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Apple iPod Touch & iPhone

In Konkurrenz?

Die Schnittstelle: iTunes

Ohne die Software iTunes werdet Ihr, zumindest solange es um Spiele geht, nicht viel Freude mit dem iPod haben. Als reiner Medienplayer leistet die aktuelle 8er-Version solide Dienste, ohne irgendwo zu glänzen oder aufzufallen. Was sie jedoch von ähnlich glanzlosen Kandidaten wie dem Media Player unterscheidet, ist der iTunes Store. Und um hier Zugang zu erhalten, verratet Ihr Apple bis hin zur Schuhgröße alles. Ok, übertrieben, aber nicht sehr.

Fieserweise lassen sich ohne ein eingerichtetes Konto nicht einmal die Gratis-Inhalte herunterladen. Kreditkartenbesitzer haben es einfacher bei der Einrichtung, EC-Kunden müssen den Umweg über Click & Buy gehen, die dann für Apple die Kohle per Lastschrift einziehen. Einmal registriert, klappt auch alles wunderbar simpel. Fast schon zu simpel. Behaltet immer im Hinterkopf, dass es hier um echtes Geld geht und sich auch kleinste Summen zu interessant großen Summen addieren können. Nur als kleine Warnung am Rande...

Einen Mangel an Auswahl im Store gibt es wahrlich nicht, einen Mangel an Möglichkeiten, sich einen sinnvollen Überblick zu verschaffen, schon. Mehrere tausend Spiele und Anwendungen lassen sich zwar grob vorsortiert anzeigen, die beispielsweise allein 70 Seiten Action-Spiele könnt Ihr dann aber nur noch nach Erscheinungsdatum und Beliebtheit anordnen. Filter nach Preis oder Sub-Genre sucht Ihr vergeblich und machen das Stöbern zu einer langwierigen und mühevollen Angelegenheit. Persönlich prophezeie ich den Kollaps innerhalb des laufenden Jahres. Schon derzeit ist es schwerer, hier wirklich koordiniert zu navigieren, als es im alten Xbox 360-Store der Fall war.

Der Touch geht beim Kippen automatisch in den Landscape-Modus.

Habt Ihr etwas gefunden und erworben, wird es zunächst auf den Computer installiert und dann auf den iPod. Dieser Schritt bringt Euch in die wunderbare Welt der Synchronisation portabler Geräte und Ihr dürft es als gut gemeinten Tipp auffassen, dies erst ein paar mal zu üben, bevor Ihr lange zockt und Arbeit in Euren Spielständen steckt. Habt Ihr das schlecht dokumentierte System erst einmal verstanden – „Alle Programme synchronisieren“ ist der richtige Knopf in Verbindung mit „Programme zu iTunes übertragen“ - klappt es gut und zügig. Das Spiel wird nach dem Laden bei richtiger Konfiguration sofort an den iPod weitergereicht.

Sollte Euch doch einmal etwas verloren gehen und Ihr wollt es erneut herunterladen, zeigt sich eine der spektakuläreren Macken in der Benutzerführung. Ihr klickt erneut auf den Button „kaufen“ beim entsprechenden Programm, weil es keinen anderen gibt. Jetzt erscheint ein Pop-Up, das Euch darauf hinweist, dass dies ein Kauf wird und Eure Kreditkarte belastet wird. Hmmm, hatten wir das nicht schon hinter uns...? Der freundliche und scheinbar fix arbeitende Apple-Support klärte mich dann auf, dass Ihr das bestätigen müsst. Anschließend kommt dann nämlich die Meldung, dass Ihr ja schon Eigner seid und dann lädt iTunes auch das Programm herunter. Autsch.

Der iPod Touch als Spielkonsole

Euch sollte klar sein, dass sich in dem gewaltigen Sortiment kein Zelda, GTA oder Resistance versteckt. Die Spiele kosten zwischen 80 Cent und 5 Euro und bieten für dieses Geld teilweise phänomenalen Spaß. Nur in echte Konkurrenz zu den Konsolen-Handheld-Schwergewichten geht kaum etwas davon. Selbst große Namen wie Silent Hill specken hier auf Handy-Niveau ab und Apples Richtung, zumindest für den Moment, heißt relativ klar Casual.

Nicht schön, aber dafür unübersichtlich: Der App Store von iTunes.

Für die endlose Bahnfahrt oder den Zehnstunden-Interkontinental-Flug machen sich PSP und DS sicher besser. Die U-Bahnfahrt oder das Warten auf den Bus lässt sich jedoch perfekt mit iPod und iPhone überbrücken. Die Spiele starten sofort, fast jedes speichert ständig und viele zeigen sich sogar im Rahmen der Möglichkeiten fantastisch und innovativ, nicht zuletzt dank Touchscreen. Und man sollte nicht vergessen, dass sie im Vergleich zu „echten“ Spielen fast nichts kosten.

Was man ebenfalls nicht vergessen sollte, ist das Image von Apple als hippes Gerät erfolgreicher und bevorzugt schöner Menschen. Hier wird eine Zielgruppe angesprochen, die niemals ein „Kinderspielzeug“ wie DS oder PSP anfassen würden, egal was Sony mit seiner Mini-Multimedia-Station anstellt. Mit einem iPod gibt es kein solches Image-Problem, aber für den Moment auch wenig Marktchancen für Hardcore-Game-Entwicklung.

Ich betrachte den iPod als universelle Rundumergänzung. Die Spiele taugen in vielen Fällen durchaus was – wie Ihr in Teil 2 dieses Auftakt-Features sehen werdet – und als alles-könnendes-Zweitgerät macht es sich wunderbar. Für eine nächtelange Session fern von Zuhause wäre mit einer der beiden „echten“ Handhelds lieber, für den kurzen Snack zwischendurch bietet sich der iPod als rundum gelungene Alternative an.

Ab sofort werden wir Euch in unregelmäßigen Abständen mit kleinen Roundups zu den verfügbaren Apple iPod & iPhone-Spielen versorgen. Der erste startet bereits diesen Freitag!

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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