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Aion: The Tower of Eternity

Grind it, Baby!

Der erste große Einschnitt kommt dann mit Level 10. Endlich steigt ihr zu einem Daeva auf, bekommt eure Flügel verpasst und müsst euch für eine Spezialisierung entscheiden. Aus Kriegern werden eher Tank-lastige Templer oder auf Schaden ausgelegte Gladiatoren, aus Priestern extrem stark heilende Kleriker oder Auren spendende Kantoren. Magier entpuppen sich zu Elementar-Zauberern beziehungsweise mächtigen Beschwörern. Und auch die letzte Klasse, der Späher, darf sich in zwei unterschiedlichen MMO-Archetypen austoben. Als Jäger sorgt ihr mit Bogen und Fallen für Chaos, und als Assassine vernichtet ihr eure Opfer aus dem Hinterhalt mit vergifteten Klingen.

Das Kampfsystem selbst strotzt nur so vor Kettenfertigkeiten, die ihr hintereinander einsetzen müsst. Die meisten Klassen unterliegen hier recht starren Angriffsfolgen. Nach einem festgelegten Schema verteilt ihr Debuffs (Schwächungszauber), betäubt euer Gegenüber und setzt mächtige Gott-Fähigkeiten ein, die ihr erst durch Kills aufladen müsst. Diese festgelegte Reihenfolge kann in den oft langen Zeiträumen zwischen einem Level-Up und den dazu passenden neuen Fähigkeiten schnell langweilig werden. Einige Klassen, wie etwa der Templer, spielen sich da etwas abwechslungsreicher. Der Schildträger muss gegnerische Angriffe nämlich erst einmal abblocken.

Leider fehlt es momentan noch an UI-Erweiterungen, weshalb es zum Beispiel Priester extrem schwer haben, eine große Gruppe punktgenau zu heilen. Auch als Templer-Tank verliert man immer wieder die Aggro, weil Fähigkeiten mit Flächen-Schaden und Gruppen-Spots fehlen. Das Zusammenspiel der einzelnen Klassen wirkt noch lang nicht so ausgefeilt wie zum Beispiel bei World of WarCraft. Schick sind dafür die Kämpfe auf jeden Fall. Animationen, Effekte und Charakter-Modelle sehen wirklich fantastisch aus. Kein Vergleich zu den doch etwas plump wirkenden Angriffen der restlichen MMORPG-Konkurrenz.

In diesem Zusammenhang muss man auch erwähnen, dass die Charaktergenerierung wirklich erstklassig ist. Wie auch immer ihr euch euren Streiter vorstellt, ihr könnt ihn genauso formen. Im Endgame kann man die wunderhübsch gestalteten Gesichter und Körper der Figuren unter all der Rüstung zwar kaum noch erkennen, aber gerade im Startgebiet präsentiert sich die Auswahl an Mitstreitern als spannend und abwechslungsreich. Überhaupt begeistert die Welt von Aion. Ihr durchstreift eine mit viel Detailreichtum und Fantasie bedachte Welt mit leuchtenden Wälder, monumentalen Felsformationen und herrlichen Sumpfgebiete.

Aion - Charaktererstellung

Während die Elyos-Abschnitte deutlich heller und offener daherkommen, sorgen einige Asmodier-Bereiche für Gruselstimmung. Da sich auch die Thematik der Quests deutlich unterscheiden, lohnt es sich auf jeden Fall, auch ein Blick auf die andere Seite zu werfen. Ihr bestaunt schillernde Reptilien, struppige Wölfe und in den Instanzen wirklich beeindruckende Endbosse. Die leichte Manga-Optik ist zwar Geschmackssache, doch technisch und künstlerisch liefert NCSoft eine erstklassige Arbeit ab. Noch dazu sind die Systemanforderungen wirklich moderat. In den Hauptstädten kann es allerdings durch den enormen Andrang zu Performance-Problemen kommen. Hier kann man aber per Knopfdruck die Charakter-Modelle der Mitspieler entfernen.

Spielerisch bietet Aion dafür über weite Strecken wenig Neues. Lediglich die Flügel eurer Spielfigur heben den Titel von seiner vielfältigen Konkurrenz ab. Ab Level 10 dürft ihr in speziellen PvE-Gebieten und später in der Abyss eure Schwingen ausbreiten und das Spielgeschehen damit in die Dreidimensionalität befördern. Insbesondere im PvP bieten die komplexen Kämpfe auf mehreren Ebenen taktisch interessante Ansätze und zum Teil brutale Schlachten.

Leider seid ihr in den ersten 25 Leveln die meiste Zeit zu Fuß unterwegs. Die Wege ziehen sich so extrem in die Länge, auch wenn ihr dank eurer Schwingen Abhänge hinuntergleiten könnt. Es gibt Flugpunkte und Teleporter, trotzdem wäre einem manchmal sogar ein Esel recht, um nicht wieder 10 Minuten zum nächsten Spawn-Gebiet zu latschen.