Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Blazing Angels: Squadrons of WWII

Im Blindflug?

Vor knapp einem Jahr erschien Blazing Angels - Squadrons of WWII - eine Arcade-Flugsimulation - bereits für die Xbox 360. Wie so viele Titel des PlayStation 3-Launch-Pakets wurde auch dieser nochmal neu aufgelegt. Oder besser gesagt: portiert. Denn es handelt sich fast um 1:1-Umsetzung. Zwar wurden einige spezielle Features hinzugefügt, wie die Sixaxis-Steuerung, zwei neue Missionen, neue Flugzeuge und ein neuer MP-Modus. Spieltechnisch gibt es bei der PS3-Version von Blazing Angels darüber hinaus jedoch nur marginale Änderungen.

Flugsicherheit geht vor!

Tower, wo ist das Flugfeld?

Bevor wir den Gameplay-Motor der Kampfflieger anwerfen, unterziehen wir die wichtigsten Spielelemente pflichtbewusst einem Funktionscheck: Nach wie vor schlüpft Ihr in die Rolle eines US-Piloten, der im Zweiten Weltkrieg an verschiedenen Orten der Welt gegen die Nazis antrifft - Check! Ihr absolviert dabei eine Kampagne, in der jede Mission in verschiedene Abschnitte aufgeteilt ist und eine Angriffswelle nach der anderen folgt - Check! Die Missionen sind relativ abwechslunsgreich gestaltet, so kämpft Ihr nicht nur gegen feindliche Flieger über Großbritannien, sondern bombardiert auch Artilleriestellungen und Infanterie in Nordafrika, versenkt feindliche Schlachtschiffe im Pazifik und nehmt natürlich auch an dem Gemetzel um Pearl Harbor teil - Check! Ihr seid wie gehabt der Chef eines kleinen Geschwaders aus drei Teammitgliedern (daher Squadron), denen Ihr rudimentäre Befehle wie Deckung, Angriff oder sogar "Reparieren" geben könnt - Check!

Nachdem diese wichtigen Flugparameter geklärt sind, können wir nun den Gameplay-Motor anlassen und Kurs auf die Details der PlayStation 3-Version nehmen. Die vielleicht wichtigste Neuerung ist der Einsatz des Sixaxis-Controllers als alternative Steuerungsmöglichkeit der Jagdflieger. Anstatt den linken und rechten Stick des Pads für das Handling der Vehikel zu verwenden, manipuliert Ihr, ähnlich wie bei der Wii, mit Auf- und Ab, bzw. Links-Rechts-Bewegungen die Flugrichtung. Das funktioniert in eher ruhigen Flugphasen recht gut und die Flugzeuge reagieren dabei absolut präzise und ohne Verzögerung auf Eure Steuerbefehle. Allerdings wird es in den hektischen Luftgefechten schon ziemlich kompliziert, alle Manöver mit der so genannten "Tilt"-Steuerung auszuführen, dabei die feindlichen Flugzeuge im Visier zu behalten und dann nicht noch abzustürzen.

Ohne Instrumente droht Absturz!

Am Steuerknüppel sollte man in dieser Situation lieber eiskalt sein ...

Das wird vor allem durch den Umstand stark erschwert, dass kein Höhenmesser eingeblendet wird, an dem man seinen derzeitigen Flugstatus im Verhältnis zur Umgebung ablesen könnte. Vor allem, wenn Ihr die durchaus sehr nützliche Verfolgerkamera einsetzt, verliert Ihr schnell dir Orientierung, da Euer Flieger in dieser Phase auf den Feind ausgerichtet ist. Die Folge sind natürlich Bruchlandungen und frustrierende Spielerfahrungen. Wenig hilfreich sind zudem die farblichen Markierungen auf dem Bildschirm, die Freunde von Feinden unterscheiden und wichtige Ziele von Zweitrangingen differenzieren sollen. Die blassen Farben im Chaos der Luftgefechte auseinander zu halten, ist oft kaum möglich. Inhaltlich wurden an der PS3-Version davon abgesehen lediglich Detail-Änderungen vorgenommen.

Beispielsweise die Vertonung. Diese wurde nicht nur völlig überarbeitet, auch Euer Alter Ego hat nun eine Stimme bekommen - und gebraucht diese teilweise uferlos. Besonders in den Epilogen der Missionen labert der gute Mann einfach viel zu lange und Ihr fliegt als Resultat minutenlang sinnlos in der Gegend rum. Atmosphärisch hat sich das Spiel dadurch jedenfalls nicht weiterentwickelt.

Heiße Luftschlachten über London sind erst der Anfang!

Dass man mit jeder abgeschlossenen Mission neue Flugzeuge freischalten kann, war auch bei der Xbox 360-Fassung Teil des Spiels. Diesmal gibt's zehn zusätzliche Modelle - kein wirklicher Mehrwert. Aufgerüstet wurde zudem im Mehrspieler-Modus, in dem nach wie vor bis zu 16 Spielern gleichzeitig die Steuerknüppel bedienen. Neben schon bekannten Solo-Modi wie Luftkampf und Fuchsjagd oder Team-Modi wie Kamikaze und Bombardement, gipfelt die PS3-Fassung im neuen Staffel-Modus "Angriff", wo beide Teams die jeweils gegnerischen Basen vernichten. Das klingt alles nett, hat aber nur leider einen großen Haken: Derzeit sind so gut wie keine Spieler online. Wenn tatsächlich einmal über die rudimentäre Matchmaking-Lobby Partien zustande kommen, nehmen meist kaum mehr als ein halbes Dutzend Spieler daran teil, schon gar nicht 16. Dafür kann das Spiel zwar nichts, der Motivation ist das trotzdem nicht zuträglich.

Optisch tun sich im Vergleich zur Xbox 360-Fassung praktisch keine Unterschiede auf. Allerdings erscheint bei der PS3 die Framerate bei den zig gleichzeitig dargestellten Einheiten im Luftkampf und massig Explosionen stabiler zu sein. Ruckler waren, wenn überhaupt, nur dann zu beobachten, wenn man genau durch Explosionen hindurch flog.

Blazing Angels bietet eine solide Arcade-Flugsimulation vor dem schon ziemlich verbrauchten Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Technisch leisten sich die Entwickler auch bei der PlayStation 3 keinen Lapsus, andererseits ist das Gebotene nicht wirklich bahnbrechend. Derzeit profitiert das Spiel von seiner Stellung als einzige Flugsimulation für die PS3. Aber auch wenn man sich sichtbar bemüht hat, die Missionen abwechslungsreich zu gestalten, stellt sich nach der x-ten Luftschlacht doch irgendwann Monotonie ein. Da macht, wenn vielleicht nicht direkt vergleichbar, die Kriegssimulation Battlestations: Midway (leider nur auf PC und Xbox 360 erhältlich) auf Dauer mehr Spaß. Wer an Fliegerspielen nicht vorbei kommt, sollte den "Flammenden Engeln" aber trotzdem eine Chance geben.

6 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Blazing Angels: Squadrons of WWII

PS3, Xbox 360, Nintendo Wii, Xbox, PC

Verwandte Themen
Über den Autor

Nedzad Hurabasic

Contributor

Kommentare