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Castlevania: Rondo of Blood, Elemental Masters

….Ogre Battle 64, Muscle March

Nach langem Darben verwöhnte Nintendo die Virtual-Console-Fans in den letzten Wochen wieder mit ein paar feinen Klassikern, die zuvor nur mutigen Importeuren mit großem Geldbeutel vorbehalten waren. Und damit nicht genug, auch für WiiWare und DSiWare sind wieder ein paar interessante Titel erschienen. Folgende Titel haben wir uns zur näheren Betrachtung herausgepickt.

Ogre Battle 64: Person of Lordly Caliber

Denkt man an Konsolen-Strategie aus Japan, hat man meist automatisch ein Bild im Kopf – kleine SD-Sprites werden rundenweise über eine isometrische Karte gezogen. Disgaea, Final Fantasy Tactics und Vandal Hearts lassen grüßen. Aber es geht auch ganz anders, wie die Virtual Console-Fassung des unter Kennern hoch gehandelten und bisher nicht in Europa erschienenen N64-Titels Ogre Battle 64 aus dem Jahre 1999 zeigt.

Die Schlachten laufen hier in Echtzeit ab, können aber jederzeit unterbrochen werden. Anstatt einzelne Kämpfer zu befehligen, jagt ihr ganze Truppenverbände durch die Gegend. Ziel ist es jeweils, die zahlreichen Städte und Festungen der Karte zu besetzen. In diesen groß angelegten Schlachten ist ein genauer Überblick am wichtigsten. Welche Einheit steht wo, wie erschöpft ist eine Truppe vom Marsch, zu welcher Tageszeit greife ich am besten an... Die eigentlichen Kämpfe finden in einem RPG-typischen separaten Kampfbildschirm statt, ihr greift dann nur indirekt ein und gebt grobe Ziele vor: nehmt euch den Anführer zur Brust oder attackiert die schwächste Einheit zuerst.

Dank besser Bildausgabe ist Ogre Battle 64 auf der Wii schärfer und schöner als auf N64.

Zwischen den Missionen geht es ans ausgedehnte Mikro-Management. Ihr könnt jeden einzelnen eurer vielen, vielen Soldaten individuell ausrüsten, seine Klasse wechseln und die Aufstellung einer Einheit ändern. Der Standort einer Figur in der Kampf-Formation entscheidet über die möglichen Kampfaktionen – ein wahres Fest für Perfektionisten.

Zwischen den langen, anspruchsvollen Missionen (die ihr zum Glück dank Quicksave jederzeit unterbrechen könnt), folgt ihr der komplexen und spannenden Handlung. Die Qualität kommt auch hier nicht von ungefähr, nicht umsonst schluckte Square Enix das Entwicklerstudio Quest und ließ die kreative Truppe dann bis heute gefeierte PSone-Hits wie Final Fantasy Tactics und Vagrant Story programmieren.

Auch wenn die gerenderten Hintergründe und Sprites heute wie damals keine Begeisterungsstürme hervorrufen, ist Ogre Battle 64 doch weitaus besser gealtert als manch anderer N64-Titel. Mit seiner perfekten Balance, dem bis heute fast einzigartigen Spielprinzip und dem stimmungsvollen Drumherum platziert sich Ogre Battle 64 ganz oben auf der Liste von Nintendos Pflicht-Downloads. Die US-Version wird heute aufgrund einer damals sehr niedrigen Auflage auf dem Gebrauchtmarkt für schmerzhaft hohe Beträge gehandelt und läuft nur auf einer Import-Konsole ohne Probleme, da ist der Download eindeutig die attraktivere Alternative.

Elemental Masters

Das Rezept ist einfach, aber clever: Man nehme das RPG-Gerüst eines Puzzle Quest und vermische es mit einem Karten-Kampfsystem, das an das beliebte Triple Triad aus Final Fantasy VIII erinnert – fertig ist ein komplexes und anspruchsvolles DSiWare-Abenteuer.

Auf einer Landkarte zieht ihr von Ort zu Ort, auf der ihr der Handlung um die namensgebenden Elemental Masters und den fiesen Darok verfolgt. Trefft ihr dabei auf Gegner, tragt ihr den Kampf per Spielkarten aus. Zuvor gilt es aber, aus eurem Kartenvorrat ein ausgeglichenes Deck zusammen zu stellen. Das spielt ihr dann auf 3x3 Feldern aus.

Jede Karte hat vier Zahlenwerte, die Angriff und Verteidigung nach oben, unten, links und rechts markieren. Ist euer Wert beim Anlegen höher als der der gegnerischen Karte, dann nimmt sie eure Farbe an. Wer am Ende mehr Karten auf dem Spielfeld hat, ist der Sieger.

Zu diesen simplen Grundregeln kommen noch ein handvoll Sonderregeln und ein paar magische Fähigkeiten, so dass die Motivation auch langfristig anhält. Mit seiner erdigen Farbwahl, den klassischen Charakter-Designs und der angemessen schrammeligen Musik trifft Elemental Masters souverän den Geschmack westlicher Fantasy-Fans.

Bevor sich bei denen aber richtiger Spielspaß einstellt, sind doch ein paar Trainingsrunden im freien Modus nötig. Da das Spiel auf umfangreiche Tutorials verzichtet, solltet ihr zunächst ein paar Probematches wagen, um euch mit dem Spielsystem vertraut zu machen. Wisst ihr aber erst einmal wie der Hase läuft, dann bekommt ihr für lockere 8 Euro eine ganze Menge Spielspaß geboten.

Ogre Battle 64 ist für umgerechnet 12 Euro im Wii-Store erhältlich, Elemental Masters für ca. 8 Euro im DsiWare-Store.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Elemental Masters

Nintendo DS

Muscle March

Nintendo Wii

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Thomas Nickel Avatar

Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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