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'Die Silbermedaille ging nach München'

BIU-Geschäftsführer Olaf Wolters im Interview

Eurogamer Wie sieht es mit dem Thema Jugendschutz aus? Vorhin haben sie erwähnt, dass sie die bisherige GC Family integrieren möchten. Ist dies angesichts der unterschiedlichen Alterskennzeichnungen nicht schwierig?
Olaf Wolters

Ja, wir haben dazu schon ein Konzept in der Schublade, aber wir wollen das natürlich noch nicht detailliert kommunizieren, dazu ist es noch zu früh. Vieles wird aber so weiter gemacht wie bisher. Beim Thema GC Family muss man natürlich noch viel stärker investieren und vor allem integrieren. Wir möchten bei unserer Messe noch deutlicher das Thema Familie in den Mittelpunkt stellen. Wir müssen aber abwarten, wie viel Erwachseneninhalte wir haben werden und wer diese anbietet.

Vielleicht macht es Sinn, die erwachsenen Themen getrennt aufzustellen, was im Klartext vielleicht auch zwei Stände für einen Publisher bedeuten könnte. Schon jetzt hatten ja einige Publisher sowohl auf der GC Family als auch auf der normalen Fläche einen Stand. Das könnte in Zukunft weiter ausgebaut werden. Doch das sind nur erste Ideen. Je nach Entwicklung in der Branche müssen wir hier aber unsere Strategie anpassen.

Eurogamer Intern kam bei uns mehrfach die Frage auf, wie denn genau die Entscheidung zum Umzug gefällt wurde? War es eher der Verband oder die Publisher, die hier einen Umzug wollten?
Olaf Wolters

Der Vertrag mit der Messe Leipzig läuft 2009 aus, also mussten wir uns gemeinsam überlegen, was danach passiert. Vor allem die Mitglieds-Unternehmen hatten eine Entscheidung zu fällen, da sie ja viel Geld investieren müssen. Deswegen baten wir die Mitglieder dies erst einmal intern zu besprechen, wo sie genau hin wollen. Das Resultat war natürlich erst einmal unübersichtlich. Als Ergebnis konnte man aber heraus kristallisieren, dass wir bei einer stärkeren Internationalisierung umziehen müssen. Wenn wir dies nicht gewollt hätten, wären wir in Leipzig geblieben.

Unser Problem mit der Messe Leipzig war aber, dass sie den internationalen Anspruch von Anfang an hatten, während wir erst einmal eine regionale Messe machen wollten. Deswegen haben wir versucht, die Messe Leipzig erst einmal zu bremsen – was aber nur bis zu einem gewissen Punkt möglich war. Uns hat im ersten Moment nur der nationale Markt interessiert, wir haben die Games Convention – im Gegensatz zur Leipziger Messe – nie als europäische Leitmesse bezeichnet. Diese Entscheidung ist erst jetzt von allen Mitgliedern gemeinsam gefällt worden.

Eurogamer Electronic Arts hat also trotz der Nähe zu ihrem Deutschland-Hauptquartier nichts mit der Entscheidung für einen Umzug nach Köln zu tun?
Olaf Wolters

Obwohl es Gerüchte gab, dass da Electronic Arts seine Finger mit im Spiel gehabt hätte, war es der Kölner Zentrale eigentlich relativ egal. Wir hatten zum Beispiel auch einige Mitglieder, die in Frankfurt sitzen, aber bewusst nicht dorthin wollten. Sie erhoffen sich von einem anderen Standort einfach Impulse. Außerdem besitzt ja Electronic Arts in unserem Gremium auch nur eine Stimme.

Eurogamer Gab es so etwas wie einen zweiten Platz?
Olaf Wolters

Die 'Silbermedaille' ging nach München.

Eurogamer Wie geht es jetzt weiter? Stellen sie sich auf Konflikte mit der Leipziger Messe ein?
Olaf Wolters

Wir wollen erst einmal die GC 2008 erfolgreich über die Bühne bringen und müssen abwarten was die Messe Leipzig zu 2009 sagt. Gleichzeitig beginnen wir unser Planungen und sind sehr zuversichtlich, dass wir damit einen Erfolg landen werden. Wir haben schließlich einen wichtigen Teil der deutschen Branche hinter uns. Falls sich Leipzig dazu entscheiden sollte, selbst eine Veranstaltung zu machen, gehen wir davon aus, dass ein Großteil der Branche trotzdem zu uns kommt. Ob es daneben noch Inhalte gibt, die man zeigen könnte, kann ich so noch nicht sagen. Wir denken aber, dass sich vor allem die Presse und der Handel für unsere Lösung entscheiden würde.

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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