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Das war 2007 - der Jahresrückblick

Der Schnee von Gestern

Sinnfrage des Jahres

Denken wir einmal ganz scharf nach: Was ist der Sinn einer Demo-Version? Manch einer mag sagen, es sei eine Chance für Spieler, sich vor dem etwaigen Kauf selbst einen Eindruck von einem Titel zu verschaffen. Wenn wir realistisch sind, ist es aber eher eine Chance für den Publisher, seinen Titel ohne großen Aufwand zu bewerben und den Kunden schmackhaft zu machen. Auf dem PC ist das schon seit Ewigkeiten so, auf Konsolen wurde es erst in dieser Generation eingeführt und es funktionierte gut. Anfangs. Bis Microsoft auf die Idee kam, Demos (und andere Inhalte) für mindestens eine Woche exklusiv seinen zahlenden Kunden zur Verfügung zu stellen - um denen "entgegen zu kommen", versteht sich.

Nur: Wartet der Silber-Pöbel wirklich brav eine Woche? Oder hat er die Demos dann längst vergessen? Bei absoluten Toptiteln sicher nicht, aber bei der Kategorie "Könnte man angucken" wohl schon. Mal gucken also, wie lange es dauert, bis das Konzept kippt.

Ankündigung des Jahres

Es ist schon lustig, wie manche Spiele zu verbergen versuchen, was sie tatsächlich sind. Dead or Alive Xtreme versteht sich selbstverständlich als Sporttitel und ein Stranglehold lebt von seiner spannenden Story. Klar. Da ist es erfreulich, wenn jemand aus der Reihe tanzt und das Kind ganz einfach beim Namen nennt. Wie Sierra mit Wet zum Beispiel.

In dem werdet Ihr nämlich eine attraktive Söldnerin spielen, die enorm beweglich ist, ganz toll kämpft und auch kein Problem damit hat, dabei ein bisschen nass zu werden. Dass Wet ein Third-Person-Shooter und die Protagonistin somit stets im Bild bleibt, ist da nur logisch. Aber immerhin macht man keinen Hehl daraus.

Anti-Trend des Jahres

Es hätte so schön sein können: Die besten PC-Spiele aus den frühen 90er-Jahren noch einmal auf dem Nintendo DS erleben - in neuer Form und alter Stärke. Doch es hat nicht sollen sein, denn so ziemlich jede Umsetzung eines Klassikers war eine mittelschwere Enttäuschung. Zeigten sich bei Sim City überwiegend konzeptionelle Schwächen, waren Myst und Die Siedler aus technischer Sicht die reinste Katastrophe.

Ende in Sicht? Von wegen: Populous ist bereits angekündigt, weitere Titel werden zweifellos folgen. Aber vielleicht haben Entwickler und Publisher ja aus den Fehlern gelernt. Vielleicht.

Das stärkste Line-Up des Jahres

Jetzt folgte etwas, womit Ihr an dieser Stelle vermutlich überhaupt nicht rechnet: Ein ganz ernst gemeintes Lob von mir. Und das auch noch für die Xbox 360. Aber was soll man machen, die mit Abstand meisten Topspiele gab es in diesem Jahr schlicht und ergreifend für Microsofts Konsole. Von BioShock, über Project Gotham Racing 4 und Halo 3 bis hin zu Mass Effect - wer die ganz großen Hypetitel 2007 spielen wollte, kam um eine Xbox 360 nicht herum.

Der eine oder andere mag das verwunderlich finden, aber im Grunde ist es nur logisch: Gegenüber Wii sowie PlayStation 3 hat die Konsole ein wichtiges Jahr Vorsprung, hinzu kam das unverständliche Schwächeln des Nintendo DS. Was macht Nintendo eigentlich mit den ganzen Einnahmen von DS und Wii? Spiele entwickeln offenbar nicht. Okay, anderes Thema.

Nicht die Innovation des Jahres

Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle das einfallsreichste Spiel, die wichtigste Innovation küren. Aber, als ich so meinen Blick über die Spiele dieses Jahres schweifen ließ, fiel mir auf: Es gab ganz einfach keine nennenswerte. Selbst das hoch gelobte BioShock fußt auf einem Gameplay, das man so ähnlich bereits vor zig Jahren gesehen hat. Also wandeln wir die Auszeichnung um in "Tolle Idee, jetzt macht ein Spiel daraus!".

Und der Sieger dieser Kategorie hört auf den Namen Crayon Physics Deluxe, das bisher nicht viel mehr als eine Tech-Demo ist. Werden könnte es eines Tages eine Art Puzzlespiel, in dem Ihr beliebige Objekte zeichnet, die sich physikalisch korrekt verhalten, um einen Ball in ein Ziel zu befördern. Guckt Euch das Video an und sagt mir dann, dass es nicht perfekt für Wii oder DS geeignet wäre!

Liebling des Jahres

Den ganz großen Gewinner konnte man in diesem Jahr leider nicht ausmachen, deshalb gibt es gleich mehrere Preisträger, die sich mit dem begehrten Award schmücken dürfen: Freuen können sich nahezu alle Third-Party-Publisher, die in den vergangenen zwölf Monaten etwas für Nintendos Wii herausgebracht haben. Herausragend waren dabei insbesondere Kreativität und Mut zur Innovation sowie das großartige Verständnis der Plattform und ihrer Zielgruppe.

Hits wie Boogie, Prince of Persia: Rival Swords oder auch Pirates of the Caribbean werden wir so schnell sicher nicht vergessen. Und das Beste ist: Im nächsten Jahr kann es so weitergehen. Midways Cruis'n allein hat absolutes Potential zur Perfektion. Da freut man sich doch!

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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