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Dragon Age: Origins - Chroniken der Dunklen Brut

Seid böse

Insbesondere in TV-Serien sind „Was wäre wenn“-Szenarien oder auch Zeitschleifen immer wieder ein beliebtes Mittel, um mit den Hauptcharakteren, die ansonsten vielleicht gerade mal ein paar Kratzer abbekommen, die verrücktesten Dinge anzustellen. Bestes Beispiel dafür wären wohl die Spiegeluniversum-Folgen des Star-Trek-Universums, in denen manch eigentlich guter Charakter plötzlich auf der Seite des Bösen steht und die Helden zuweilen fallen wie die Fliegen.

Auf „Was wäre wenn“ setzt auch BioWare mit dem neuen Dragon-Age-Download-Content Chroniken der Dunklen Brut. Was wäre wohl passiert, wenn euer virtuelles Alter Ego das Beitrittsritual zu den Grauen Wächtern nicht überlebt hätte? Nun, die Antwort ist einfach: Alles geht den Bach runter. Und Chroniken der Dunklen Brut setzt, nachdem ihr den DLC eigens unter „Neues Spiel“ ausgewählt habt, bei der entscheidenden Schlacht in Denerim an.

Als Hurlock-Vorhut besteht eure Aufgabe darin, euch Stück für Stück durch mehrere, bereits aus dem Hauptspiel bekannte Viertel der Stadt voranzuarbeiten, zu morden und zu verwüsten – neue Schauplätze gibt es hier nicht. Dazu stehen euch verschiedene Begleiter zur Verfügung die ihr selbst auswählen könnt, etwa Genlocks, Kreischer oder die kräftigen Oger. Durch die Fähigkeiten „Knechten“ wählt ihr den entsprechenden Recken aus und befördert ihn somit in eure bis zu vier Monster starke Truppe.

Braucht ihr zwischendurch mal einen anderen Begleiter, was bei bestimmten Gelegenheiten zwingend erforderlich ist, richtet ihr einfach einen der Mitstreiter aus der aktuellen Gruppe hin. Einfach Knopf drücken, Ziel wählen und schon schlägt der Fiesewicht der armen Dunklen Brut beispielsweise mal eben den Kopf ab. Kein schönes Ende. Oger braucht ihr zum Beispiel gelegentlich, um Barrikaden aus dem Weg zu räumen, während der Genlock-Pionier ein noch standfesteres Tor kurzerhand in die Luft jagt.

Größtenteils unterscheiden sich die Fähigkeiten von Hurlock oder Genlock kaum, besonders spaßig ist aber speziell der Oger, der Gegner packen und in der Luft mehrmals auf sie einschlagen kann, Feinde munter rammt oder mit einem großen Gesteinsbrocken Flächenschaden anrichtet. Levelaufstiege gibt es bei der Dunklen Brut nicht, ihr könnt aber die gesammelte Ausrüstung verteilen, sofern das die jeweilige Kreatur erlaubt. Ein Oger rennt schließlich normalerweise nicht mit einem vergleichsweise winzigen Schwert durch die Gegend.

Dragon Age: Origins - Chroniken der Dunklen Brut - Trailer

Hochleveln könnt ihr euch und eure Begleiter übrigens nicht, aufgrund der Tatsache, dass ihr sie hin und wieder mal ersetzt beziehungsweise ersetzen müsst, würde das auch nicht viel Sinn machen. Stattdessen bekommt ihr die eine oder andere neue Fähigkeit dazu, indem ihr beispielsweise Soldaten tötet oder im Marktviertel zehn Zivilisten meuchelt.

Während ihr euch dann munter durch Denerim kämpft, stoßt ihr auf allerlei bekannte Charaktere. Meister Wade versorgt etwa Soldaten im Marktviertel mit neuen Waffen, nachdem ihr das bemerkt, tut er das jedoch nicht mehr lange. Zudem erledigt ihr nach und nach die eigentlichen Gruppenmitglieder des Hauptprogramms, also Wynne, Zevran und Co. Letztendlich kämpft ihr gemeinsam mit dem Erzdämon gegen die letzten verbliebenen Kämpfer unter dem Kommando von Alistair und schreibt so endgültig die Geschichte um. Schade nur, dass das Ableben der prominenten Figuren so unspektakulär in Szene gesetzt wurde. Sie fallen einfach im normalen Kampf, ein paar kurze Zwischensequenzen, in denen ihr verzweifelter Kampf deutlich herausgestellt wird, wären sicherlich eine nette Dreingabe gewesen.

Insgesamt bringt es Chroniken der Dunklen Brut bei einem Preis von 400 Microsoft Punkten auf eine Spielzeit von rund einer Stunde. Die Idee an sich ist zweifellos interessant, allerdings bleibt es auch nur bei einem kleinen Häppchen. Schade, denn dieser alternative Storyverlauf hätte grundsätzlich sicherlich Potential für ein größeres Add-On. So aber wird aus Chroniken der Dunklen Brut nur ein DLC unter vielen, den man nun nicht unbedingt besitzen muss. Lediglich dann, wenn ihr von Dragon Age nicht genug bekommen könnt oder die Schlacht um Denerim mal aus einer anderen Perspektive erleben wollt, könnt ihr zugreifen.

Dragon Age: Origins – Chroniken der Dunklen Brut ist für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 erhältlich.

5 / 10

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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