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Haze

Mission failed

Trotz aller Optionen ändert sich jedoch nichts daran, dass Haze im Grunde nur ein ganz gewöhnlicher Shooter ist. Soll heißen: Man kann auf eben jene Taktiken verzichten und bekommt dennoch keinerlei Probleme. Einfach durchrennen und auf alles schießen, was sich bewegt. Fertig.

Für ein wenig Abwechslung sorgen wenigstens die Fahrzeuge, die man an vorgegebenen Stellen einsetzen darf – dazu etwa zählen Variationen von Quad-Bikes oder Buggys. Immerhin hat Free Radical hier einen Kritikpunkt ausgemerzt, den wir bereits in unserer Vorschau zu Haze angeprangert hatten. Sämtliche Vehikel reagieren nicht mehr so direkt wie noch in der Preview-Version. Die Steuerung geht somit leichter und präziser von der Hand. Kurz gesagt, einfach besser.

Spielerisch funktioniert Haze also eher konventionell. Bleibt dem Käufer noch die Hoffnung auf eine hübsche Optik, schließlich hat man es hier mit einem PS3-exklusiven Titel zu tun. Somit könnte man die Technik voll und ganz auf Sonys Konsole abstimmen. Wie gesagt, man könnte. Das Ergebnis ist, gelinde gesagt, enttäuschend. Häufig fragt man sich, was Free Radical eigentlich all die Zeit gemacht hat.

In praktisch allen Bereichen gibt es mittlerweile bessere Konkurrenzprodukte. Fahrphysik? Halo 3. Wasser und weitläufige Landschaften (mit einigen Ausnahmen)? Far Cry. Selbst das im Jahr 2003 veröffentlichte Unreal II verfügt über schönere Effekte für Feuer, Flammenwerfer und Explosionen. Überzeugen können lediglich das Design der Vehikel, Charaktere - sieht man mal von den Gesichtern ab - sowie teilweise riesig wirkende Objekte, die ein wirkliches Gefühl von Größe vermitteln.

Gameplay

Ein weiterer Negativpunkt ist mal wieder die deutsche Sprachausgabe. Wirklich passend klingen vielleicht drei bis vier Stimmen im ganzen Spiel. Viele Sprecher lassen sowohl Kraft als auch Motivation im Tonfall vermissen, die man in der englischen Vertonung der Preview-Version deutlich spüren konnte.

Auf Deutsch klingen manche Soldaten regelrecht gelangweilt. Sie sprühen nicht vor Enthusiasmus und Tatendrang, wie man es eigentlich von Personen unter Einfluss des Nektars erwartet, bevor sie in ihr nächstes Gefecht ziehen. Zumindest Waffen, Granateinschläge oder Umgebungsgeräusche erfreuen die Ohren und hauen wuchtig in die Boxen.

Sofern nach grob geschätzt acht Stunden der Abspann über den Bildschirm flimmert, verspricht der Multiplayer-Modus weitere Beschäftigung. Aber selbst die Möglichkeit, mit vier Spielern die Kampagne durchzugehen, sorgt kaum für ein besseres Abschneiden. Haze krankt dermaßen an Grafik, Gameplay und Story, dass selbst das Zusammenspiel mit drei Freunden zur Motivationsbremse verkommt. Wer lieber gegeneinander spielt, darf sich derweil in „Deathmatch“, „Team Deathmatch“ und „Teamangriff“ austoben.

Mitten im Spiel wechselt man die Seiten.

Angesichts dem, was Free Radical mit Haze abgeliefert hat, müssten mir eigentlich die Worte fehlen. Glücklicherweise nicht, denn sonst könntet Ihr nun keinen Test lesen und dadurch erfahren, was aus dem Spiel geworden ist.

Nichts Gutes, noch nicht einmal Mittelmaß, wie sich nun leider herausgestellt hat. Dabei sah Haze zu Beginn durchaus vielversprechend aus. Eine erste Ernüchterung setzte allerdings schon kürzlich bei unserer Vorschau ein. Und mit dem nahenden Release konnte sich daran auch nicht mehr allzu viel ändern.

Haze enttäuscht schlussendlich sowohl spielerisch als auch technisch, wobei vor allem Letzteres aufgrund der durch die PlayStation 3 angebotenen Möglichkeiten regelrecht unverständlich ist. Man schaue sich beispielsweise die Optik der Exklusivtitel Heavenly Sword oder Uncharted an. Wirft man anschließend einen Blick auf Haze, kommt man nicht umhin, sich ungläubig an den Kopf zu fassen.

Was bleibt, ist ein ganz gewöhnlicher, eintöniger Shooter mit vor sich hin plätschernder Story und veralteter Technik. Um gegen die aktuelle Konkurrenz zu bestehen, reicht das definitiv nicht.

Haze ist bereits im Handel erhältlich.

4 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Haze

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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