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Assassin's Creed Director's Cut Edition

Von wegen...

Ganz ähnlich wird es den Besitzern von alterschwachen PCs ergehen. Das optische Meisterwerk verlangt astronomische Hardware-Voraussetzungen, um auf das gleiche Niveau der Konsolen zu kommen. Mit unserem Testsystem (Athlon 64 X2 4200+, Radeon 1950 XT, 2 Gigabyte RAM) erreichten wir nur mit einigen Abstrichen eine spielbare Geschwindigkeit – Tuning Guide folgt.

Mehr als 23-35 Frames waren aber auch mit reduzierten Details nicht zu erreichen, die dank der Third-Person-Perspektive aber noch recht gut spielbar waren. Nur wer zu Hause eine einigermaßen aktuelle Kiste mit Core 2 Duo und einer 8800GT stehen hat, kann die Konsolen-Fassung im Regal belassen.

Mit einem High-End-System sieht Assassin's Creed im Gegenzug aber wirklich fantastisch aus, wie wir in einem zweiten Test feststellen konnten. Mit seiner gigantischen Weitsicht, den riesigen Städten und den geschmeidigen Animationen muss es sich auch vor Grafik-Monstern wie Crysis oder Call of Duty 4 nicht verstecken.

Vor allem beim Thema Design und Produktqualität ist den Entwicklern ein echtes Schmuckstück gelungen. Besonders erfreulich ist dabei das unverbrauchte Szenario. Statt wieder einmal gegen Aliens, Terroristen oder Nazis in den Krieg zu ziehen, liefert Euch das mittelalterliche Morgenland jede Menge optische Highlights.

Egal ob Akkon mit seiner europäischen Architektur und gewaltigen Kathedrale, Damaskus mit seine spiegelnden Kuppeldächern und beeindruckenden Minaretten oder Jerusalem mit seinem multikulturellen Anstrich - auf dem PC gab es schon lange nichts Vergleichbares mehr.

Bei solch einem Anblick hüpft das Herz und sinkt die Framerate.

Wenn Ihr flinken Schrittes über die Dächer hüpft, von einem Aussichtspunkt das gewaltige Häusermeer bestaunt oder in der gleißenden Sonne durch das Königreich reitet, entfaltet die Atmosphäre ihre ganze Pracht und rückt die Gameplay-Mängel zumindest für ein paar Augenblicke in den Hintergrund.

Überraschend gut auch die Steuerung: Ist man ja sonst so einiges bei PC-Portierungen gewohnt, funktioniert die Kombination Maus-Keyboard mit ein wenig Übung sogar besser als ein Joypad. Während Ihr mit der Maus den Blickwinkel lenkt, manövriert Ihr Altair mit den WASD-Tasten durch die Straßen, Gassen und Dächer. Um das voll besetzte Joypad zu ersetzen, fungiert der rechte Mausknopf als eine Art Umschalttaste, die zusammen mit der Leertaste, F und Shift nach einer halben Stunde Spielzeit kaum noch Probleme bereitet.

Ihr könnt natürlich auch ein Joypad verwenden und die Tastenbelegung umstellen. Der Titel ist damit meilenweit von Katastrophen wie der PC-Version von Resident Evil 4 entfernt. Lediglich der Zwang, 16:9 Auflösungen nutzen zu müssen, wird die Besitzer von älteren 4:3-Bildschirmen sauer aufstoßen.

Mit den Maustasten wird gekämpft und gekontert.

Die PC-Fassung von Assassin's Creed ist weit davon entfernt, einen anderen, besseren Blickwinkel zu liefern. Die vier neuen Nebenmissionen und Detailverbesserungen ändern nichts an dem zum Teil verkorksten Gameplay. Der Versuch, mit den frischen Aufträgen mehr Abwechslung in den Verlauf zu wuchten, ist somit eher mäßig gelungen. Ubisoft Montreal hat nicht die Ursache bekämpft, sondern nur die Symptome behandelt. Wer den Titel also vorher nicht mochte, wird auch jetzt genug Gründe finden, ihn in die nächste Tonne zu treten.

Doch es gibt noch Spieler wie mich. Eben jene, die sich von Atmosphäre, Grafik, Steuerung und einem prächtigen Szenario einfangen lassen und so über die Gameplay-Mängel gnädig hinweg sehen. Gerade wenn Ihr Assassin's Creed nur für ein paar Stunden pro Tag spielt und Ihr, wie meine Wenigkeit, nichts gegen relativ monotone Handlungsabläufe habt, werdet Ihr mit einem entsprechend leistungsfähigen Rechner mit einem einmaligen, atmosphärischen Spielerlebnis belohnt. Deshalb, nur deshalb, kann ich der PC-Fassung dank der guten Umsetzung und trotz der Marketing-Lüge gerade noch so eine 8 verpassen.

Der Director's Cut ist nur für den PC erhältlich. Die normale Fassung gibt es auch für die Xbox 360 und die PS3.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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