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Easter Eggs Reloaded

Die Neuzeit

Vor rund zwei Jahren um ziemlich genau diese Zeit haben wir Euch einige der besten, wichtigsten und lustigsten Eastereggs der Videospiel-Geschichte vorgestellt. Uns und Euch hat das so gut gefallen, dass wir uns gedacht haben, dass wir daraus einfach eine kleine Tradition auf eurogamer.de machen. Es sei denn, wir vergessen es nächstes Jahr, dann geht sie eben als die kürzeste Tradition aller Zeiten in die Mediengeschichte ein.

Wer vor zwei Jahren noch nicht dabei war, oder wer nach dieser virtuellen Eiersuche immer noch nicht genug hat, dem legen wir wärmstens den Vorgängerartikel ans Herz.

Während wir beim letzten Mal die meiste Zeit ziemlich tief in der Spielegeschichte gebuddelt haben, widmen wir uns 2009 den auffälligeren Eastereggs der jüngeren Vergangenheit. Wobei „jünger“ zugegebenermaßen durchaus relativ ist.

Standard mit Stil

Zuma Deluxe

In der PC-Version von Zuma Deluxe hält sich als Sahnehäubchen auf dem Azteken-Twist noch eine fliegende Untertasse versteckt. Wer mit dem Cursor von oben etwas nach unten über die einzelnen Menüpunkte fährt (wobei „Exit“ als letztes betätigt werden sollte), wird feststellen, dass ihm die Töne etwas bekannt vorkommen. Jedenfalls wenn er Unheimliche Begegnung der dritten Art gesehen hat.

“Spielt“ man die Melodie auf diese Art mehrere Male hintereinander ab, erscheint eine fliegende Untertasse neben dem Hauptmenü, die man anklicken kann. Beachtet auch die Augen des Frosches, die dem Flugobjekt folgen. Ein Klick auf das Ufo bringt Euch direkt zu den Credits, was ganz praktisch ist, wenn man zu dicke Finger hat, um das Spiel auf normalem Wege zu knacken. Eine Liste der Mitarbeiter ist zugegebenermaßen nicht das aufregendste, was man sich vorstellen kann. Das wussten wohl auch die Entwickler, weshalb der Knopf zum Verlassen des Bildschirms wohl auch mit „Whatever“ beschriftet ist.

Barbecue-Saison

Hitman: Blood Money

Die Hitman-Reihe ist schon immer prall gefüllt gewesen, mit Inside-Jokes, mehr oder weniger versteckten popkulturellen Anspielungen und Eastereggs. So voll sogar, dass man Schwierigkeiten hat, sie wirklich vom Spiel zu isolieren. Es ist einfach der schräge Humor der Dänen von IO Interactive, der das gesamte Spiel von der Basis an bis nach oben durchzieht. Und wenn jemandem etwas Lustiges oder Absurdes einfällt, dann baut er es einfach ein. Das ist auch eine Art und Weise, mit dem todernsten Business eines Auftragskillers umzugehen.

Im Auftrag „Ein neues Leben“ ist es bekannterweise ja möglich, die – gelinde gesagt – nicht gerade nette Frau des Kronzeugen durch einen „Grill-Unfall“ in Brand zu setzen. Wenn man es richtig macht, geht das aber so weit, dass die versammelte Schar an FBI-Bodyguards freudig die Laola macht anstatt dem nymphomanen Cocktail-Gulli bei seinem Wärme-Problem zur Hand zu gehen.

Nehmt als FBI-Mann verkleidet das erste Feuerzeugbenzin an Euch, erleichtert dann den Pool-Boy im Gartenhäuschen um seine Verkleidung und findet das zweite Benzinfläschchen, bevor Ihr mit der Dame des Hauses „nach oben“ geht. Sobald die sich zum Schlafen hingelegt hat, stiehlt ihr die Kette und geht dann zum Grill herunter, um beide Fläschchen Brandbeschleuniger auf die Kohlen zu geben. Nun lehnt Ihr Euch zurück, nehmt einen Siegesschluck aus der Cola – und schämt Euch, denn Ihr seid böse!

Es gibt noch viele andere (und kompliziertere) Überraschungen in Blood Money, die ein ohnehin schon exzellentes Spiel – meiner Meinung nach das mit weitem Abstand beste der Reihe – noch eine ganze Ecke sympathischer machen.

Besser als Jesus

WiiSports Bowling

Auch in WiiSports Bowling gibt es ein Osterei, das zur Hälfte eigentlich ein Cheat ist. Nicht, dass man von selbst darauf kommen könnte, aber wer sich im Trainingsmodus bis zur Holzarmada von 91 Pins hochgekegelt hat, kann tatsächlich mit nur einem einzigen Wurf einen Strike fabrizieren. Dazu muss man, wie so oft bei Eastereggs, aber „am Spiel vorbei“ spielen, also so, wie es ganz offensichtlich nicht vorgesehen war. Am besten probiert Ihr dies, während eventuelle Zuschauer gerade kurz aus dem Zimmer gegangen sind, nur um sie nach dem Gelingen mit einer oscarreif gespielten Freudensexplosion zurück ins Wohnzimmer zu rufen.

Bewegt Euch ein gutes Stück nach rechts, nahe der blauen Begrenzung und schwenkt Euer Ziel drei bis vier Klicks nach rechts. Werft dann die Kugel mit Schwung auf die blaue Begrenzung und schaut ihr zu, wie sie bis ganz zum Ende auf dem schmalen Steg bleibt. Am Ende schlägt Euer Geschoss unsichtbar, dafür aber mit einem lauten Rumms deutlich hörbarer, im Fundament der Bowlingbahn ein. Die resultierende Erschütterung wirft alle 91 Holzkameraden auf einmal um.

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Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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