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Harvest Moon: Magical Melody

Bauer sucht gute Umsetzung

Ihr sucht Euch eine von drei Landparzellen aus, jeweils mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen gesegnet (größere Laufstrecke, kaum fruchtbarer Boden, wenig Platz), kauft später die übrig gebliebenen hinzu und betreibt voller Eifer Ackerbau und Viehzucht. Kühe melken, Eier in die Brutmaschine (hier übrigens als Brütmaschine betitelt!) schleppen, Tomaten gießen, Mais rupfen, Gras schnippeln. Eben das, was auf einem Hof so ansteht.

Mit Geräten zur Weiterverarbeitung stellt Ihr alsbald Butter, Käse und Mayonnaise her, die Ihr wiederum an den Mann bringt oder zur eigenen Speisezubereitung in der heimischen Küche nutzt. Mal ein Spiegelei, ein Makrelen-Sushi (Angeln ist ebenfalls angesagt) oder ein deftiger Gemüse-Eintopf gezaubert und die zu Beginn knappe Ausdauer-Leiste ist wieder aufgefrischt.

Befindet sich ein Schaf in Eurem Stall, könnt Ihr zudem Wolle produzieren und das gesponnene Garn mit wild wachsenden Kräutern in gelb, orange, lila und blau einfärben. Oder Ihr freundet Euch mit Eurem Schwein an und sucht in den Waldgebieten nach Trüffeln.

Ähnlich dem DS-Endlosspiel Animal Crossing ziehen auch hier im Verlauf mehr und mehr Leute ins Dorf. Und verlassen es wieder, solltet Ihr ihnen zwischen Haus ausbauen, stetem Gemüse ernten und dem Besuch zahlreicher Festlichkeiten nicht die Aufmerksamkeit zollen, die sie einfordern.

Läuft alles gut, gibt es Nachwuchs zu vermelden.

Habt Ihr beispielsweise eine ausreichende Menge an Beeren oder Blumen zum Kauf feil geboten, eröffnet die schnuckelige Lyla ihren Blumenladen und verlangt weitere Lieferungen. Der Schmied rückt indes mit seiner Werkstatt an, wenn Ihr in den zwei Minen Erze schürft und in die Versandkiste legt. Selbiger wertet Euch übrigens gegen seltene Edelsteine die sofort verfügbaren Eisenwerkzeuge auf. Statt nur noch ein Feld nach dem anderen zu bearbeiten und sich durch den Tag zu hetzen, besprenkelt Ihr plötzlich 28 Felder auf einen Schlag, pflügt eine ellenlange Schneise in den Boden und räumt mit mächtigem Rumms riesige Gesteinsbrocken aus dem Weg.

Als wären all die Arbeiten, die Ihr Stund um Stund erledigen müsst, nicht schon umfangreich genug ausgefallen, wartet obendrein noch eine Aufgabe auf Euch. Im Gegenzug zum SNES-Klassiker, bei dem nach 2,5 Jahren die Eltern anrückten, um den finalen Zustand begutachten, müsst Ihr in Magical Melody die Erntefee aus ihrer Versteinerung befreien. Mit, wie der Titel schon verrät, magischer Musik.

Eines der langweiligen Minigames, die man im Verlauf freischaltet. Für bis zu 4 Spieler.

Insgesamt gilt es 50 Musiknoten heranzuschaffen, die Ihr mit teils witzigen, teils simplen und teils kniffligen Tätigkeiten ergattert. Etwa ein paar Minuten ganz ruhig auf der Stelle verweilen, zehn Stiefel angeln, zwei verirrte Kinder wiederfinden oder das holde Weib schwängern.

Ich liebe Magical Melody, das ist Fakt. Es ist ein wunderbarer, endlos spielbarer Titel, gespickt mit zahlreichen Ideen und dem Charme des SNES-Klassikers. Für mich definitiv der beste Vertreter der Harvest Moon-Reihe. Aber: Gleichzeitig ärgere ich mich auch maßlos darüber, dass wir hierzulande nicht die Fassung erhalten, die seit 1,5 Jahren mein Regal ziert. Stattdessen spendiert man uns nach der langen Wartezeit eine Portierung, die nicht nur mitunter nachlässig behandelt wurde und diverse Fehler beinhaltet. Sondern ebenso eines, der für mich besten Elemente vermissen lässt, die das Spiel mit sich brachte: als Frau das harte Bauern-Dasein bestreiten zu können.

Auf dem Gamecube hätte ich Magical Melody, ohne mit der Wimper zu zucken, eine dicke 8 gegeben. In Anbetracht aller Gegebenheiten reicht es auf der Wii dafür nicht. Leider!

Harvest Moon: Magical Melody ist für die Wii im Handel erhältlich und kostet knapp 40 Euro.

7 / 10

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