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Jack Keane

Besser als Ankh!

Angesichts von etwa 15 Stunden Spielzeit sind diese paar Szenen wahrscheinlich vernachlässigbar selten und definitiv kein Grund zur Abschreckung, aber erwähnen sollte man sie dann doch. Sie bremsen den Spielfluss und auch der schönste Dialog kann einzelne Passage dann nicht mehr retten.

Was für Jack sein Taschenmesser ist, ist für Amanda ihre Flinte.

Wo wir gerade die schönen Dialoge erwähnen: Davon gibt es einige, sogar mit gelungenen Pointen bestückt. Schräge Charaktere, vom Hotelier, der seinen Stern wie eine Kind liebt, bis zu den verkappten Stadtwachen mit pflichtbewusster Gardenmentalität sorgen für den nötigen Pepp. Manchmal könnte Euch die Charakterisierung vielleicht aber ein Hauch zu übertrieben erscheinen. In solchen Situationen passt sich der Dialog den Animationen an, die teilweise einfach ein wenig zu ausdrucksstark geraten sind.

Wenn gerade kein brauchbarer Gesprächspartner in der Nähe ist, kann vor allem Jack schon mal einen guten Spruch zu seiner Situation ablassen. Vertont ist das übrigens herrlich, zum Beispiel mit den deutschen Stimmen von Johnny Depp und Charlize Theron. Untermalt wird das Ganze von unauffällig klingender Orchestermusik.

Ein paar Worte sollte man noch zur Steuerung verlieren. Das Werkzeug ist natürlich die Maus, die trotz ständigen Kamerawechseln im Wesentlichen auch ihren Job erfüllt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Belegung der Maustasten. Anders als man es von Anwendungen und anderen Spielen gewohnt ist, führt man Aktionen mit der rechten Taste aus, mit der linken betrachtet man Gegenstände.

Schön. Bunt.

Der intelligente Mauszeiger verrät recht komfortabel, was man mit welchem Objekt so alles anstellen kann, die richtige Aktion muss man selbstverständlich noch selbst herausfinden. Gegen lästiges HotSpot-Suchen hilft eine spezielle Komfortfunktion, die alle benutzbaren Objekte mit einem Sternchen markiert. Nebenbei erwähnt: Anders als viele Kollegen kann Jack nicht nur traben, sondern auch richtig laufen. Ein Doppelklick genügt.

Als kleinen Bonus hat Deck13 in den Szenen zudem irgendwelche sinnlosen Gegenstände versteckt. Findet Ihr all diese Goodies, schaltet Ihr einen kleinen Museumslevel und im Spielverlauf auch immer mehr Anschauungsobjekte frei. Einen wirklichen Wiederspielwert bietet Jack Keane zumindest unmittelbar nach dem ersten Finish trotzdem nicht. Für die paar kleinen Abweichungen ist die Spielzeit zu lang.

Steigert sich Deck13 noch einmal so sehr wie von 'Ankh' zu 'Jack Keane'? Falls ja, dann wird das nächste Spiel der deutschen Entwickler vielleicht doch noch den Rang eines 'Monkey Island' erreichen. (Man wird ja wohl noch träumen dürfen.) Im Moment reicht es aber zumindest für einen tollen Platz an der Sonne. 'Jack Keane' ist für Freunde klassischer Adventures das, was man sich von einem Spiel wünscht: Erinnerungswürdig. Mit den teilweise fein ausgedachten Rätseln, dem passend eingesetzten Humor und einer gut inszenierten Story erfüllt es seine Hausaufgaben nahezu perfekt. Die typischen Schwächen der modernen Adventures treten vergleichsweise selten auf, auch wenn sie sich schlussendlich nicht ganz vermeiden lassen. Trotzdem: Wer mit dieser Art Spiele sonst nichts anfangen kann, wird das Kriegsbeil auch jetzt nicht begraben. Obwohl sogar ein bisschen geballert wird.

Alles in allem kann man das Spiel mit drei Worten charakterisieren: lustig, knackig, lang. So muss das sein. Die Wertung ist somit als 8 mit starker 9er-Tendenz zu verstehen.

Lust auf Tooth Island? Ab heute dürft Ihr auf dem PC in See stechen.

8 / 10

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Jack Keane

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Über den Autor

Tom Schaffer

Contributor

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