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Know-How der Zauberkunst

Magisch

Magier sind seltener geworden. Die Tricks größer, immer aufwendiger. Bis es nicht weiterging. Das Fernsehvolk will immer mehr, es reicht nicht, der beste Magier zu sein, man muss es noch überbieten. Beim nächsten Mal, noch mehr, noch größer, noch gewaltiger. Und jetzt kommt so ein kleines Spielchen daher und verblüfft mit der Erkenntnis, dass es keiner verschwundenen Eisenbahnwaggons bedarf, um zu erstaunen. Ein DS und ein Pack Karten reichen völlig aus.

„Jeder große Zaubertrick besteht aus drei Teilen. Der erste heißt Das Versprechen. Der Magier zeigt Euch etwas ganz Normales. Einen Stapel Karten, einen Vogel oder einen Menschen. Er zeigt Euch dieses Objekt. Vielleicht fordert er Euch auf, es genau zu prüfen, ob es wirklich real ist, unverändert, normal. Aber genau das... ist es wahrscheinlich nicht. Der zweite Akt heißt Die Wendung. Der Magier nimmt das Gewöhnliche und bringt es dazu, etwas Außergewöhnliches zu tun. Jetzt sucht Ihr nach dem Trick...aber Ihr werdet Ihn nicht finden, weil Ihr nicht wirklich sucht. Eigentlich wollt Ihr es gar nicht wissen. Eigentlich wollt Ihr Euch täuschen lassen. Aber Ihr klatscht noch nicht. Etwas verschwinden zu lassen, ist noch nicht genug, man muss es auch zurückbringen. Deshalb hat jeder große Trick einen dritten Teil, den härtesten von allen, den Teil, den wir Prestige nennen.“

Diese Zeilen entlieh ich dem phantastischen Offbeat-Streifen „The Prestige“, in dem sich Christian Bale und Hugh Jackman als Zauberer mit immer besseren und gewagteren Tricks duellieren. Natürlich werdet Ihr auf dem DS niemanden, schon gar nicht Euch selbst, scheinbar teleportieren, auch die Schwerter und Vögel in Käfigen könnt Ihr zu Hause lassen. Aber die meisten Tricks, die Euch das Know-How der Zauberkunst bietet, funktionieren, weil sie genau diese drei Phasen bieten.

Ich weiß, dass eine hübsch Assistentin mit ihren Reizen ablenken soll, aber das ist einfach nur weird!

In der ersten Phase, dem Versprechen, seht Ihr auf dem oberen, nicht berührungsempfindlichen Screen eine Art Kalender mit Monaten und Zahlen. Ihr sollt auf eine beliebige zeigen dieser 12 Karten zeigen. Jetzt werdet Ihr aufgefordert, in mehreren Runden Euren Finger eine bestimmte Anzahl von Schritten zu bewegen. Nach jeder Runde pustet Ihr ins Mikro und einige der Zettel verschwinden, nur nie der, auf dem Euer Finger liegt. Bis das DS alle verbleibenden Karten außer dieser bestimmten wegfegt und weiß, auf welche Ihr zeigt.

Die Wendung hat funktioniert, Ihr lächelt, aber Ihr wisst, dass es ein Trick ist, eine geschickte Art die Bewegungen zu zählen, ein elegantes Ausleseverfahren. Ihr wollt es gar nicht so genau wissen. Und dann fragt das DS geradezu schelmisch, welchen Monat wir denn jetzt gerade haben. Und siehe da, egal wie Ihr startet, egal was Ihr tut, Ihr landet auf dem jetzigen Monat. Voila, Prestige erlangt. Ich lachte und applaudierte.

Das ist sicher ein paar Nummern kleiner als David Copperfield, aber für eine Runde Freunde beeindrucken, rätseln lassen, Lachen und Applaus, genügen die Tricks von Know-How der Zauberkunst allemal. Insbesondere die, die einen echten Stapel an Karten erfordern. Es macht einfach noch mehr Laune, bei solchen Tricks mit den Händen zu arbeiten, während man erzählt, das Publikum vom eigentlichen Geschehen ablenkt und in seinen Bann schlägt. Das gehört nämlich in allen drei Phasen dazu, wenn Ihr die Tricks selbst vorführt.

Bei allen Spielchen gibt es einen simplen Kniff, von denen ich hier natürlich keinen verraten werde. Das DS erläutert Euch in Schaubildchen und gut verständlichen Erklärungen, wie es funktioniert und was Ihr eigentlich beachten muss, damit ein Trick nicht unrühmlich endet. Übung ist dabei wie immer die Mutter der Porzellankiste und Ihr solltet, bevor Ihr Euch vor Publikum wagt, jeden Trick verinnerlichen. Am besten inklusive der nötigen Ansprache, immer einen kleinen Scherz auf den Lippen und einem verschmitzten, viel- und nichts sagenden Zwinkern, wenn jemand glaubt, die Lösung zu kennen.

Wenn es nämlich etwas Ärgerliches bei diesem virtuellen Zauberkasten gibt, ist es ein geplatzter oder verratener Trick. Es gibt einfach zu wenige davon. Es wäre ein Leichtes, an zwei Abenden die wenigen zu meistern, wenn Euch nicht das Punktesystem mit der Beschränkung auf ein bis zwei neue Tricks pro Tag beim Freischalten ausbremsen würde.

Aber eigentlich fällt es mir sowieso schwer, Know-How der Zauberkunst als Spiel im eigentlichen Sinne zu bezeichnen oder gar zu werten. Es ist ein faszinierender kleiner Zauberkasten, der die kindliche Freude an dem hervor gezauberten Kaninchen wiederbelebt und für vergnügliche Momente in jeder Runde sorgen wird. Ein wenig Magie zu Mitnehmen in der Hosentasche. Es hätte nur wahrlich etwas mehr Magie sein können, aber das könnte es doch immer, oder?

Know-How der Zauberkunst will Euch bereits im Bundle mit einem Pack Karten verzaubern.

7 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Magic Made Fun

Nintendo DS

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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