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Escape from Tarkov: Das Netzwerk als größte Herausforderung und die Angst vor verlorenen Gegenständen

"Du musst einfach weiterspielen."

Im vergangenen Jahr beschrieb Alex Battlestate Games' Escape from Tarkov als "DayZ trifft Destiny in der letzten Kneipe Pripyats", was euch so ein kleines bisschen eine Vorstellung davon vermittelt, worum es sich dabei handelt. Wer mehr wissen möchte, folgt dem Link und liest seinen Erfahrungsbericht.

Vor kurzem stellten die Macher des Titels ihre Entwicklungspläne für das Jahr 2018 vor. Oder zumindest einen Teil davon. Bis ins letzte Detail ging das Team nicht und das ein oder andere kommt noch hinzu. Ein grober und dennoch umfangreicher Überblick. Auf der faulen Haut liegen die Macher auf keinen Fall.

Derzeit bewegt sich Battlestate Games in Richtung der Open Beta. Zuletzt war diese für das Frühjahr geplant, ein genaues Datum steht noch aus. Wer Escape from Tarkov spielt, sieht in der offenen Beta keine dramatischen Veränderungen, sagt Battlestates COO Nikita Buyanov im Gespräch mit Eurogamer.de. Der Grund ist, dass sie die neuen Inhalte und Updates durch das reguläre Spielen mitbekommen.

"Diejenigen, die das Spiel verließen, um auf die Open Beta zu warten, stehen vor der Aufgabe, eine neue Region zu meistern. Sie entdecken neue Waffen und Ausrüstung. Und was am wichtigsten ist: Sie haben ein neues Spielerlebnis mit frisch hinzugefügten Features, einem optimierten Netzwerk und verbesserter Performance", sagt er.

Buyanov zufolge vermittelt die offene Beta einen viel besseren Eindruck davon, wie Escape from Tarkov am Ende aussieht. Die größte Herausforderung für die Entwickler ist weiterhin das Netzwerk. Netzwerkarchitektur und -kommunikation sind ihm zufolge die komplexesten Teile des Projekts. Derzeit arbeitet das Team an Optimierungen, beseitigt Bugs und verbessert die Performance. Das dient dazu, Desyncs oder Lags zu vermeiden und Dinge wie den Ping oder das Matchmaking zu verbessern.

"Das war das Schwierigste, womit wir bislang zu kämpfen hat. Da das Spiel sehr komplex und anspruchsvoll ist, mehr als wir ursprünglich erwarteten, erwies sich die Netzwerkarchitektur als unzureichend. Wir arbeiten an einer angemessenen Neugestaltung und Umskalierung. Es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass alle Probleme in Bezug auf die Optimierung der Performance, ob beim Netzwerk oder beim Client, immer zu den schwierigsten zählen", erklärt Buyanov.

Im Großen und Ganzen verläuft die Entwicklung des Spiels nach Plan, wobei es in letzter Zeit aufgrund der technischen Schwierigkeiten, um die man sich kümmert, zu Verzögerungen kam. Ohne diese wäre das Team wenig überraschend weiter vorangekommen. Sobald diese Schwierigkeiten behoben sind, rechnet er damit, dass die Arbeiten mehr Fahrt aufnehmen.

Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Escape from Tarkov leistet die Community. Umso mehr, da viele den Titel in dieser frühen Phase spielen, Features testen und ihre Meinung äußern. Anmerkungen und Vorschläge erlangen oft viel Aufmerksamkeit und finden die Beachtung des Teams. Das betrifft Kommentare zur Spielbalance, Verbesserungen der Benutzerführung und viele andere Dinge. Battlestate behält alles im Auge und setzt es um, sofern man es für sinnvoll hält. Die Beteiligung der Community sei für das Studio von "unschätzbarem Wert", betont er.

Von seiner ursprünglichen Vision hat sich das Team dabei nicht entfernt: "Mit jedem Update kommt das Spiel näher an das heran, was wir uns vorstellten", sagt er. "Wir verändern keine Kernkonzepte und -Prinzipien, auf denen das Spiel aufbaut. Wir vereinfachen es nicht, machen es aber genauso wenig übermäßig kompliziert. Unser Ziel ist nicht, jeden einzelnen mit dem Spiel zufriedenzustellen, was eine unmögliche Aufgabe ist. Wir möchten das Spiel realistisch gestalten. Nicht bis ins letzte Detail realistisch in jedweder Hinsicht, sondern dort wo es drauf ankommt. Oder wie ich es sage: überzeugend realistisch. Es ist wichtig, vernünftig vorzugehen. Wenn sich viele Leute etwas Bestimmtes wünschen, von dem wir denken, dass es nicht ins Spiel gehört, machen wir es nicht. Die Kernprinzipien bleiben erhalten."

Aufgrund des Erfolges von PUBG steht Battle Royale derzeit hoch im Kurs. Verschiedene Entwickler sprangen und springen auf den Zug auf und es folgen aller Voraussicht nach einige weitere. Buyanov glaubt nicht, dass Escape from Tarkov mit Battle Royale vergleichbar ist. Und dem Trend möchte man ebenso wenig folgen.

"Vom ursprünglichen Konzept bis hin zu zahlreichen kleineren Details gibt es viele Unterschiede zwischen EFT und den Battle-Royale-Spielen. Ein Vergleich ist daher sinnlos. Das Gleiche gilt für den Wettbewerb mit ihnen. Sie sind keine größere Konkurrenz für uns als jeder andere Shooter, weil wir uns so sehr unterscheiden", erläutert er.

"Für uns macht es zudem keinen Sinn, Elemente aus Battle Royale in Escape from Tarkov zu implementieren. Von Beginn an planten wir unseren eigenen, kompetitiven Arena-Modus mit interessanten Features. Daher sehen wir nicht den Sinn darin, irgendwelche Dinge hinzuzufügen, die dort nicht hingehören, nur um auf den Hype-Train aufzusteigen."

Des Weiteren scheut er den Vergleich mit "Loot run"-Spielen. Er gibt zu, dass Escape from Tarkov in der aktuellen Fassung zwar den Anschein eines solchen Titels erweckt. Doch je mehr Story-bezogene Elemente und andere Features hinzukommen, desto mehr distanziert es sich von einem solchen Spiel. Alleine aufgrund des Waffenhandlings, der taktischen Möglichkeiten und Kämpfe unterscheide es sich vom Aussehen und Spielgefühl her deutlich davon.

Kollege Alex geht es in Escape of Tarkov so, dass er überwiegend Standardausrüstung verwendet. Es besteht die Gefahr, das erst vor kurzem gefundene Equipment zu verlieren, und zu irgendwelchen wertlosen Gegenständen gibt es keinerlei Bindung. Ein Problem oder ein Paradoxon in einem Spiel wie diesem? Für die Entwickler ist das kein unbekanntes Thema.

"Das ist eine normale Frage von Spielern, die neu in EFT sind. Man spielt einfach weiter, bis die Angst vor dem Verlust von Ausrüstung verschwindet. Es ist ein Teil der persönlichen Entwicklung eines EFT-Spielers. Ist diese Furcht überwunden, öffnet das Spiel sich einem. Es gilt zu verstehen, dass das, was verloren ging, ebenso leicht wiederzuerlangen ist. Wir planen ein paar neue Features, die neuen Spielern dabei helfen, diese Angst zu überwinden", sagt Buyanov.

Was die Zukunft von Escape from Tarkov betrifft, erfahrt ihr darüber einiges in den oben verlinkten Plänen der Entwickler. Nach der Veröffentlichung ist eine langfristige Unterstützung mit neuen Features und DLCs angedacht. Das Team arbeitet weiterhin daran, bis die ursprüngliche Vision umgesetzt ist.

Ansonsten denkt Battlestate über Konsolenversionen und über das nächste Spiel im Russia-2028-Universum nach. Bis dahin verstreicht noch einiges an Zeit, in der sich die Entwickler auf die Fertigstellung der PC-Version konzentrieren.

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Escape from Tarkov

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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