Age of Conan: Rise of the Godslayer

Zwölf Fraktionen beanspruchen Gebiete und Rechte für sich, ein Konflikt, in den ihr mitten hinein geworfen werdet. Und das sieht dann am Monitor so aus: In den vier Zonen gibt es jede Menge kleine Siedlungen der verschiedenen Gruppierungen. Die sind zunächst mal alle gelb, also neutral. Beginnt ihr euch aber zu entscheiden, welcher der Fraktionen ihr angehören wollt, verändert sich die Zone. Wer vorher noch desinteressiert an einem war, ist nun Verbündeter oder Todfeind.

Jede Fraktion hat dabei einen Gegenspieler und man muss wählen, zu wem man halten will. Und diese Entscheidung ist extrem wichtig, denn jede Gruppierung bietet verschiedene Vorteile. Die Gelben Priester von Yu sind überraschenderweise eine gute Wahl für Heiler. So bekommt man hier später eine sehr nützliche leichte Rüstungen mit guten Heil-Boni. Bevor ihr euch also entscheidet, solltet ihr unbedingt eine der gängigen Webseiten konsultieren. Tritt man einer unpassenden Fraktion bei, müssen alle Punkte wieder weggearbeitet werden, was manchmal lange dauert, aber immer nervt. Also Augen auf, lesen, planen.

Aber die Fraktionsgegenstände haben ein kleines, verstecktes Problem. Als ich mit meiner Gilde Punkte für meine leichte Rüstung sammeln wollte, konnte kein Krieger in das feindliche Camp der Letzten Legion mitkommen. Denn die sind natürlich alle mit genau der selben Letzten Legion befreundet, da sie sehr gute, schwere Rüstungen im Angebot haben. Trotzdem gibt es bei den zwölf Fraktionen genug Kombinationen, dass solche Probleme sich in Grenzen halten dürften.

Euer Charakter kann in jeder Fraktionen vier Level im Rang aufsteigen und nur als echter Vertrauter bekommt er Zugriff auf die besten Rüstungen, Waffen und sonstigen Gegenstände. Der Aufstieg funktioniert dabei nicht nicht mehr über Erfahrungspunkte, sondern über Fraktionspunkte. Die gibt es außer für getötete Gegner und das Einlösen von Quests auch durch kleine Marken, die man gegen mehr Punkte bei einer Fraktion seines Vertrauens eintauschen kann. Heißt: Immer wieder erlebt euer Rank einen erfreulichen Boost durch gefundenes Loot. Und das ist auch nötig, denn so toll die neuen Rüstungen und Waffen auch sind, der Weg dahin ist lang.

Die zweite große Neuerung ist das alternative Aufstiegssystem, das da weitermacht, wo der klassische Fertigkeitenbaum aufhört. Die so gennanten Perks können ganz normal durch das Sammeln von Erfahrungspunkten freigeschaltet werden. Zunächst. Ab Level 80 gibt es dazu eine Alternative: Steigerung über Zeit. Und das auch, wenn ihr nicht online seid. Einloggen, klicken, ausloggen, warten. Wer an EVE Online denkt, denkt richtig.

Zu Beginn dauert das ein bis zwei Tage, schnell brauchen bestimmte Perks aber deutlich länger. Genau wie das vorher etablierte Offline-Leveln versucht Age of Conan hier seinen Spielern den Spielzwang moderner MMOs etwas abzunehmen. Auch wenn das etwas schizophren klingt (viel neuer Content, dessen Belohnungen man trotz Abwesenheit bekommen kann), man sitzt am Rechner und erhält beim Einloggen plötzlich scheinbar ganz von alleine eine neue Fähigkeit, ist das trotzdem sehr befriedigend.

Die Perks, die man erhält, teilen sich zum einen in PvE- und PvP-Fähigkeiten, zum anderen in Allgemein-, Archetypen- und Klassenfähigkeiten. Das ganze ist genauso komplex wie es sich anhört und genau das richtige für High-End- Spieler, die ihren Charakter noch weiter spezialisieren wollen.