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Just Cause 2

Just Fun

Weitere Anwendungsgebiete könnt Ihr Euch wahrscheinlich schon ausmalen. Verbindet man zwei Gegner miteinander, werden sie gegeneinander geschleudert. Befestigt man seinen Kontrahenten an einem Helikopter, hebt er in die Lüfte ab. Der Greifhaken wird somit mehr oder weniger selbst zur Waffe und übernimmt in den Kämpfen eine weitaus tragendere Rolle. Zum Leidwesen der Feinde, zur Freude des Spielers.

Wie auch Just Cause soll der Nachfolger nicht allzu sehr auf Realismus setzen. Ein großer Kritikpunkt am ersten Teil waren die vergleichsweise einfachen Gefechte. Man musste praktisch nur in die Nähe eines Widersachers zielen, den Rest erledigte die Zielhilfe. Der zweite Teil bietet hier mehr Möglichkeiten. Dank eines neuen Zielsystems sollen die Scharmützel taktischer werden. Wenn man möchte, kann man somit auch gezielt einzelne Körperteile anvisieren. Ein Knieschuss befördert den Getroffenen zu Boden, eine Kugel in die Schulter schleudert ihn zurück und ein Kopftreffer sorgt dafür, dass die Lichtlein sofort ausgehen. Man darf gespannt sein, was die USK dazu sagt.

Neben der Hauptstory hatte das erste Just Cause noch allerlei Nebenmissionen anzubieten. Das Problem: Sie fielen allesamt recht generisch aus. Fahre von A nach B und töte C. Fahre von A nach B, töte C und bringe Gegenstand D zurück und dergleichen. Auf Dauer langweilig, also hat Avalanche sie komplett gestrichen.

Rico fliegt öfter mal durch die Gegend.

Stattdessen bietet man nun über 50 normale Missionen an, was auch in einer längeren Spielzeit für die eigentliche Geschichte resultiert. Weiterhin darf man sich mit der Befreiung von Siedlungen, Rennen oder Stunt Challenges bei Laune halten.

Ebenso laden diverse Kisten mit Ersatzteilen zur Erkundung des riesigen Eilands ein. Wann immer ein blaues „Warnlicht“ unter dem Radar aufleuchtet, befindet sich eine solche Kiste in der Nähe. Zwei Varianten stehen zur Verfügung: Einmal Ersatzteile für Waffen, einmal für Fahrzeuge. Auf dem Schwarzmarkt tauscht Rico sie später ein und darf seine Schießeisen oder Beförderungsmittel verbessern. Theoretisch wird man das gesamte Arsenal aufrüsten können, in der Praxis gibt es dafür nicht genug Teile. Demzufolge muss man sich genau entscheiden, welche Gerätschaften man nun in wirksamerer Ausführung mit sich führen will und welche nicht.

Für die damalige Zeit sah Just Cause bereits sehr gut aus. Die vergangenen Jahre hat Avalanche genutzt, um die Engine kräftig aufzumotzen. Das Ergebnis: Panau erstrahlt in wunderschöner und detaillierter Optik. Welchen Fleck der Insel man auch immer sieht, man kann ihn erreichen. Wenn Rico Zerstörungen anrichtet, wird das anhand riesiger Explosionen mehr als deutlich zur Schau gestellt. Wassertürme fliegen in diverse Einzelteile, während das kühle Nass gen Boden regnet. Riesige Funktürme brechen auseinander und zermatschen aus luftigen Höhen alles, was in ihrem Weg steht.

Im Gegensatz zum Vorgänger wird es diesmal sogar verschiedene Klimazonen auf der Insel geben. Rico treibt sich im tropischen Dschungel, in heißen Sandregionen und in verschneiten Gipfeln herum, die nahtlos ineinander übergehen. Ebenfalls mit von der Partie sind ein dynamischer Tag-und-Nacht-Wechsel sowie verschiedene Wetterverhältnisse á la Regen, Schnee und Gewitter.

Jetzt noch besser: Der Greifhaken.

Die einzelnen Regionen beeinflussen selbst das Fahrverhalten der mehr als 100 Vehikel. Sie eignen sich daher mal mehr, mal weniger gut für die jeweiligen Untergründe. Zu guter Letzt hat man auch Rico selbst und den Feinden eine Überarbeitung gegönnt. Ein neues Animationssystem mitsamt frischer Animationen sorgt für realistischere Bewegungen. Das Ganze Geschehen wirkt nicht mehr so steif wie zuweilen noch in Just Cause.

Mit dem ersten Teil hatte ich trotz generischer Nebenmissionen und der nicht hundertprozentig ausgereiften Technik verdammt viel Spaß. Der Nachfolger amüsiert mich alleine schon, wenn ich nur zuschaue. Just Cause 2 behält seine Tugenden in puncto Freiheit, Experimentierfreudigkeit und genialer Over-the-top-Action. Es ist fast so wie mit mit einem guten Popcorn-Actionfilm: Hirn aus und sich an dem Feuerwerk erfreuen.

Wenn Ihr Euch hier eine vergleichbare Alternative zu Grand Theft Auto IV erhofft, seid Ihr allerdings nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Just Cause 2 will gar kein GTA sein, wie die Entwickler selbst sagen. Wenn Ihr - wie ich - am Vorgänger Euren Spaß hattet, könnt Ihr Euch definitiv auf den Nachfolger freuen. Ich hoffe nur, dass die Missionen diesmal durchgehend abwechslungsreicher ausfallen und keine Bugs das Spielvergnügen trüben. Wenn die Entwickler ihre Versprechen halten können, erwartet Euch ein feines Actionhighlight. Für mich persönlich führt kein Weg an Just Cause 2 vorbei.

Just Cause 2 erscheint voraussichtlich im 3. Quartal für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.

In diesem artikel

Just Cause 2

PS3, Xbox 360, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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