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Technik-Vergleich: Dead Space 2

Die drei Versionen im Vergleich

Unser i7-Spiele-PC hat kürzlich ein vorübergehendes Downgrade erfahren. Statt der üblichen NVIDIA GTX 480 steckt derzeit eine etwas bescheidenere ASUS 9800 GTX im Rechner. Eine alte Karte, beschränkt auf DX10 und mit Leichtigkeit für 60 bis 70 Pfund auf Ebay zu haben. Angesichts der Sprünge, die die GPUs in letzter Zeit gemacht haben, ist es schon verlockend, eine stärkere Karte zu probieren. Aber stattdessen dachten wir uns, wir drehen mit Dead Space 2 einmal eine Runde über das "Lower-End" des Hardware-Spektrums. Die Performance der Karte ist ziemlich genau das, was man "Einsteiger-Equipment für Enthusiasten" nennen könnte.

Die Resultate waren interessant. Auf der absoluten Maximaleinstellung bei 720p mit angeschaltetem V-Sync bekamen wir eine Performance, die ziemlich genau der auf den Konsolen entsprach. Solide 30 FPS. Die 9800 GTX kennt natürlich keine DX11-Funktionalität, aber das scheint hier kein Problem zu sein, da der Dead-Space-2-Renderer anscheinend nur DX9 unterstützt.

Hier ein vergleich, wie das Spiel auf diesen Einstellungen im Vergleich mit der Xbox 360 und der PlayStation 3 aussieht. Die Konsolenspiele sind effektiv identisch und man kann durchaus behaupten, dass die PC-Version diesem Beispiel folgt.

Eine Reihe Vollbild- und Splitscreen-Vergleichsbilder aller drei Formate. Klickt den Vollbild-Button für 720p oder klickt den Link unten für ein größeres Fenster.

Die Ähnlichkeit der PC-Version auf maximalen Einstellungen zu den Konsolen-Fassungen ist bei gleicher Auflösung beinahe unheimlich. Und trotz einiger kleiner hochwertigerer Elemente, wie etwa der Schatten, herrscht der allgemeine Eindruck vor, dass die Einstellungen auf dem PC eher dazu dienen, Details zugunsten des Tempos opfern zu können anstatt denen eine reichhaltigere Grafik zu bieten, die mehr Geld in ihre Hardware investiert haben.

Seltsamerweise scheint das eingeschaltete V-Sync die Bildrate zu limitieren. Was wir auf der 9800 GTX sahen, waren ziemlich durchgängige 30 FPS mit nur gelegentlichen, belanglosen Einbrüchen. Wir befürworten diese Idee einer beschränkten Bildrate (scheinbar ein Ansatz unter dem Motto "wenn es nicht mit 60 läuft, beschränkt sie auf 30") und passten unsere Einstellungen so an, dass der Titel bei vollen 1080p und in maximalen Qualitätseinstellungen lief. Es gab einige Absacker in der Bildrate mehr, wodurch die Bildrate nicht mehr ganz so solide wirkte wie auf den Konsolen. Aber das Spiel war immer noch äußerst gut spielbar und die höhere Auflösung kann stellenweise eine echte Offenbarung sein.

Ein schneller Blick auf die Einstellungen verrät, dass das Spiel gerne auch in 60 Hz und sogar 120 Hz läuft, wenn man denn will, weshalb wir die 9800 GTX pflichtbewusst aus dem Rechner nahmen und sie durch eine brandneue, frisch ausgepackte GTX 580 ersetzten – der neueste Schrei von NVIDIA. Keine Probleme hier, das Spiel mit höheren Bildraten zum Laufen zu bringen und das 30-FPS-Cap zu übertreffen. Gleichzeitig fiel die Verbesserung der Spielbarkeit aber seltsam gering aus: Die Ansprechzeit fühlte sich nicht viel schneller an und selbst die Laufruhe des Spiels war nach dem Update nicht ganz die Offenbarung, die wir uns erhofft hatten.

Dennoch: Auch wenn der Boost bei der temporalen Auflösung zwar etwas enttäuscht, herrscht wenig Zweifel daran, dass die Möglichkeit, sich auf dem PC von der 720p-Zielauflösung der Konsolen zu befreien, ein gewaltiger Bonus ist. Obwohl der Großteil der Grafiken offenbar am besten für 720p geeignet ist, sehen die Texturen und Modelle auch in der höheren Auflösung noch relativ gut aus. Und der gesteigerte Pixel-Count macht den Licht- und Schatten-Einsatz noch spektakulärer als auf der Konsole. Das mag etwas sein, das sich auf normalen Vergleichsbildern nicht so sehr vermitteln lässt. Dennoch haben wir eine Vergleichsgalerie zwischen hochskalierten 360-Grafiken und nativem 1080p auf dem PC für euch zusammengestellt.

In der höheren Auflösung gibt es immer noch Aliasing-Probleme, aber die Tatsache, dass "teh jaggies" sehr viel kleiner sind, hilft dem Look des Spiels eindeutig. Seltsam, dass die Erweiterten Einstellungen der PC-Version zwar eine Anti-Aliasing-Option anbieten, diese, ähnlich wie in Medal of Honor, aber keinen großen Unterschied zu machen scheint (all diese Bilder der Vergleichsgalerie sind scheinbar mit angeschaltetem AA entstanden).

Auf Standbildern sieht die hochskalierte 360-Version aus, als wäre sie ziemlich nan an dem PC-Spiel in nativem 1080p. In Bewegung jedoch macht der verbesserte Detailgrad wirklich einen großen, großen Unterschied.

Von außen betrachtet kann man sich über die PC-Version kaum beschweren. Dead Space 2 als Erlebnis ist genauso gut wie auf den Konsolen. Und die entscheidende Möglichkeit, das Spiel in sehr viel höherer Auflösung zu zocken, stellt einen spürbaren und begehrenswerten Bonus dar. Und zwar einen, für den man nicht einmal ein Monster von einer Grafikkarte braucht, um den Titel in 1080p laufen zu lassen. Am besten ist jedoch, dass PC-User nicht einmal die üblichen drei bis sechs Monate darauf warten müssen, dass das Spiel auch für ihre Hardware herauskommt, wie das mit vielen anderen Cross-Plattform-Titeln der Fall ist.

Negativ ist dagegen, dass die PC-User DLC-Updates verpassen werden. Unsere Kopie von Dead Space 2 lief über Steam. Und wenn man das Spiel über die Library des Dienstes anwirft, bekommt man direkt die schlechte Nachricht, dass die PC-Version nur beschränkt Download-Erweiterungen erhalten wird. Ein Ärgernis, das zudem irgendwo nur schwer zu rechtfertigen ist: Visceral betreibt ganz klar ein Entwicklungssystem, das darauf abzielt, Inhalte auf gleiche Art und Weise auf allen drei Plattformen zum Laufen zu bringen. Welche zusätzlichen Kosten können da schon entstehen, die das Testen und Integrieren des DLC auf dem PC so unwirtschaftlich machen würden? Das scheint mir unwahrscheinlich.

Das ist aber der einzige dunkle Fleck auf einer ansonsten fehlerfreien Produktion. Es ist eines dieser seltenen Spiele, die unsere Vergleichstests mit vollendeter Leichtigkeit hinter sich bringen. Damit gehört es in eine Reihe mit Need for Speed: Hot Pursuit, wenn es darum geht, den State-of-the-Art voranzutreiben und gleichzeitig ein identisches Spielerlebnis auf beiden Konsolen zu liefern. Dead Space 2 schafft es sogar, sich knapp an Criterions Meisterstück vorbeizuschieben, weil in seiner PC-Version weniger Unterschiede zu erkennen waren.

Wichtiger aber ist, wie auch Kristians 9/10 im Dead-Space-2-Test zeigt, dass Viscerals Jüngstes schlicht ein sensationeller Titel ist. Ein wundervolles Beispiel dafür, wie die Fortschritte bei der Rendering-Technologie direkt dazu beitragen, das Spielerlebnis zu verbessern.

Es ist ohne Zweifel ein Pflichtkauf auf jeder der drei Plattformen, aber wenn man die entsprechende Hardware hat, findet man in der PC-Version bei höheren Auflösungen ganz klar die am besten aussehende Fassung. Das ist ein Vorteil, der nur durch die Tatsache etwas geschmälert wird, dass den Heimcomputern nicht der komplette Zusatzcontent der Konsolen-Versionen blüht. Letztere sind hingegen so nah beieinander, dass sie kaum etwas trennt.

Kaum. Während auf dem Papier die Geschichte mit dem Disc-Wechsel für die PlayStation 3 spricht, wird die kurze Pause in der Praxis niemanden ärgern: Es ist schlicht kein Thema. Relevanter ist da schon der Sound. Dead Space 2 profitiert gewaltig, wenn man mit einer Surround-Anlage spielt. Und während der Dolby-Digital-Mix der 360-Version einfach wundervoll klingt, sollte man die Möglichkeit, auf der PS3 in unkomprimierten 5.1 oder 7.1 zu zocken, nicht übersehen. Und die kostenlose Move-Version von Dead Space: Extraction obendrauf? Bitte, gern!

In diesem artikel

Dead Space 2

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor
Richard Leadbetter Avatar

Richard Leadbetter

Technology Editor, Digital Foundry

Rich has been a games journalist since the days of 16-bit and specialises in technical analysis. He's commonly known around Eurogamer as the Blacksmith of the Future.
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