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Dr. Kawashima: Mehr Gehirn-Jogging

Betonung auf 'Mehr'

Welchen Teil Eures Körpers benutzt Ihr beim Spielen am meisten? "Na, klar:", wird jetzt wahrscheinlich fast jeder sagen, "Die Finger natürlich!" Schließlich ist nichts anstrengender als Knöpfchendrücken. An zweiter Stelle kämen vermutlich die Augen, weil man ja mitbekommen muss, was da auf dem Bildschirm überhaupt vor sich geht. Und dann - tja, dann folgt bei so vielen Titeln erst einmal lange nichts, bis uns plötzlich völlig überraschend einfällt: "Moment, das... äh... Dings! Das Gehirn! Das gibt's ja auch noch!"

Natürlich übertreibe ich, doch die Spiele, die unsere grauen Zellen auf die Probe stellen, sind ganz schön selten. Ich will nicht sagen, ganz schön selten geworden, aber sie sind auf jeden Fall ganz schön selten. Umso erstaunlicher war daher der Erfolg von Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging für den Nintendo DS, das weltweit über 10 Millionen Spieler gefunden haben soll; denn da geht es nun einmal um nichts anderes als Euren Geist. Und das ist in Teil Zwei, der den sinnvollen Namen Dr. Kawashima: Mehr Gehirn-Jogging trägt, nicht anders.

Zu Beginn des Spiels erwartet Euch ein Test, der das Alter (oder besser: den Fitnessgrad) Eures Gehirns bestimmen soll und eigentlich ganz simpel klingt, es allerdings selbstredend nicht ist: Stein, Schere, Papier. Bedeutet nichts anderes, als dass jeweils ein Bildschirm des Handhelds eine Hand darstellt, die einen dieser drei Gegenstände symbolisiert. Gleichzeitig weist Euch ein Text an, ob Ihr gewinnen oder verlieren sollt. Ist also eine flache Hand und "Verlieren Sie!" zu sehen, müsst Ihr möglichst schnell "Stein" ins Mikrofon sprechen, während bei "Gewinnen Sie!" die "Schere" gefragt wäre.

Nach 40 Runden schwirrt Euch anschließend erst einmal der Kopf und Dr. Kawashima, der japanische Wissenschaftler, der hinter dem Spiel steckt, wird Euch mitteilen, dass es um Euer Gehirn sehr, sehr schlecht steht. Zumindest, sofern Ihr kein Genie seid. Aber zum Glück gibt es Hoffnung, denn mit täglichen, nur wenigen Minuten langen Übungen lässt sich Euer eingerosteter Geist wieder auf Vordermann bringen.

Diese Übungen umfassen wie im Vorgänger in erster Linie mathematische Aufgaben, welche bei regelmäßiger Anwendung die grauen Zellen stärken sollen. Bei "Münzenzähler" müsst Ihr Wechselgeld passend herausgeben, bei "Rechenzeichen" will ein +, -, x oder : in eine Gleichung eingesetzt werden, beim "Datumsrechner" dürft Ihr die Wochentage nicht durcheinander bringen. Das Highlight ist zweifellos die Pluskette, bei der Ihr Zahlen addiert, die nach einem kurzen Augenblick durchgestrichen werden, unter Umständen aber in der nächsten Rechnung wieder auftauchen. Sprich: Ihr müsst die vergangene Aufgabe im Gedächtnis behalten, zugleich die aktuelle lösen und noch dazu verdammt schnell sein.

Musikalisch begabte Naturen dürfen sich dieses Mal auch austoben.

Doch auch wer es mit Zahlen nicht so hat, kommt auf seine Kosten: Bei "Pianospieler" drückt Ihr die Tasten eines Klaviers zum richtigen Zeitpunkt, als "Zuhörer" versucht Ihr, mehrere, übereinander gesprochene Worte zu entwirren, und bei "Wortbilder" bringt Ihr Buchstaben in die richtige Reihenfolge. Als Bonus gibt es "Bazillenjagd", eine Art Dr. Mario, und zahlreiche Sudoku-Rätsel.

Gesteuert wird all das ausschließlich über den Touchscreen, wobei die Handschrifterkennung wie schon im Vorgänger im Wesentlichen gut funktioniert. Will es mit einem Buchstaben oder einer Zahl jedoch mal nicht so recht klappen, hilft ein Blick ins Handbuch, das die korrekte Schreibweise aufzeigt.

Den Abschluss eines jeden Trainingstages stellt ein weiterer Alterstest aus insgesamt drei Übungen dar, darunter neben "Stein, Schere, Papier", ein Art Zahlen-Memory und "Minuskette", das Gegenteil der Pluskette. Habt Ihr Euch im Vergleich zu den Vortagen dann verbessert, hat der freundliche Doktor ein paar lobende Worte für Euch parat - geht es hingegen abwärts, gibt’s zum Trost immerhin einen aufmunternden Spruch.

Sämtliche Ergebnisse werden dabei selbstverständlich gespeichert und sind jederzeit in Form von High Scores und Kurvendiagrammen abrufbar, da das Spiel daraus seinen größten Reiz bezieht: Am Verfolgen der eigenen Leistung, dem Auf und Ab, bis eines Tages die magische 20 erreicht ist, das perfekte Gehirnalter. Bis zu vier Spieler finden übrigens auf einem Modul Platz, kleine Multiplayerpartien sind sogar mit bis zu sechzehn Teilnehmern möglich.

Über eines solltet Ihr Euch allerdings im Klaren sein: So gut Mehr Gehirn-Jogging auch ist, von einem echten Sequel kann man nicht sprechen. Es ist mehr eine Ergänzung zu dem altbekannten Gehirn-Jogging mit komplett neuen Aufgaben, die ein bisschen komplexer und abwechslungsreicher, dafür aber nicht mehr ganz so intuitiv sind wie im Original. Doch dadurch bleibt es trotzdem das gleiche Spiel, was der Titel ja bereits deutlich macht: Mehr, vielleicht einen Tick besser, aber nicht anders. Mit anderen Worten: Greift zu - wenn Ihr im letzten Jahr nicht schon Euer Gehirn gejoggt habt!

Dr. Kawashima: Mehr Gehirn-Jogging ist im Handel erhältlich.

8 / 10

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