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Kingdom under Fire: Circle of Doom

Einmal Hölle und zurück

Als Ausgleich funktioniert das Waffensystem samt Itemdrop wie am Schnürchen. Der stetige Strom neuer Ausrüstung in Kombination mit einem interessanten Crafting-System lässt die Motivation nicht ins bodenlose abstürzen. Auch die gut umgesetzten Boss-Kämpfe entschädigen bis zu einem gewissen Punkt für das magere Kampfsystem. Trotzdem sorgen die massiven Probleme des Game-Designs für viele, riesige Motivationslöcher, die sich von den positiven Aspekten nur schwer stopfen lassen.

Selbst die Kamera präsentiert sich nicht gerade in Hochform. Gerade in engen Abschnitten wird es trotz ständigem Nachjustieren immer wieder unübersichtlich und Ihr seid schnell von einer ganzen Horde Monster umzingelt. Allein deren Dämlichkeit rettet Euch dann den Hintern, weil die Echsen, Holzgolems und Orks nicht dazu in der Lage sind, richtig anzugreifen.

Doch Kingdom under Fire hat noch eine Geheimwaffe parat, die dem Titel vor dem Wertungskeller rettet. Es ist mal wieder der Koop-Modus, der aus der recht langatmigen Geschichte so etwas wie Spielspaß herausquetscht. Gemeinsam mit einem Freund Monster weich zu klopfen und sich Gegenstände zuzuschieben, funktioniert pächtig.

In der Hölle geht es heiß her.

Leider ist es nicht möglich, in eine Singleplayer-Kampagne einzusteigen. Stattdessen erstellt Ihr einen eigenständigen Online-Charakter, mit dem Ihr in beliebige Sessions einsteigen und Euch beständig nach oben leveln könnt. Die Spielersuche verhält sich ähnlich problemlos, wie das Online-Gameplay.

Dank spezieller Ausrüstung, die Euch Auren und Gruppen-Zauber verschafft, entsteht die Dynamik, die dem Einzelspieler-Modus fast vollkommen abgeht. Auch beim Balancing hat Phantagram gute Arbeit geleistet. Mit jedem neuen Spieler werden die Gegner stärker und es fällt mehr Erfahrung ab. Als netten Bonus erhaltet Ihr bei den Endgegnern spezielle Items mit beeindruckenden Fähigkeiten. Verteilt werden diese Unikate per Zufallsgenerator oder Ihr tretet sie selbstlos an Eure Mitspieler ab. So ist die Jagd nach Gegenständen und das gemeinsame Spielerlebnis für ein paar befriedigende Rollenspiel-Stunden gut, falls Ihr denn genug Mitspieler findet.

Blutbad: Barbar Regnier in seinem Element.

Ich bin es leid, gebetsmühlenartig die Grundregeln eines Action-Rollenspiels herunter zu predigen. Wieso soll man viele Stunden in Spezialfähigkeiten investieren, wenn sie so unspektakulär und wirkungslos sind? Wieso gibt es trotz der Verwandschaft zu den anderen Kingdom under Fire-Titeln keine Komboangriffe oder zumindest einen sinnvollen Block? Doch besonders hart hat es die Geschichte getroffen, die durch die verquasteten Gesprächen und die staubige Erzählweise schon früh den Todesstoß verpasst bekommt.

Circle of Doom ist im Singleplayer trotz der schicken Grafik und dem sinnvollen Upgradesystem ein Griff ins Klo. Allein die unverwüstliche Itemsucht, das Koop-Gameplay und das schicke Charakterdesign bewahrt den Titel vorm Totalausfall. Nur wer absolut schmerzfrei ist, gern online spielt und sich schon lange ein Action-Rollenspiel für die Xbox 360 wünscht, kann dem Spiel theoretisch eine Chance geben. Der Rest sollte mal wieder Diablo 2 installieren und von einem dritten Teil träumen. Es wird Zeit Blizzard!

Kingdom under Fire: Circle of Doom erscheint am 1. Februar für die Xbox 360. Eine PC-Version ist angekündigt, es gibt aber noch keinen Termin.

5 / 10

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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