöne Edition, ausgezeichnete Soundqualität, aber der Score selbst glänzt vor allem bei dem, was er soll: Lange laufen und nicht mehr als nötig auffallen.

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Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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