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Epics Tim Sweeney: "Totaler grafischer Realismus in zehn bis 15 Jahren"

Und: Crytek größter Konkurrent

Im Interview mit Gamasutra hat sich Epics Technik-Zauberer Tim Sweeney zum Thema Grafikentwicklung geäußert. Man muss zwar nicht Tim Sweeney sein, um mithilfe des Mooreschen Gesetzes auf eine ähnliche Prognose zu kommen, aber wenn er es sagt, hört es sich noch gleich viel wahrscheinlicher an.

"Das Problem [100 pozentige Filmqualität zu erreichen] besteht aus zwei Teilen. Erstens gibt es all die Dinge die einfach eine Frage brutaler Rechenpower sind: Also komplett realistische Beleuchtung, Echtzeit-Ausstrahlung, perfektes Anti-Aliasing und statische und begwegliche Szenen in Filmqualität," erörtert die Entwickler-Legende.

"Das werden wir aber noch in unserem Leben passieren sehen. Es ist einfach ein Resultat des Mooreschen Gesetzes. Für diese Dinge brauchen wir wahrscheinlich noch 10 bis 15 Jahre, was gar nicht so viel ist. Das ist schon unheimlich - wir werden unsere visuellen Systeme zu diesem Zeitpunkt mit realistischen Grafiken sättigen."

Das zweite Problem ließe sich allerdings nicht so einfach lösen: "Alles was die Simulation menschlicher Intelligenz oder Verhaltensweisen erfordert: Animationen, Charakterbewegungen, Interaktion mit Charakteren und Konversationen. Die sind in Spielen immer noch richtig cheesy."

Im gleichen Gespräch adelt Sweeney außerdem indirekt den deutschen Vorzeige-Entwickler Crytek. Denn sie sind nach seiner Ansicht die größte Konkurrenz in Sachen Grafik. "Crysis macht einige Dinge auf High-End-PCs, die wir nicht einmal machen. Das ist ein schwieriger Fall, weil wir sehr viel mehr machen könnten als derzeit, wenn wir unseren Support auf duale High-End-Grafikkarten konzentrieren würden. Die haben ungefähr das zehnfache der Grafik-Pferdestärken einer aktuellen Konsole."

"Das Ding ist, dass dieser Markt nur zwei Prozent des gesamten Next-Gen-Spielemarktes ausmacht - PS3, Xbox 360 und Mainstream PC. Geht man also Cryteks Weg, kann man uns in gewissen grafischen Bereichen schlagen, opfert aber den größeren Markt."

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Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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